Das wilde Spiel

Das wilde Spiel

Einband:
Paperback
EAN:
9783955583347
Untertitel:
Fußball zwischen Dorfkultur und globalem Größenwahn
Genre:
Ballsport
Autor:
Toni Saller
Herausgeber:
Brandes + Apsel Verlag Gm
Auflage:
1. Auflage 2022
Anzahl Seiten:
200
Erscheinungsdatum:
01.09.2022
ISBN:
978-3-95558-334-7

Toni Saller geht es nicht darum, sich uber den Fussball lustig ­zu machen. Er ist kein unbeteiligter Outsider, der ein exotisches Verhalten schildern und analysieren will. Wie der französische Soziologe Pierre Bourdieu ist er gleichzeitig Insider und Outsider. So gelingt es ihm, die Spaltung des Fußballs im 21. Jahrhundert zu erfassen, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass ­einerseits auf der Ebene der lokalen Fußballvereine die Zeit stehen ­geblieben zu sein scheint, wahrend gleichzeitig auf professioneller Ebene der Fußball geradezu zu einer Karikatur des Neoliberalismus geworden ist. Indem er seine eigenen zwiespaltigen Gefuhle dem Fußball gegenuber offenbart und mit dessen kapitalistischen Auswuchsen verbindet, hilft er auch uns, eines der widerspruchlichsten Phanomene der Gegenwart besser zu verstehen.

Autorentext
Toni Saller, geboren 1956, lebt und arbeitet in Zürich. Aufgewachsen in Albisrieden, einem Außenquartier von Zürich, studiert ab 1976 bei Lorenz Löffler und Mario Erdheim Ethnologie an der Universität Zürich. Feldforschung 1978 zum Thema Fußball und Politik anlässlich der Weltmeisterschaft in Argentinien. Engagierte sich 1980 am ethnologischen Seminar und bei den Zürcher Unruhen, war Mitherausgeber einer Zeitschrift und spielte Bass in einer Punkband. Lizentiat in Ethnologie 1984 mit einer Arbeit über Fußball. Quereinsteiger in die Informatik, Angestellter in großen Verwaltungen, Frühpensionierung 2014, seither freier Autor und Digitalkünstler mit Schwerpunkten Ethnologie, Fußball, Brasilien, Informatik, Krimi und Film.

Klappentext
Amateur-Fußballvereine sind das übriggebliebene Wilde in unserer Gesellschaft, Überbleibsel einer verschwundenen Form menschlichen Zusammenlebens, wie wir sie von Jäger- und Sammlergesellschaften kannten. Wie vom Gletschereis eingeschlossene und konservierte Reste längst vergangener Welten haben sie den Strom der Zeit überlebt und stehen nach dem Tauwetter in einer völlig fremden Umgebung. Noch trotzen sie eigensinnig dem ungebändigten Kommerz und Kapitalismus, der sie in etwa so bedroht wie einst der Kolonialismus die fremden Kulturen. Amateur-Fußballvereine versuchen Gleichheit zu schaffen, um Veränderungen aufzuhalten. Saller diagnostiziert sie somit als Stämme und nicht nach kapitalistischen Prinzipien funktionierende Gemeinschaften. Denn in ihrer inneren Organisation funktionieren sie nach zivilrechtlichen Vorgaben für freiwillige Organisationen, weil Gegenseitigkeit gilt, man Geld meidet, sich nicht vergrößern will, Einfluss und Macht über das Prestige, das eine Person genießt, und damit ohne Zwangsmittel regelt, schließlich ein mythisches Geschichtsverständnis pflegt und man sich gegenseitig kennt und zusammenspielt! Eine zum gängigen Profifußball völlig entgegengesetzte Welt mit großem lebensweltlichem Potenzial. Das einzige Fußballbuch, das nicht nur den Fan und Spieler begeistern kann, sondern auch den Akademiker, Historiker und Ethno­logen und auch noch spannend zu lesen ist.


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