Parteidisziplin und Eigenwilligkeit

Parteidisziplin und Eigenwilligkeit

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783835313033
Untertitel:
Das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Philipp Neumann-Thein
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Anzahl Seiten:
629
Erscheinungsdatum:
31.08.2014
ISBN:
978-3-8353-1303-3

Die erste Gesamtgeschichte eines transnationalen Verbandes KZ-Überlebender und dessen erinnerungspolitischer Aktivitäten. Im April 1952 gründeten ehemalige kommunistische Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald ein Verbindungskomitee, das seit Anfang der sechziger Jahre als »Internationales Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos« (IKBD) firmiert. Bis in die Gegenwart aktiv, tritt das Komitee besonders bei Gedenkveranstaltungen und mit Stellungnahmen in die Öffentlichkeit. Seine Themen sind u.a. der Umgang mit NS-Tätern, die Geschichtsschreibung über die Lager sowie der Umgang mit den Verbrechensorten. Dabei agierte das IKBD schon zur Zeit der Teilung Europas stets beiderseits des »Eisernen Vorhangs«. Bereits mit dem Ende Buchenwalds begannen die späteren Protagonisten des Komitees mit der Mythisierung ihrer Lagergeschichte. Die »internationale Solidarität« zwischen den Häftlingen, der unter kommunistischer Führung organisierte Widerstand sowie der kurz nach der Befreiung geleistete »Schwur von Buchenwald« als Vermächtnis aller Überlebenden machten sie zu zentralen Narrativen dieses Mythos. Bis in die sechziger Jahre hinein unterdrückte die SEDFührung wiederholt die Aktivitäten des Komitees. Erst allmählich wurde sein Buchenwald-Mythos zu einem wichtigen Teil des DDR-Antifaschismus. Dennoch agierte das IKBD auch danach stets im Spannungsfeld zwischen Parteidisziplin und Eigenwilligkeit. Das erleichterte die Transformation nach 1989, und es gelang dem IKBD, auch unter den neuen politischen Verhältnissen als Repräsentant der Buchenwald Überlebenden Anerkennung zu finden.

Autorentext
Philipp Neumann-Thein, geb. 1975, Historiker und stellvertretender Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Er forscht zur Nachgeschichte der nationalsozialistischen Verbrechen.

Klappentext
Im April 1952 gründeten ehemalige kommunistische Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald ein Verbindungskomitee, das seit Anfang der 1960er Jahre als »Internationales Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos« (IKBD) firmiert. Das Komitee organisiert bis heute Gedenkveranstaltungen und wendet sich mit Stellungnahmen an die Öffentlichkeit. Themen sind u. a. der Umgang mit NS-Tätern, die Geschichtsschreibung über die Lager sowie der Umgang mit den Gedenkstätten. Dabei agierte es schon zur Zeit der Teilung Europas stets beiderseits des »Eisernen Vorhangs«.Bereits in der Gefangenschaft begannen die späteren Protagonisten des Komitees mit der Mythisierung ihrer Lagergeschichte. Die »internationale Solidarität« zwischen den Häftlingen, der unter kommunistischer Führung organisierte Lagerwiderstand sowie der kurz nach der Befreiung geleistete »Schwur von Buchenwald« als Vermächtnis aller Überlebenden machten sie zu zentralen Narrativen dieses Mythos.Bis in die 1960er Jahre hinein unterdrückte die SED-Führung wiederholt die Aktivitäten des Komitees. Erst allmählich wurde sein Buchenwald-Mythos zu einem wichtigen Teil des DDR-Antifaschismus. Dennoch agierte das IKBD stets im Spannungsfeld zwischen Parteidisziplin und Eigensinn. Das erleichterte die Transformation nach 1989, und es gelang dem IKBD, auch unter den neuen politischen Verhältnissen als Repräsentant der Buchenwald-Überlebenden Anerkennung zu finden.

Zusammenfassung
»eine beeindruckende Synthese« (Christopher Dowe, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.12.2014) »eindruchsvoll, wichtig und auf produktive Weise verstörend« (Sybille Steinbacher, Süddeutsche Zeitung, 09.12.2014) »eine präzise Studie, an der sich nun zu orientieren ist« (Henning Fischer, Werkstatt Geschichte, Heft 77 2017)


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