Untertitel:
Spuren nationalsozialistischer Gedächtnispolitik
Genre:
20. Jahrhundert (bis 1945)
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:
31.08.2005
Die Nationalsozialisten planten keine »Endlösung der Erinnerung« an den Holocaust, sondern eine »Arisierung des Gedächtnisses«. In kulturwissenschaftlichen Debatten läßt sich immer wieder die Vermutung finden, die Nationalsozialisten hätten nicht nur die totale physische Vernichtung der europäischen Juden, sondern auch die Löschung ihrer Opfer aus Geschichte und Gedächtnis geplant. Nur unzureichend und vereinzelt sind aber bislang Projekte und Phänomene beachtet worden, die dem Versuch eines totalen Vergessenmachens ganz offensichtlich entgegenstehen und eher für den Versuch einer weitergehenden, noch über die Vernichtung hinausreichenden Funktionalisierung sprechen. Die fortgesetzte Ausstellung von Judaica während des Dritten Reichs und die Einrichtung eines Jüdischen Zentralmuseums unter der Aufsicht des SD in Prag weisen in die gleiche Richtung wie das Bemühen der Nationalsozialisten auf dem Gebiet der Judenforschung und eine Vielzahl von fotografischen und filmischen Dokumentationen der Opfer und der an ihnen verübten Verbrechen. Statt einer Endlösung der Erinnerung ist von den Tätern vielmehr eine Arisierung des Gedächtnisses geplant worden. Die Musealisierung diente zur Perpetuierung des notwendigen Feindbildes für die nationalsozialistische Ideologie. Nationalsozialismus und Holocaust werden damit nicht mehr nur als Ausgangspunkt für die Gedächtnisdiskurse der Nachkriegszeit betrachtet, sondern die Funktion von Gedächtnis und Erinnerung wird im unmittelbaren Zusammenhang mit der Beraubungs- und Vernichtungspolitik untersucht.
Autorentext
Dirk Rupnow ist Historiker und Kulturwissenschaftler. Er arbeitete u.a. am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien, am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig, am History Department der Duke University und am Center for Advanced Holocaust Studies des US Holocaust Memorial Museums.
Klappentext
In kulturwissenschaftlichen Debatten l sich immer wieder die Vermutung finden, die Nationalsozialisten h en nicht nur die totale physische Vernichtung der europ chen Juden, sondern auch die L schung ihrer Opfer aus Geschichte und Ged tnis geplant. Nur unzureichend und vereinzelt sind aber bislang Projekte und Ph mene beachtet worden, die dem Versuch eines totalen Vergessenmachens ganz offensichtlich entgegenstehen und eher f r den Versuch einer weitergehenden, noch ber die Vernichtung hinausreichenden Funktionalisierung sprechen. Die fortgesetzte Ausstellung von Judaica w end des Dritten Reichs und die Einrichtung eines J dischen Zentralmuseums unter der Aufsicht des SD in Prag weisen in die gleiche Richtung wie das Bem hen der Nationalsozialisten auf dem Gebiet der Judenforschung und eine Vielzahl von fotografischen und filmischen Dokumentationen der Opfer und der an ihnen ver bten Verbrechen. Statt einer Endl sung der Erinnerung ist von den T rn vielmehr eine Arisierung des Ged tnisses geplant worden. Die Musealisierung diente zur Perpetuierung des notwendigen Feindbildes f r die nationalsozialistische Ideologie. Nationalsozialismus und Holocaust werden damit nicht mehr nur als Ausgangspunkt f r die Ged tnisdiskurse der Nachkriegszeit betrachtet, sondern die Funktion von Ged tnis und Erinnerung wird im unmittelbaren Zusammenhang mit der Beraubungs- und Vernichtungspolitik untersucht.
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