Untertitel:
Lyrik als akustische Kunst zwischen 1750 und 1800
Genre:
Deutsche Sprach- & Literaturwissenschaft
Autor:
Joh. Nikolaus Schneider
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:
31.01.2004
Joh. Nikolaus Schneider zeigt, wie die Dichter des ausgehenden 18. Jahrhunderts in ihrer Lyrik das Akustische kunstvoll zur Geltung bringen. »Lyrische Gedichte« werden um 1750 jene Texte genannt, die laut vorgetragen oder vorgesungen werden und für die die Schrift eine nur sekundäre Aufzeichnungsform ist. Der in den folgenden Jahrzehnten voranschreitende Verschriftlichungs- und Alphabetisierungsschub führt zu einem tiefgreifenden Wandel der Gattung. Um 1800 ist ein Gedicht nicht mehr selbstverständlich ein Hörerlebnis, sondern ein Lesetext. Diese Veränderung wirft implizit die Frage auf, ob Gedichte, die auf dem Papier konzipiert und in stiller Lektüre rezipiert werden, überhaupt Lyrik sein können. Dichter wie auch Kunsttheoretiker widmen sich deshalb verstärkt Fragen nach der ästhetischen Bedeutung von akustischen Qualitäten der Sprache. Joh. Nikolaus Schneider arbeitet die vielschichtige Diskussion zur Metrik, zur Poetologie der Sprachakustik, zur Deklamation sowie zur Vertonung von Lyrik auf. Dabei zeigt sich, daß die Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts einerseits Lyrik als den Bereich der Literatur bestimmen, der den Mechanismen der Verschriftlichung widerstehen muß, daß sie jedoch andererseits im Sog der Letternkultur befangen sind. Der Autor vertritt die These, daß sich die Problematisierung der Sprachakustik im poetologischen Diskurs auch auf die Mikrostruktur der Gedichte selbst auswirkt. Diese These wird exemplarisch durch zwei eingehende Gedichtanalysen gestützt, die den methodischen Anspruch verfolgen, akustische Strukturen der Sprache in geschriebenen Texten systematisch zu erfassen. Somit wird vorgeschlagen, die Komposition von Sprachklang und Sprachrhythmus nicht als illustrative, sondern als zentrale Kategorie der Interpretation von Lyrik zu verstehen. Zur Zeitschrift: »Das achtzehnte Jahrhundert« wurde 1977 als Mitteilungsblatt der »Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts« (DGEJ 18. J) gegründet und erscheint seit 1987 als wissenschaftliche Zeitschrift. Die Zeitschrift erscheint halbjährlich und ist im Aufsatzteil im Wechsel aktuellen Themen gewidmet oder frei konzipiert. Im Rezensionsteil legt sie Wert auf aktuelle Besprechungen zu einem weit gefächerten Spektrum von thematisch repräsentativen und methodologisch aufschlussreichen Fachpublikationen. Entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung der DGEJ enthält sie Beiträge aus allen Fachrichtungen.
Autorentext
Joh. Nikolaus Schneider, geb. 1971, studierte Germanistik und Musikwissenschaft und promovierte 2000. Seit 2001 ist er Referent für Künstlerförderung und allgemeine Bildungsaufgaben beim Cusanuswerk in Bonn.
Klappentext
"Lyrische Gedichte" werden um 1750 jene Texte genannt, die laut vorgetragen oder vorgesungen werden und für die die Schrift eine nur sekund"re Aufzeichnungsform ist. Der in den folgenden Jahrzehnten voranschreitende Verschriftlichungs- und Alphabetisierungsschub führt zu einem tiefgreifenden Wandel der Gattung. Um 1800 ist ein Gedicht nicht mehr selbstverst"ndlich ein Hörerlebnis, sondern ein Lesetext. Diese Ver"nderung wirft implizit die Frage auf, ob Gedichte, die auf dem Papier konzipiert und in stiller Lektüre rezipiert werden, überhaupt Lyrik sein können. Dichter wie auch Kunsttheoretiker widmen sich deshalb verst"rkt Fragen nach der "sthetischen Bedeutung von akustischen Qualit"ten der Sprache. Joh. Nikolaus Schneider arbeitet die vielschichtige Diskussion zur Metrik, zur Poetologie der Sprachakustik, zur Deklamation sowie zur Vertonung von Lyrik auf. Dabei zeigt sich, da die Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts einerseits Lyrik als den Bereich der Literatur bestimmen, der den Mechanismen der Verschriftlichung widerstehen mu , da sie jedoch andererseits im Sog der Letternkultur befangen sind. Der Autor vertritt die These, da sich die Problematisierung der Sprachakustik im poetologischen Diskurs auch auf die Mikrostruktur der Gedichte selbst auswirkt. Diese These wird exemplarisch durch zwei eingehende Gedichtanalysen gestützt, die den methodischen Anspruch verfolgen, akustische Strukturen der Sprache in geschriebenen Texten systematisch zu erfassen. Somit wird vorgeschlagen, die Komposition von Sprachklang und Sprachrhythmus nicht als illustrative, sondern als zentrale Kategorie der Interpretation von Lyrik zu verstehen.
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