Untertitel:
Geschichten zum Abschied von unserer Kohle
Genre:
Erzählende Literatur & Romane
Autor:
Hans-Jürgen Bradler, Ulrike Geffert, Hubertus A. Janssen, Anja Kiel, Margit Kruse, Dagmar van de Loo, Margret Martin, Inge Meyer-Dietrich, Sarah Meyer-Dietrich, Franz Naskrent, Elke Schleich, Einhard Schmidt-Kallert, Karin Schneider, Gerd F. Schug, Annika Schuppelius, Philip Stratmann, Peter Zontkowski, Friedhelm Wessel
Herausgeber:
Henselowsky Boschmann
2018 ist Schicht im Schacht. Mit dem Bergbau im Ruhrgebiet, mit dem Schwarzen Gold, mit unserer Kohle. Zum Abschied sagen 16 Autorinnen und Autoren "Machet gut, Schwatte", mit Geschichten rund um Hausbrand und Grubenwehr, Kohlekajal und Kohlenklau, Zeche Hugo und Ernst Kuzorra, Dauerbrenner und unvergängliche Fußabdrücke, Brikett in Zeitungspapier, Deputat und Grubenluft, eine Halde namens Hilde und Täubchen, die Hänschen hießen, Pfeilerholz und Pittermesser sowie einen felligen Brötchenbelag. Mit vielen Abschiedsfotos rund um unseren Liebling von Friedhelm Wessel.
Mein Großvater, der einst aus dem Saarland ins Ruhrgebiet kam, erklärte mir sehr früh den Bergbau. Opa August malochte nämlich, nachdem er einen schweren Unfall erlitten hatte, in Osterfeld auf der Zeche Jacobi als Anschläger am Schacht. Er war für das Be- und Entladen des Förderkorbes zuständig und hatte die Aufsicht bei der Seilfahrt der Kumpel. Ein verantwortungsvoller Posten. Damals, als Opa August den Weg ins Revier fand, gab es etwa 170 Zechen, auf denen rund 350000 Kumpel einfuhren. Mit Opa August ging ich als Köttel manchmal auf Tour, wenn ich ihn vom Pütt abgeholt hatte. Irgendwann, es war der Tag der Arbeit und Opa hatte keine Schicht, zog es uns bis nach Bottrop-Fuhlenbrock. Er zeigte mir in einem kleinen Birkenwäldchen eine große runde Metallplatte. Hier entsteht demnächst eine neue Zeche. Unter dieser Platte befindet sich der tiefe Schacht. Hier wird das Schwarze Gold irgendwann ans Tageslicht kommen. Später sollten hier sein Sohn, mein Onkel Hermann und mein Vetter Werner einfahren. Als Opa August 1958 seine letzte Schicht auf Jacobi verfuhr, meinte er nur: So, ab heute ist Schicht im Schacht. Mit dieser Aussage konnte ich damals noch nichts anfangen. Heute schon, und vermutlich werde ich 2018 hautnah dabei sein, wenn nach 1000 Jahren Bergbau im Ruhrrevier die letzte Schicht verfahren wird und es bei uns im Pott unwiederbringlich heißen wird: Machet gut, Schwatte. (Friedhelm Wessel)
Autorentext
Friedhelm Wessel, Jahrgang 1944, verbrachte seine Kindheit und Jugend zwischen der Jacobi-Siedlung in Oberhausen, wo Oma ihr klein Häuschen und Opas geliebter Karnickelstall standen, und dem Dichterviertel in Herne, wo alle Straßen nach großen deutschen Schriftstellern benannt sind. Als "Köttel" erkundete er zusammen mit seinen Freunden die Halden des Reviers und spielte verbotenerweise auch schon mal an einem der vielen kleinen Abwasserbäche im Tal der Emscher. Seine Bücher beschäftigen sich in Text und Bild mit den ganz besonderen Seiten seines Reviers, wie "Die letzte Sau der Kolonie. Geschichten zwischen Förderturm und Taubenschlag", "Lüdenscheid-Nord gegen Herne-West. Das Revierderby", "Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch. Geschichten rund um den Bergbau im Ruhrgebiet" und "Jede Menge Kino. Film-Geschichte(n) aus dem Ruhrgebiet".
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