Abhängigkeitserkrankung als missglückter Selbstheilungsversuch

Immer mehr Menschen erliegen weltweit der Faszination des Drogenrausches. Egal ob in trauter Bierzeltatmosphäre oder um mittels Kokainkonsum gottähnliche Zustände zu erfahren - nicht selten endet ein scheinbar harmloses Experiment, ein Versuch, für einen Augenblick Langeweile oder Selbstunsicherheit zu entfliehen, in einem fatalen Teufelskreis von Sucht. Nach einer Beschreibung der unterschiedlichen, psychoaktiven Substanzen setzt sich der Autor mit den gängigen psychoanalytischen Theorien, die als mögliche Ursache für abhängiges Verhalten eine frühe gestörte Mutter-Kind-Beziehung annehmen, auseinander. Dem wird vor allem die Hypothese entgegengestellt, dass beide Elternteile gleichermaßen für die kindliche Entwicklung bzw. Fehlentwicklung verantwortlich sind. Die Arbeit geht sogar so weit, dem Vater - was im psychoanalytischen Diskurs über lange Zeit mehr oder weniger ausgeblendet wurde - eine wesentliche Rolle in der Genese von möglichen Suchterkrankungen des heranwachsenden Kindes einzuräumen. Das vorliegende Buch will sich nicht nur an professionelle Helfer sondern auch an direkt oder indirekt Betroffene richten.

Autorentext
Walter Linher, Lehramt für Grundschulen, Studium der Pädagogik an der Universität Innsbruck mit dem Studienzweig Psychoanalytische Erziehungswissenschaften. Systemische Familientherapie, Hypnotherapie, Mediation. Psychotherapeut in einer Therapiestation für Drogenabhängige und in einer psychosozialen Beratungsstelle.

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