Lieber und verehrter Onkel Heinrich

Lieber und verehrter Onkel Heinrich

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783498032371
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Briefromane & Tagebücher
Autor:
Klaus Mann
Herausgeber:
Rowohlt
Auflage:
1. Auflage
Anzahl Seiten:
304
Erscheinungsdatum:
16.09.2011
ISBN:
978-3-498-03237-1

LIEBER UND VEREHRTER ONKEL HEINRICH :
was soll man sich nun zu Geburtstagen wünschen?
Dass der nächste, oder übernächste, unter gründlich veränderten Welt-Umständen stattfinden möge. ()
Ich habe es so im Gefühl: die Riesen-Sauerei hat ihren Höhepunkt erreicht. Jetzt kommen keineswegs zwei Jahrzehnte deutscher Hegemonie über Europa.
Das steht erstens nicht in Hitlers Sternen geschrieben, und ausserdem gibt es, immer noch, zu viel moralische Gegenkräfte in Europa. ()
Wie nett wäre es, wenn wir am Sonntag alle in der rue Rossini zusammen sein könnten: Frau Kröger grüsse Sie aufs allerartigste von mir würde etwas Delikates kochen, und Du würdest vielleicht ein Stück Henri vorlesen, und wir hätten es reizend. Jedenfalls aber möchte ich es wenn irgend möglich so einrichten, dass ich noch einmal nach Nizza komme, ehe ich den Atlantik wieder überqueren muss
Alle treuen Grüsse und Wünsche
Deines: KLAUS
KÜSNACHT, 26. MÄRZ 1938

Autorentext
Geboren am 18.11.1906 in München als ältester Sohn Thomas und Katja Manns. Klaus Mann schrieb mit 15 Jahren erste Novellen. Es folgten die Gründung eines Theaterensembles mit Schwester Erika, Pamela Wedekind und Gustaf Gründgens, 1929 unternahm er eine Weltreise «rundherum». In der Emigration (mit den Stationen Amsterdam, Zürich, Prag, Paris, ab 1936 USA) wurde er zur zentralen Figur der internationalen antifaschistischen Publizistik. Er gab die Zeitschriften «Die Sammlung» (1933-35) und «Decision» (1941-42) heraus, kehrte als US-Korrespondent nach Deutschland zurück. 1949 beging er aus persönlichen und politischen Motiven Selbstmord, nachdem er in dem von Pessimismus erfüllten Essay Die Heimsuchung des europäischen Geistes noch einmal zur Besinnung aufgerufen hatte. Mann sagte sich früh vom Daseinsgefühl der Eltern-Generation los und stellte die Lebenskrise der «Jungen» in der stilistisch frühreifen Kindernovelle und in der Autobiographie des Sechsundzwanzigjährigen Kind dieser Zeit dar. Seine bedeutendsten Romane schrieb Mann im Exil: Symphonie Pathétique, Mephisto. Roman einer Karriere, und Der Vulkan. In der Autobiographie Der Wendepunkt gelangt Klaus Manns Diktion zu Reife und gelassener Sachlichkeit. Er sprach stellvertretend für eine Generation, die in den 20-er Jahren ihre prägenden Eindrücke empfing, mit einem engagierten Freiheitsbewusstsein zu neuen Ufern aufbrechen wollte und zwischen den Fronten einer zerrissenen Nachkriegswelt an der Machtlosigkeit des Geistes verzweifelte.

Klappentext
LIEBER UND VEREHRTER ONKEL HEINRICH -:
was soll man sich nun zu Geburtstagen wünschen? ...
Dass der nächste, oder übernächste, unter gründlich veränderten Welt-Umständen stattfinden möge. (...)
Ich habe es so im Gefühl: die Riesen-Sauerei hat ihren Höhepunkt erreicht. Jetzt kommen keineswegs zwei Jahrzehnte deutscher Hegemonie über Europa.
Das steht erstens nicht in Hitlers Sternen geschrieben, und ausserdem gibt es, immer noch, zu viel moralische Gegenkräfte in Europa. (...)
Wie nett wäre es, wenn wir am Sonntag alle in der rue Rossini zusammen sein könnten: Frau Kröger - grüsse Sie aufs allerartigste von mir - würde etwas Delikates kochen, und Du würdest vielleicht ein Stück Henri vorlesen, und wir hätten es reizend. Jedenfalls aber möchte ich es - wenn irgend möglich - so einrichten, dass ich noch einmal nach Nizza komme, ehe ich den Atlantik wieder überqueren muss ...
Alle treuen Grüsse und Wünsche
Deines: KLAUS
KÜSNACHT, 26. MÄRZ 1938

Zusammenfassung
LIEBER UND VEREHRTER ONKEL HEINRICH :
was soll man sich nun zu Geburtstagen wünschen?
Dass der nächste, oder übernächste, unter gründlich veränderten Welt-Umständen stattfinden möge. ()
Ich habe es so im Gefühl: die Riesen-Sauerei hat ihren Höhepunkt erreicht. Jetzt kommen keineswegs zwei Jahrzehnte deutscher Hegemonie über Europa.
Das steht erstens nicht in Hitlers Sternen geschrieben, und ausserdem gibt es, immer noch, zu viel moralische Gegenkräfte in Europa. ()
Wie nett wäre es, wenn wir am Sonntag alle in der rue Rossini zusammen sein könnten: Frau Kröger grüsse Sie aufs allerartigste von mir würde etwas Delikates kochen, und Du würdest vielleicht ein Stück Henri vorlesen, und wir hätten es reizend. Jedenfalls aber möchte ich es wenn irgend möglich so einrichten, dass ich noch einmal nach Nizza komme, ehe ich den Atlantik wieder überqueren muss
Alle treuen Grüsse und Wünsche
Deines: KLAUS
KÜSNACHT, 26. MÄRZ 1938


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback