Neue soziale Bewegungen

Neue soziale Bewegungen

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783531116112
Untertitel:
Entstehung, Funktion und Perspektive neuer Protestpotentiale. Eine Zwischenbilanz
Genre:
Buchhandel & Bibliothekswesen
Autor:
Karl-Werner Brand
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
1982
Anzahl Seiten:
208
Erscheinungsdatum:
01.01.1982
ISBN:
978-3-531-11611-2

In den "neuen sozialen Bewegungen" schliegen sich sehr unter schiedliche Motive westlicher Zivilisationskritik zu einer heterogenen Bewegung zusammen, die ihr gemeinsames Selbstverstandnis aus der Erfahrung der enthumanisierend~n und lebenszerstorenden Folgen des industriellen Wachstums, deS industriellen Zivilisationsmodells schlechthin, bezieht. Symptome und Ursachen sind in dieser Erfah rung nicht geschieden: grogtechnische Ausbeutung und Verwiistung natiirlicher Lebensbedingungen; zunehmende Kommerzialisierung, Technisierung und Biirokratisierung sozialer Beziehungen; Zersto rung kleinraumiger, personlich iiberschaubarer Lebens- und Arbeits bereiche; wachsende Abhangigkeit von anonymen, technokratischen Kontroll- und Herrschaftsapparaten; wachsende Riistungsspirale und Kriegsgefahr; explosiv wachsende Welt-Hungerprobleme. Die in die sen Erfahrungen begtiindeten Zukunftsangste, Entfremdungsgefiihle und psych is chen Belastungen verschmelzen zu einer Widerstands und Protestbewegung, die ihre Schwungkraft und ihre Perspektive aus dem antimodernistischen Mythos des "natiirlichen", sei es des einfachen und iiberschaubaren, sei es des spontanen, bediirfnisorien tierten Lebens gewinnt. Dieser Mythos - gegen den des "technisch-industriellen Fort schritts" gestellt - und deshalb auch die Bewegung selbst, ist schein bar leicht im Umfeld der politischen Romantik, im Dunstkreis eines neuen Konservativismus zu verorten. Basisdemokratische, libertar anarchistische Vorstellungen brauchten dabei nicht zu irritieren; wenn nicht in der deutschen Tradition obrigkeitsstaatlicher politi scher Kultur, so stellen sie doch in den USA ein genuines Moment konservativer Tradition dar. Aber der dabei zugrunde gelegte analyti sche Bezugsrahmen, die Progressivitat des westlich-rationalen Zivili sationsmodells, gerat zunehmend ins Wanken; die okologischen, poli tischen, sozialen und psychischen Kosten des industriellen Verge sellschaftungsprozesses treten immer starker in Erscheinung.

Klappentext
In den "neuen sozialen Bewegungen" schliegen sich sehr unter­ schiedliche Motive westlicher Zivilisationskritik zu einer heterogenen Bewegung zusammen, die ihr gemeinsames Selbstverstandnis aus der Erfahrung der enthumanisierend~n und lebenszerstorenden Folgen des industriellen Wachstums, deS industriellen Zivilisationsmodells schlechthin, bezieht. Symptome und Ursachen sind in dieser Erfah­ rung nicht geschieden: grogtechnische Ausbeutung und Verwiistung natiirlicher Lebensbedingungen; zunehmende Kommerzialisierung, Technisierung und Biirokratisierung sozialer Beziehungen; Zersto­ rung kleinraumiger, personlich iiberschaubarer Lebens- und Arbeits­ bereiche; wachsende Abhangigkeit von anonymen, technokratischen Kontroll- und Herrschaftsapparaten; wachsende Riistungsspirale und Kriegsgefahr; explosiv wachsende Welt-Hungerprobleme. Die in die­ sen Erfahrungen begtiindeten Zukunftsangste, Entfremdungsgefiihle und psych is chen Belastungen verschmelzen zu einer Widerstands­ und Protestbewegung, die ihre Schwungkraft und ihre Perspektive aus dem antimodernistischen Mythos des "natiirlichen", sei es des einfachen und iiberschaubaren, sei es des spontanen, bediirfnisorien­ tierten Lebens gewinnt. Dieser Mythos - gegen den des "technisch-industriellen Fort­ schritts" gestellt - und deshalb auch die Bewegung selbst, ist schein­ bar leicht im Umfeld der politischen Romantik, im Dunstkreis eines neuen Konservativismus zu verorten. Basisdemokratische, libertar­ anarchistische Vorstellungen brauchten dabei nicht zu irritieren; wenn nicht in der deutschen Tradition obrigkeitsstaatlicher politi­ scher Kultur, so stellen sie doch in den USA ein genuines Moment konservativer Tradition dar. Aber der dabei zugrunde gelegte analyti­ sche Bezugsrahmen, die Progressivitat des westlich-rationalen Zivili­ sationsmodells, gerat zunehmend ins Wanken; die okologischen, poli­ tischen, sozialen und psychischen Kosten des industriellen Verge­ sellschaftungsprozesses treten immer starker in Erscheinung.

Inhalt
1. Neue soziale Bewegungen: ein neoromantischer Protest?.- 1.1 Die Fragwürdigkeit der gängigen politischen Zuordnungen.- 1.2 Die Fragwürdigkeit marxistischer Ideologiekritik.- 1.3 Resümee.- 2. Methodische Überlegungen zur Untersuchung neuer sozialer Bewegungen.- 2.1 Zugrunde liegende These.- 2.2 Analytische Bezugsmodelle.- 3. Erklärungsansätze zur Entstehung und zur gesellschaftlichen Bedeutung der neuen sozialen Bewegungen.- 3.1 Zyklische Erklärungsansätze.- 3.2 Lineare (evolutionäre) Erklärungsansätze.- 4. Zwischenbilanz.- 4.1 Die gesellschaftlichen Geltungsbedingungen des industriellen Entwicklungsparadigmas.- 4.2 Die Erschütterung des industriellen Entwicklungsparadigmas.- 4.3 Grenzen der konventionellen Problemlösungsstrategien.- 4.4 Die Infragestellung des industriellen Entwicklungsparadigmas durch die neuen sozialen Bewegungen.- 4.5 Die sozialstrukturelle Verankerung der neuen Protestpotentiale.- 4.6 Eine zweite Kultur?.- 4.7 Die politische Relevanz der neuen sozialen Bewegungen.- Anmerkungen.- Literatur.


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