Gericht und Gedächtnis

Gericht und Gedächtnis

Einband:
Paperback
EAN:
9783835305694
Untertitel:
Der deutschsprachige Holocaust-Diskurs der sechziger Jahre
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Mirjam Wenzel
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Auflage:
10.2009
Anzahl Seiten:
415
Erscheinungsdatum:
01.10.2009
ISBN:
978-3-8353-0569-4

Über die juristische Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen in der Literatur.

Über die juristische Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen in der Literatur. Bereits das antike Theater verstand die juristische Praxis als eine Matrix der Darstellung. Auch die deutschsprachigen Streitschriften, Essays, Dramen und Filme der 1960er Jahre, die im Kontext der Prozesse gegen die nationalsozialistischen Täter entstehen, bedienen sich dieser Dramaturgie: Sie reflektieren und repräsentieren das undarstellbare Geschehen in den Formen und Topoi einer Gerichtsverhandlung. Im Zentrum der beginnenden philosophischen und literarischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust stehen die Fragen nach Schuld und Verantwortung sowie der Wunsch nach einem Urteil, das eine allgemeingültige Lehre zu garantieren und universales Gedächtnis zu stiften vermag. Unter diesen Aspekten nimmt Mirjam Wenzel eine systematische Untersuchung des beginnenden deutschsprachigen Holocaust-Diskurses vor. Sie analysiert die Dokumentardramen von Peter Weiss, Heinar Kipphardt und Rolf Schneider und beschreibt deren Zusammenhang mit den moralischen, politischen und völkerrechtlichen Vorstellungen von Theodor W. Adorno, Günther Anders, Hannah Arendt und Karl Jaspers. Vor diesem Hintergrund entwickelt sie eine grundlegende Kritik an den ästhetisierenden und psychologisierenden Tendenzen der gegenwärtigen Gedenkkultur.

Autorentext
Mirjam Wenzel, geb. 1972, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Politologie in Berlin, Promotion an der Ludwig Maximilians Universität München. Seit 2007 leitet sie die Medienabteilung im Jüdischen Museum Berlin. Veröffentlichungen u.a.: Zus. mit Tsafrir Cohen und Avi Pitchon (Hg.): »Wonderyears - Über die Rolle des Nationalsozialismus und der Shoah in der heutigen Israelischen Gesellschaft« (2003; Katalog zur gleichnamigen Ausstellung); »Die Frauenbewegung in Israel« (1996).

Klappentext
Bereits das antike Theater verstand die juristische Praxis als eine Matrix der Darstellung. Auch die deutschsprachigen Streitschriften, Essays, Dramen und Filme der 1960er Jahre, die im Kontext der Prozesse gegen die nationalsozialistischen Täter entstehen, bedienen sich dieser Dramaturgie: Sie reflektieren und repräsentieren das undarstellbare Geschehen in den Formen und Topoi einer Gerichtsverhandlung. Im Zentrum der beginnenden philosophischen und literarischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust stehen die Fragen nach Schuld und Verantwortung sowie der Wunsch nach einem Urteil, das eine allgemeingültige Lehre zu garantieren und universales Gedächtnis zu stiften vermag. Unter diesen Aspekten nimmt Mirjam Wenzel eine systematische Untersuchung des beginnenden deutschsprachigen Holocaust-Diskurses vor. Sie analysiert die Dokumentardramen von Peter Weiss, Heinar Kipphardt und Rolf Schneider und beschreibt deren Zusammenhang mit den moralischen, politischen und völkerrechtlichen Vorstellungen von Theodor W. Adorno, Günther Anders, Hannah Arendt und Karl Jaspers. Vor diesem Hintergrund entwickelt sie eine grundlegende Kritik an den ästhetisierenden und psychologisierenden Tendenzen der gegenwärtigen Gedenkkultur.


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