Patientenwelten

Patientenwelten

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783810013842
Untertitel:
Krankheit und Medizin vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert im Spiegel von Autobiographien
Genre:
Nichtklinische Fächer
Autor:
Jens Lachmund, Gunnar Stollberg
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
1995
Anzahl Seiten:
242
Erscheinungsdatum:
30.01.1995
ISBN:
978-3-8100-1384-2

Dieses Buch geht auf ein Forschungsprojekt zurück, das an der Universität Bielefeld angesiedelt war und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wurde. Thomas Rosemann war in der ersten Phase und Hanna Beneker in der darauffolgenden Zeit an der Projektarbeit beteiligt. Das Buch hat auch von vielen kritischen Anregungen und praktischen Hinweisen profi tiert, mit denen Kollegen und Freunde unsere Arbeit begleiteten. Eine erste Fassung des Manuskripts hat Gerd Göckenjan (Bremen) ausführlich mit uns diskutiert. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Jens LachmundlGunnar Stollberg 8 Einleitung Die Zeit zwischen dem ausgehenden 18. und dem frühen 20. Jahrhundert war eine Schlüsselperiode für die Herausbildung der modernen Medizin. Zum einen befanden sich die Handlungsgrundlagen der Ärzteschaft im Umbruch: Krankheitskonzepte und Behandlungsweisen, die sich zum Teil bis in die Antike zurückverfolgen lassen, wurden durch ein zunehmend komplexeres Expertenwissen ersetzt, das aus der Forschung in Kliniken und Laboratorien hervorging. Zum anderen konnte sich die medizinische Profession als zentrale Instanz der Krankenversorgung etablieren: die Verdrängung bzw. Unterord nung konkurrierender Heilberufe (z. B. Wundärzte, Bader, Hebammen), die quantitative Expansion und der soziale Prestigegewinn der Ärzteschaft, das Entstehen neuer Institutionen wie des Krankenhauses und des Kassenarzte- all dies trug dazu bei, daß immer größere Bevölkerungskreise im Krankheits fall eine medizinische Versorgung in Anspruch nahmen.

Klappentext
Dieses Buch geht auf ein Forschungsprojekt zurück, das an der Universität Bielefeld angesiedelt war und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wurde. Thomas Rosemann war in der ersten Phase und Hanna Beneker in der darauffolgenden Zeit an der Projektarbeit beteiligt. Das Buch hat auch von vielen kritischen Anregungen und praktischen Hinweisen profi­ tiert, mit denen Kollegen und Freunde unsere Arbeit begleiteten. Eine erste Fassung des Manuskripts hat Gerd Göckenjan (Bremen) ausführlich mit uns diskutiert. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Jens LachmundlGunnar Stollberg 8 Einleitung Die Zeit zwischen dem ausgehenden 18. und dem frühen 20. Jahrhundert war eine Schlüsselperiode für die Herausbildung der modernen Medizin. Zum einen befanden sich die Handlungsgrundlagen der Ärzteschaft im Umbruch: Krankheitskonzepte und Behandlungsweisen, die sich zum Teil bis in die Antike zurückverfolgen lassen, wurden durch ein zunehmend komplexeres Expertenwissen ersetzt, das aus der Forschung in Kliniken und Laboratorien hervorging. Zum anderen konnte sich die medizinische Profession als zentrale Instanz der Krankenversorgung etablieren: die Verdrängung bzw. Unterord­ nung konkurrierender Heilberufe (z. B. Wundärzte, Bader, Hebammen), die quantitative Expansion und der soziale Prestigegewinn der Ärzteschaft, das Entstehen neuer Institutionen wie des Krankenhauses und des Kassenarzte- all dies trug dazu bei, daß immer größere Bevölkerungskreise im Krankheits­ fall eine medizinische Versorgung in Anspruch nahmen.

Inhalt
Vorbemerkung.- 1: Kulturelle Modelle von Krankheit und Gesundheit um 1800.- Die diskursive Organisation problematischer Erfahrungen.- Krankheit und die Ordnung des Lebens.- Das mäßige Leben.- Kollektive Leiden.- Ein alternatives Erklärungsmodell: Ansteckung.- Ansteckung und individuelle Verantwortlichkeit.- Vorzeichen.- 2: Kranke im häuslichen Kontext.- Der Schauplatz: Das häusliche Krankenbett.- Ökonomische Nöte.- Diätetik und Selbstmedikation.- 3: Kranke und Ärzte.- Die gelehrten Ärzte.- Die handwerklichen Ärzte.- Der ärztliche Ausspruch.- Die ärztliche Kur.- Die ausgehandelte Ordnung der Kur.- Streitende Ärzte und Arztwechsel.- Ein Sonderfall: Die Operation.- Der Diskurs: Ein geteiltes Wissen.- Die Machtverhältnisse: Eine klientendominierte Medizin.- Das inoffizielle System: Zur Bedeutung und Praxis nicht-ärztlicher Heiler.- 4: Die Medizin zwischen Krise und Innovation.- Die Pockenimpfung.- Von der Bestürmung durch Arzneien zum Sieg der Natur: Der Wandel des therapeutischen Stils.- Die Homöopathie.- Die Choleraerfahrung.- Schlußfolgerungen.- 5: Die Hospitalisierung des Kranken.- Frühe Spitalerfahrungen.- Die Welt des Krankenhauses.- Die neuen Spielregeln des Arzt-Patient-Verhältnisses.- Ein Sonderfall: Die Lungenheilanstalten.- 6: Kranke in einer medikalisierten Gesellschaft.- Zum Wandel der Krankheitskategorien.- Neue Erklärungsmodelle: Industriearbeit als Krankheitsursache.- Neue Erklärungsmodelle: Bakterien 186 Bürgerliche Patienten: Vom eigenen Arzt zum medizinischen Laien.- Arbeiter, Handwerker, Landbevölkerung: Zwischen Selbstmedikation und Kassenarzt.- Der Hausarzt und der Spezialarzt.- Vom ärztlichen Ausspruch zur gründlichen Untersuchung.- Neue Praktiken:Die autobiographische Konstruktion therapeutischer Innovationen.- Medizin und Lebensweise.- Die Konsolidierung medizinischer Expertenautorität.- 7: Schlußfolgerungen.


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