Familienaufstellungen (Fachratgeber Klett-Cotta)

Familienaufstellungen (Fachratgeber Klett-Cotta)

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783608861129
Untertitel:
Sich selbst verstehen - die eigenen Wurzeln entdecken
Genre:
Lebensführung & persönliche Entwicklung
Autor:
Eva Tillmetz
Herausgeber:
Klett-Cotta Literatur
Auflage:
2. Druckaufl., 2021
Anzahl Seiten:
172
Erscheinungsdatum:
19.03.2012
ISBN:
978-3-608-86112-9

Die Familie, in die wir hineingeboren werden, hat großen Einfluss auf uns lebenslang. Um persönlichen Problemen oder immer wiederkehrenden Beziehungsschwierigkeiten auf die Spur zu kommen ist die Beschäftigung mit der Herkunftsfamilie ein »Königsweg«. Familienaufstellung und Familienskulptur bieten vielfältige Möglichkeiten, das Erfahrungswissen aus der Familientherapie zu nutzen. Eva Tillmetz beschreibt in diesem kompetenten Fachratgeber die verschiedenen Herangehensweisen und Schwerpunkte und sie erklärt, worauf bei der Auswahl aus dem großen Angebot zu achten ist. Mit Übungen, praktischen Hinweisen und Beispielen.


»Eine differenzierte Betrachtung von Familienaufstellungen. ... Tillmetz veranschaulicht das anhand vieler Beispiele und liefert praktische Übungen und Hinweise. (Für) Jeden, der mit dem Gedanken an eine Famileinaufstellung spielt.« Emotion, Dezember 2015 »Das Interesse an Familienaufstellungen ist bei vielen Ratsuchenden groß. Irgendwo haben sie schon von Freunden davon gehört oder den Ratschlag bekommen, doch eine Familienaufstellung zu machen. Aber was sich genau dahinter verbirgt, können viele Ratgeber oft nicht konkret beschreiben. da bietet das vorliegende Buch eine präzise und anschauliche Hilfe. ... Ratsuchende können anhand der Literatur überprüfen, ob und wenn ja welche der Vorgehensweisen möglicherweise hilfreich sein kann. Unabhängig davon wird man allein schon durch das Lesen, das Nachvollziehen von Beispielen, vielleicht sogar durch das Übersetzen auf das eigene Leben, von dieser Art der Lebenshilfe zu profitieren.« Dr. Rudolf Sanders, Beratung Aktuell, Juni 2012 »Ein Buch das neugierig macht, ein Zugang, der stutzig macht. In der Reihe "Hilfe aus eigener Kraft" (im Klett-Cotta Verlag) wird dennoch allgemein darauf hingewiesen, dass die Anleitung von Aufstellungsarbeit nichts für Laien ist. Das Buch ist für mündige NutzerInnen von Aufstellungsarbeit geschrieben, die sich kundig machen wollen über Zusammenhänge und Wirkweisen. Und es ist für Profis geschrieben, die sich im Verfahren bestätigt sehen.« Christine Haselbacher, socialnet.de, 29.11.2012 Pressestimmen zur Erstausgabe von "Familienaufstellungen": »In didaktisch überzeugender Weise führt Tillmetz den Interessenten in die beiden heute bekanntesten darstellenden Methoden der Familientherapie ein: die Familienaufstellung nach Bert Hellinger und die Familienskulptur nach Virginia Satir Breit empfohlen, besonders für die Vorbereitung auf die Teilnahme an familientherapeutischen (Selbsterfahrungs)-seminaren.« Uwe-F. Obsen, ekz- Informationsdienst »... ideal zum Einlesen für "Laien". Gerade Menschen, die einen Zugang zur Aufstellungsarbeit suchen und noch nicht über Vorkenntnisse verfügen, können sich hier einen Überblick verschaffen: Wie funktionieren Aufstellungen in der Praxis? Welche Fakten aus der Geschichte meine Familie können für mich wichtig sein? ... Gut ist auch, dass Eva Tillmetz in ihrem Buch nicht nur die Arbeit Hellingers vorstellt, die gerade "in" ist, sondern auch den Ansatz von Virginia Satir, auf dem viele aktuelle Entwicklungen der Familienpsychologie beruhen und der auch heute noch sehr praktikabel ist!« Anke Jörger, amazon.de

Vorwort
Familiäre Bindungen verstehen Konflikte lösen

Autorentext
Eva Tillmetz, Dipl.-Theol., ist systemische Familientherapeutin (DGSF); sie berät Familien und Paare in eigener Praxis und bildet FamilientherapeutInnen am Nürnberger Zentrum für systemische Familientherapie, Supervision & Coaching L.U.S.T. aus. Sie lebt mit ihrer Familie in Regensburg.Zur Webseite: www.partnerschaftsberatung-regensburg.de

