Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Zur Psychodynamik in der HIV-Testberatung
Herausgeber:
Psychosozial Verlag GbR
Erscheinungsdatum:
30.09.2020
Die Therapiemöglichkeiten für HIV und der gesellschaftliche Umgang mit der Infektion haben sich deutlich verbessert. Dennoch lässt sich in der HIV-Testberatung nach wie vor beobachten, dass neben der Ansteckungsangst vor allem Schuldgefühle das Erleben von Menschen bestimmen, die befürchten, sich mit HIV infiziert zu haben. Franziska Hartung zeigt, warum Schuld und die subjektive Deutung von HIV als Strafe für »abweichende« Lebensstile und Sexualverhalten nach wie vor relevante Themen im HIV-Diskurs sind und warum das Verständnis der Schuldgefühle für Prävention und Beratung eine so wichtige Rolle spielt.
Zu Beginn der »Aidskrise« in den 1980er Jahren kam eine HIV-Infektion noch einem Todesurteil gleich. Menschen mit HIV und Aids wurden stigmatisiert und die Ansteckung mit Schuld und Strafe für »abweichende« Lebensstile und Sexualverhalten assoziiert. Obwohl sich die Therapiemöglichkeiten und der gesellschaftliche Umgang mit HIV in der heutigen Zeit deutlich verbessert haben, lässt sich in der HIV-Testberatung nach wie vor beobachten, dass neben der Ansteckungsangst vor allem Schuldgefühle das Erleben von Menschen bestimmen, die befürchten, sich mit HIV infiziert zu haben. Die Beratung bekommt so für Klient*innen oft die Funktion einer »Beichte« mit der Hoffnung auf Absolution. Franziska Hartung knüpft an diese Beobachtungen an, analysiert und konzeptionalisiert die zugrunde liegenden Schuld-Dynamiken. Sie zeigt, dass Schuld und Schuldgefühle nach wie vor relevante Themen im HIV-Diskurs sind und das subjektive Erleben von Klient*innen in der HIV-Testberatung bestimmen sowie für Prävention und Beratung eine wichtige Rolle spielen. Ein besseres Verständnis der Schuldgefühle kann dazu beitragen, wirksam gegen Stigmatisierungen vorzugehen und sexuelle Gesundheit ganzheitlich zu betrachten.
Inhalt
1 Einfuhrung Hintergrund Forschungsfragen und Herangehen Theoretischer Hintergrund 2 Schuld und Schuldgefuhl Schuld, Existenz und Identität Schuld und Verantwortung Schuld, soziale Ordnung und Macht Beichte und Geständnis als institutionalisierte Bekenntnisse Schuldgefuhle und Gewissen 3 Schuld als stigmatisierende Zuschreibung im HIV/Aids-Diskurs Schuld als sinnstiftende Erklärung im Aids-Diskurs der Anfangsjahre Schuldzuweisungen in aktuellen HIV-Debatten Schuld als (internalisierte) Stigmatisierung 4 Normative Prozesse der HIV-Prävention Eigenverantwortung als Leitmotiv im aktuellen Gesundheitsdiskurs Verschiebung von Gefahrendiskursen auf Risikodiskurse »Condom Sense« Die Normierung des Kondoms Die soziale Praxis des HIV-Tests und die Verhandlung von Schuld und Verantwortung 5 Zusammenfassung der theoretischen Befunde Empirische Forschung und Befunde 6 Forschungsdesign Die Interviews Datenanalyse und Typenbildung mittels Dokumentarischer Methode 7 Fallvignetten Hailey »Mit deinen ganzen Sexualpartnern« Lars »Jetzt, wo ichmeinen Lebenswillen wiederhabe« Marvin »Ich war nie ein Mensch, der gern Kante zeigt« Sandro »Das ist schon eine extreme Umbruchphase« 8 Typenbildung »Ich bin selbst schuld« Die »Selbstveranwortlichen« »Das war gar nichtmeine Art« Die »Depersonalisierten« »Ich bin ein böserMensch« Die »unmoralischen Täter_innen« »Wer so lebt, hat es verdient« Die »schuldigen Stigmatisierten« »Mich trifft es bestimmt« Die »Fatalist_innen« »Ich habe die Kontrolle verloren« Die »Unschuldigen« 9 Schluss Literatur Anhang Expertengespräche Transkriptionsregeln Danksagung
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