Bitte segne mich!

Bitte segne mich!

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783868276138
Untertitel:
Gottes Segen empfangen und weitergeben
Genre:
Familie
Autor:
Gary Smalley, John Trent
Herausgeber:
Francke Buchhandlung GmbH
Auflage:
Auflage
Anzahl Seiten:
288
Erscheinungsdatum:
09.06.2016
ISBN:
978-3-86827-613-8

Bei dem Wort Segen denken wir zuerst an den Zuspruch am Ende eines jeden Gottesdienstes. Doch Segen ist so viel mehr. Die Familienberater Gary Smalley und John Trent zeigen fünf biblisch fundierte Schlüsselelemente des Segens auf und wie unabdingbar diese für heilsame Beziehungen zu anderen und zu Gott sind. Sie geben praktische Impulse, wie man den Segen Gottes im eigenen Leben erfahren und auch für andere ein Segen sein kann.

Autorentext
John Trent ist Dozent am Moody Theological Seminary, Präsident von strongfamilies.com und der Autor zahlreicher Bücher zum Thema Ehe und Familie. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Leseprobe
1. Auf der Suche nach dem Segen Jeder von uns sehnt sich danach, von anderen akzeptiert zu werden. Laut äußern wir vielleicht: Mir ist egal, was andere Leute von mir denken. Im Inneren jedoch wünschen wir uns nichts sehnlicher als Vertrautheit und Zuneigung. Ganz besonders gilt dieses Verlangen im Verhältnis zu unseren Eltern. Es spielt für uns eine große Rolle, ob wir die Anerkennung unserer Eltern finden oder sie uns verwehrt bleibt, selbst wenn wir seit Jahren keinen regelmäßigen Kontakt mehr zu ihnen haben. Was sich in unserer Beziehung zu den Eltern abspielt, kann tatsächlich in hohem Maße alle unsere gegenwärtigen und zukünftigen Beziehungen beeinflussen. Das mag übertrieben klingen, doch die Sprechzimmer sind voll von Menschen, die genau mit diesem Problem zu kämpfen haben, so wie auch Bernd und Nele. Wie Bernds Traum zerplatzte Bitte sag, dass du mich lieb hast, bitte! Bernds Worte verloren sich in Tränen, als er sich über die still gewordene Gestalt seines Vaters beugte. Es war spät nachts in einem großstädtischen Krankenhaus. Nur die kalten weißen Wände und das Summen eines Herzmonitors leisteten ihm Gesellschaft. Seine Tränen offenbarten eine tiefe innere Qual und Empfindsamkeit, die seit Jahren an ihm zerrten, seelische Verletzungen, für die es nun keine Heilung mehr zu geben schien. Bernd war fast über das halbe Land zu seinem Vater geflogen, um einen letzten Versuch zu unternehmen, jahrelangen Streit und Missverständnisse auszuräumen. Unaufhörlich hatte Bernd sich darum bemüht, von seinem Vater akzeptiert und anerkannt zu werden, doch schien dieses Ziel immer unerreichbar zu sein. Bernds Vater war Offizier gewesen. Als Bernd heranwuchs, hegte sein Vater nur den einen Wunsch, dass der Sohn in seine Fußstapfen treten würde. Mit dieser Vorstellung im Kopf ließ Bernds Vater keine Gelegenheit aus, dem Sohn Disziplin einzuimpfen, die er brauchen würde, wenn auch er eines Tages Offizier war. Worte der Liebe und Anerkennung waren untersagt. Der Vater spornte Bernd an, Sport zu treiben und Wahlfächer zu belegen, die ihm die beste Ausrüstung für die Offizierslaufbahn geben würden. Das einzige Lob, das Bernd für eine sportliche Glanzleistung oder eine gute Arbeit in der Schule zu hören bekam, war eine Lektion darüber, wie er es noch besser hätte machen können und sollen. Nach dem Abschluss des Gymnasiums meldete sich Bernd bei der Bundesmarine. Das war der glücklichste Tag im Leben seines Vaters. Doch die Freude war von kurzer Dauer. Bernd wurde wegen schlechter Führung und Missachtung von Befehlen vorgeladen und zurechtgewiesen. Nachdem er über Wochen hinweg diszipliniert worden war (unter anderem wegen eines hitzigen Streits mit seinem Ausbilder), wurde Bernd nicht zur Offizierslaufbahn zugelassen. Die Nachricht vom Ende der Karriere Bernds bei der Marine versetzte der Beziehung zu seinem Vater einen tödlichen Schlag. Er war zu Hause nicht länger willkommen und schließlich riss der Kontakt zwischen beiden vollständig ab. In dieser Zeit kämpfte Bernd mit Minderwertigkeitsgefühlen und litt unter einem Mangel an Selbstbewusstsein. Trotz überdurchschnittlicher Intelligenz übte er eine Reihe von Tätigkeiten aus, die weit unter seinen