Leseprobe
Vorwort Es war ein sonniger Novembertag, als ich meine erste Familienskulptur stellte. Im Rahmen meiner Familientherapieausbildung erzählte ich meinen Kolleginnen und Kollegen, dass ich mich immer wieder über meinen Mann ärgere, wenn er sich nach dem Frühstück oder nach dem Abendessen aufs Sofa setzt und Zeitung liest, ich aber noch alle Hände voll zu tun habe. Abräumen, Küche kehren, Betten richten, die Kinder möchten mit mir spielen. Wo soll ich nur anfangen? Ich spüre das schlechte Gewissen, weil ich mich um den Haushalt kümmere, statt mit meinen Kindern zu spielen. Irgendwann entlädt sich meine Spannung, und ich platze heraus: »Ich muss mich immer um alles kümmern und du gönnst dir Freizeit! Wir sind doch beide berufstätig!« Natürlich weiß ich, dass solche Verallgemeinerungen wie »immer muss ich « und Anklagen wie »du aber « die Stimmung vergiften, doch in der Wut Ich stellte die Situation in einer Skulptur auf, d.h., ich bat vier Kolleginnen und Kollegen, dass sie als Rollenspieler mich, meinen Mann, unsere Tochter und unseren Sohn darstellen. Meinen Mann manövrierte ich aufs Sofa und gab ihm den Satz »In der Ruhe liegt die Kraft« vor. Unsere zehnjährige Tochter positionierte ich etwas weiter entfernt mit erwartungsvollem Blick. Ihr legte ich den Satz »Ich brauche was von dir« in den Mund. Unser zweijähriger Sohn hing rockzipfelnd an mir und nörgelte: »Mama, Mama, spielen!« Mich, d.h. mein Double in der Skulptur, stellte ich mit weit vornübergebeugtem Oberkörper in der Mitte auf, die Hände unablässig von links nach rechts bewegend, mein Blick schweifte über alle meine Lieben. Mein Satz lautete: »Ich muss mich um alles kümmern!« Anschließend nahm ich meine eigene Position in der Skulptur ein. Als ich so über eine Minute in dieser extrem anstrengenden Haltung verharrte, wurde mir schlagartig klar, wie ich an mir selbst Raubbau betrieb und gleichzeitig die Aktivität meines Mannes verhinderte. Je stärker ich mich bemühte, alles perfekt in Schuss zu halten, desto mehr erhielt er die Botschaft: »Die Eva macht das alles spielend.« Der Kollege, der meinen Mann spielte, erzählte aus seiner Rolle heraus, er sitze da, um wenigstens etwas Ruhe in die Familie hineinzubringen, aber er spüre einen enormen Druck, den er nicht ausdrücken könne. Selbst wenn er versuchen würde, mir im Haushalt zu helfen, könne er sicherlich nicht meinen Ansprüchen genügen. »Stimmt«, dachte ich bei mir aber der Preis dafür, alles perfekt machen zu wollen, war sehr hoch, und ich hatte das Gefühl, keinem gerecht zu werden. Ich sah mir die Skulptur auch von außen an, mein Double nahm nochmals meine Haltung ein. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Ich erkannte, dass ich mir meinen Wunsch, auch einmal umsorgt und verwöhnt zu werden, mit dieser Haltung selbst abschnitt. Wieder in meiner eigenen Rolle, spürte ich nochmals die Überforderung, die ich mir selbst aufbürdete. Die Trainerin bat mich, einen neuen Platz zu suchen, der mir angenehmer sei. Ohne viel nachzudenken, setzte ich mich neben meinen Mann aufs Sofa. Hier ging's mir gut und schlagartig änderte sich die Stimmung für alle Familienmitglieder. Mein Mann fühlte sich wohler, er spürte, wie Energie in ihm aufkam. Unsere Tochter rückte näher heran, und unser Sohn blieb in meiner Nähe, jaulte aber nicht mehr so nervtötend. »Na ja«, dachte ich nach dieser Skulpturarbeit, »mit Rollenspielern geht das ganz einfach, aber in der Realität ?« Neugierig war ich trotzdem Daheim angekommen, setzte ich mich, als die wohlbekannte Szene wieder ablief, neben meinen Mann aufs Sofa. Ich staunte nicht schlecht! Er legte seine Zeitung beiseite und nahm mich in den Arm. Ich hatte keinem von meiner Skulptur erzählt, doch es reichte völlig aus, dass ich mein Verhalten änderte. Im selben Augenblick hatten die anderen Familienmitglieder neue Möglichkeiten, auf mich zu reagieren. Durch diese Familienskulptur wurde unser gemütliches Sofa ein zweites Mal eingeweiht, und es ist nach wie vor unser liebster Platz in der Wohnung. Und noch etwas: Wir haben die Aufgaben im Haushalt neu verteilt.
teil 1
Einleitung1.1
»Mach doch mal eine Familienaufstellung!«

Die Familie ist tot es lebe die Familie! Wurde in den 70er-Jahren des 20. Jahrhun…


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