Das Liebesverbot und die Revolution

Das Liebesverbot und die Revolution

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783458242673
Untertitel:
Über Wagner
Genre:
Kulturgeschichte
Autor:
Friedrich Dieckmann
Herausgeber:
Insel
Anzahl Seiten:
235
Erscheinungsdatum:
2020
ISBN:
978-3-458-24267-3

Verbotenes Begehren: das ist eine Grundkonstellation in fast allen Opern von Richard Wagner.
Mal zeigt es sich unverhüllt, mal eher verdeckt. Der Zusammenstoß elementarer Kräfte bestimmt auch Wagners radikalpolitisches Engagement. So ist es kein Zufall, daß er die Partitur des »Lohengrin«, das Drama einer trügerischen Rettung, gerade in dem Augenblick fertigstellt, als die demokratische Revolution des Jahres 1848 Sachsen erreicht. Im Mai 1849 wird der sächsische Aufstand von den herrschenden Mächten niedergeschlagen. An vorderster Front der Kämpfenden an den Barrikaden in Dresden steht auch der königliche Kapellmeister Richard Wagner. Er wirft sein Leben und seine berufliche Existenz in die Waagschale und findet sich wenig später als steckbrieflich verfolgter politischer Flüchtling wieder. Die Dresdner Niederlage wird zum Ursprung des Trauerspiels vom »Ring des Nibelungen«.
Friedrich Dieckmanns Buch beleuchtet eine fundamentale Krisenzeit im Leben des Weltdramatikers, der die Revolution der Oper zustande brachte, indem er für die Revolution der Gesellschaft zu komponieren glaubte.

Der Herr des Rings in neuem Licht betrachtet von einem der bedeutendsten Wagner-Kenner

Autorentext
Friedrich Dieckmann, Dr.phil.h.c., wurde 1937 in Landsberg/Warte geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Physik arbeitete er von 1972 bis 1976 als Dramaturg am Berliner Ensemble. Er hat Bücher über Friedrich Schiller, Franz Schubert, Richard Wagner, Bertolt Brecht und Karl von Appen veröffentlicht sowie den Roman eines Theaterhelden (Die Geschichte Don Giovannis. 1991), einen Band mit Essays zur deutschen Oper von Mozart bis Wagner und vier Essaybände aus dem und über den Prozess der deutschen Vereinigung (drei davon in der edition suhrkamp: Vom Einbringen. Vaterländische Beiträge. 1992; Temperatursprung. Deutsche Verhältnisse. 1995; Was ist deutsch? Eine Nationalerkundung. 2003). Friedrich Dieckmann ist Träger des Heinrich-Mann- und des Johann-Heinrich-Merck-Preises und Mitglied der Akademien der Künste in Berlin, Dresden und Leipzig sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 1989/90 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1994 bis 2000 war Friedrich Dieckmann Sprecher der Deutschen Literaturkonferenz e.V. und von 2002 bis 2012 Mitglied des Sächsischen Kultursenats. Heute lebt Friedrich Dieckmann als Schriftsteller und Publizist in Berlin-Treptow. Mitgliedschaften: Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig Mitglied des Internationalen P.E.N.

Klappentext
Wagners frühe Opern stehen auf immer neue Weise im Zeichen des Liebesverbots, das eine von ihnen auch im Titel führt. Wie verhält sich diese Konfliktkonstellation zu dem politischen Furor, der den Komponisten nach der Vollendung des »Lohengrin« in der Revolution von 1848 ergreift? Sein Einsatz für die soziale Demokratie bestimmt ihn ein Jahr später an der Seite Bakunins und Sempers zu aktiver Teilnahme am Dresdner Maiaufstand. Der königliche Kapellmeister wirft Leben und berufliche Existenz in die Waagschale und rettet sich als steckbrieflich verfolgter politischer Flüchtling in die Schweiz; dort wird die Niederlage der Revolution zum Ursprung eines vierteiligen Festspiels, des »Rings des Nibelungen«. In ihm tritt beides zusammen: die Durchbrechung der Liebesverbote wird zum tragischen Element eines großen mythischen Spiels über die Erlösung der Gesellschaft vom Fluch der Macht und des Geldes.
Friedrich Dieckmanns Buch beleuchtet eine fundamentale Krisenzeit im Leben des Weltdramatikers, der die Revolution der Oper vollzog, indem er für die Revolution der Gesellschaft zu komponieren glaubte. Von den »Feen« des Zwanzigjährigen bis zu den »Meistersingern« des Spätheimkehrers aus zwölfjähriger Verbannung spannt sich der Bogen der Erzählung und führt zuletzt »Wagner im Bilde« herauf, als einen Überblick über Wagner-Porträts vom Scherenschnitt bis zur Photographie und von dieser bis zu den Porträts Auguste Renoirs.


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