Umweltproblembewusstsein und Verkehrsverhalten unter dem Nachhaltigkeitsaspekt

Gemäß den Daten aus der Gallup-International-Studie (1992) betrachteten mehr als zwei Drittel der Deutschen und der Südkoreaner das Umweltproblem in ihrem jeweiligen Land als ernsthaft. Im Zeitraum von 1990 bis 2000 wächst aber trotzdem der motorisierte Individualverkehr in den beiden Ländern. Angebracht ist ein Zweifel an dem hohen Umweltbewusstsein, das allerdings selbstverständlich den Deutschen attestiert worden ist. Unabdingbar ist eine kritische Reflexion über das "made in Germany" etikettierte Umweltbewusstsein. Was ist das in Deutschland weit verbreitete Umweltbewusstsein? Sind die Deutschen umweltbewusst im empirisch-sozialwissenschaftlichen Sinne oder nur hochgradig umweltproblembewusst? Ein solches Problem betrifft auch die Südkoreaner. Das geläufige Umweltbewusstsein der Bevölkerung ist eher als Umweltproblembewusstsein zu bezeichnen. Das Umweltproblembewusstsein wirkt sich weltweit kaum aus, wenn es um das Auto(fahren) geht. Gerade deshalb interessiert sich die Vergleichsstudie für diese Diskrepanz. Um die Diskrepanz abzubauen, ist eine weitere Beschäftigung mit dem Thema erforderlich, weil sich die Menschheit im Prozess der weltweiten Massenmotorisierung befindet.

Autorentext
Ryun Choi, Jg. 1962, Dr. phil., M.A.: Studium der Erziehungswissenschaft und der Ev. Theologie mit dem Schwerpunkt Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Freien Universität Berlin. Ehem. Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Umweltbildung der FU Berlin bei Prof. Dr. Gerhard de Haan.

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