Fähigkeiten lagen. Dreimal war er verlobt nur um jedes Mal wenige Wochen vor der Hochzeit die Verlobung wieder zu lösen. Irgendwie fehlte ihm der Glaube, dass ein anderer Mensch ihn wirklich lieben könne. Damals war sich Bernd noch nicht bewusst, dass er an den üblichen Symptomen eines Menschen litt, der ohne das Gefühl des Segens seiner Familie aufwächst. Der Segen fehlte in seinem Leben so sehr, dass er schließlich professionelle Hilfe suchte. Ich nahm meine Beratungen mit Bernd auf, nachdem er seine zweite Verlobung gelöst hatte. Als wir seine Vergangenheit aufarbeiteten, erkannte Bernd allmählich sein Bedürfnis nach dem Segen seiner Familie und seiner Verantwortung, sich ernsthaft mit seinen Eltern auseinanderzusetzen. In diesem Zustand kam der Anruf seiner Mutter, dass sein Vater nach einem Herzanfall im Sterben liege. Bernd machte sich sofort auf den Weg zum Krankenhaus, um seinen Vater zu sehen. Den ganzen Weg über hoffte er auf eine Aussprache und dass ihre Beziehung endlich wieder ins Reine kam. Ganz sicher wird er mir zuhören. Ich habe ja so viel gelernt. Ich weiß, dass sich die Dinge zwischen uns ändern werden. Bernd sagte sich diese Sätze während der Fahrt immer wieder vor. Aber so sollte es nicht kommen. Zwei Stunden vor seiner Ankunft fiel Bernds Vater ins Koma. Die Worte, die zu hören sich Bernd so gewünscht hatte Worte der Liebe und Anerkennung konnten nun nicht mehr ausgesprochen werden. Sein Vater starb vier Stunden nach Bernds Eintreffen, ohne das Bewusstsein noch einmal wiederzuerlangen. Papa, bitte wach auf! Bernds herzzerreißendes Schluchzen hallte auf dem Krankenhauskorridor wider. Seine Schreie betrauerten nicht nur den physischen Verlust seines Vaters, sondern auch den endgültigen Verlust des väterlichen Segens. Als Nele von ihrer Vergangenheit eingeholt wurde Neles Verlust war gänzlich anders, doch Schmerz und Leid durch das Fehlen des Segens trafen sie beinahe genauso tief. Leben ohne Segen führte nicht nur zu Problemen mit ihren Eltern, sondern auch mit ihrem Mann und den Kindern. Nele wuchs in einem wohlhabenden Vorort einer größeren Stadt auf. In ihren frühen Kinderjahren pflegte ihre Mutter besonders gern den gesellschaftlichen Umgang mit anderen Frauen im Tennisklub. Tatsächlich gewannen diese gesellschaftlichen Zusammenkünfte für Neles Mutter eine überragende Bedeutung, da ihre Ehe alles andere als erfüllt war. Als Nele noch sehr klein war, steckte ihre Mutter sie in elegante Kleider (das Kind musste drinnen still sitzen und durfte nicht draußen spielen) und nahm sie und ihre ältere Schwester mit zum Tennis. Doch als Nele älter wurde, änderte sich diese Praxis allmählich. Im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester war Nele keineswegs zierlich, sondern ziemlich kräftig und robust. Auch war sie alles andere als die Ruhe in Person. Sie war ein Wildfang mit einer Vorliebe für Spiele im Freien, Tiere aller Art und das Klettern über Zäune. Man kann sich leicht vorstellen, dass ein solches Verhalten bei einer Tochter, die auf einen späteren Auftritt als Debütantin hin getrimmt wurde, ernsthafte Probleme hervorrief vor allem, als eine Strumpfbandnatter auf mysteriöse Weise ihren Weg in eine der Gartenpartys ihrer Mutter fand. Niemand konnte beweisen, dass Nele die Schlange in den Garten geschmuggelt hatte, doch von diesem Augenblick an trat eine Veränderung in der Beziehung zu ihrer Mutter ein. Neles Mutter versuchte verzweifelt, die Irrwege ihrer Tochter wieder zurechtzurücken. Nele wurde ständig zurechtgewiesen, weil sie unbeholfen und träge sei. Beim Einkaufsbummel wurde sie oft aufgezogen, um sie zur Gewichtsabnahme zu motivieren. Die wirklich hübschen Kleider sind alle zwei Nummern zu klein für dich. Sie passen deiner Schwester, kritisierte ihre Mutter sie. Schließlich wurde Nele zu einer strengen Diät gezwungen, damit sie von ihrer äußeren Gestalt her für andere vorzeigbar würde. Nele gab sich große Mühe, ihre Diät einzuhalten und genau so zu werden, wie ihre Mutter sie sich wünschte. Doch trotzdem wurde Nele von ihrer Mutter und ihrer Schwester meist zu Hause gelassen, wenn sie zu gesellschaftlichen Ereign…


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