Dramen

Dramen

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783446109391
Untertitel:
Hochzeit, Komödie der Eitelkeit, Die Befristeten
Genre:
Dramatik
Autor:
Elias Canetti
Herausgeber:
Hanser C.
Auflage:
3. Auflage
Anzahl Seiten:
256
Erscheinungsdatum:
01.01.1964
ISBN:
978-3-446-10939-1

Canettis Dramen, Muster komödiantischer Verwandlung, bringen dieselben Probleme auf die Bühne, die ihn als Theoretiker und Romancier bedrängen. So sind "Die Befristeten" ihre Personen heißen nach den Lebensjahren, die ihnen gegeben sind ein Lehrstück über das unterschiedliche Dasein zum Tod, das auch "Masse und Macht" unter vielen Aspekten diskutiert, in der "Komödie der Eitelkeit" löst das Verbot aller Spiegel eine Massenpsychose aus. Canetti exemplifiziert mit aristophanischem Witz die von ihm erdachte Theorie des Befehls, ein Kern- und Fruchtstück seines großen Buches, an den von ihm erdachten Figuren.

Autorentext
Elias Canetti wurde 1905 in Rustschuk/Bulgarien geboren und wuchs in Manchester, Zürich, Frankfurt und Wien auf. 1929 promovierte er in Wien zum Dr. rer. nat. 1930/31 erfolgte die Niederschrift seines Romans Die Blendung, der 1935 erschien. 1938 emigrierte Canetti nach London, wo er anthropologische und sozialhistorische Studien zu Masse und Macht (1960) aufnahm. Ab den 1970er Jahren lebte er vorwiegend in der Schweiz und erlangte weiterreichende Berühmtheit mit seinen Theaterstücken, den Aufzeichnungen und den autobiographischen Büchern, darunter Die gerettete Zunge. 1981 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. 1994 starb er in Zürich.

Klappentext
Inhaltsbeschreibung folgt

Leseprobe
DIE HOCHZEIT Von der Decke des länglichen Festraumes hängt ein ungeheurer Kronleuchter herab. Drei breite Fenster, in einer Reihe, gehen wohl auf die Straße. Ein Tisch davor steht beinahe leergegessen und verlassen da. Rechts und links öffnen sich Türen. Eine bald lärmende, bald anmutige Musik flutet aus einem Nebenraum herüber. Die Hochzeitsgesellschaft, in kleine Gruppen aufgelöst, befindet sich bereits wohl. Brautvater SEGENREICH, JOHANNA die Brautmutter, DIREKTOR SCHÖN ein Freund. SEGENREICH: Ich bin der Vater!
SCHÖN: Ist das auch wahr?
JOHANNA: Ich kann es beeiden! Er ist der Vater. Der glückliche Vater.
SCHÖN: Das sagt jede.
JOHANNA: Vater, Vater, der Direktor Schön glaubts nicht.
SEGENREICH: Der Glaube macht selig. Ich bin der Vater. Ich bleib der Vater und da können hundert Schwiegersöhne kommen. Ich sag, das ist mein Fleisch und Blut. Ich hab auch das Haus gebaut. Jetzt soll mir einer die Vaterschaft abstreiten. Am Polterabend bin ich erst recht der Vater. Wenn ich am Polterabend nicht der Vater bin, wann bin ich dann sonst der Vater? Ich war immer der Vater. Drei hab ich auf die Welt gesetzt, ich Karl Christian Segenreich persönlich. Zwei Mädeln, einen Buben, sie sollen aufmarschieren! Christa! Christa! Steh stramm, wenn der Vater dich aufruft! Christa! Christa! Wirds bald!
JOHANNA: Laß sie gehn! An ihrem süßen Tag! Bleich schaut sie aus, mein Käsepupperl! Wenn sie nur nicht so jung wär! Sie wird ihn nicht verstehn. Hat sie ihn auch zum Fressen gern? Er ist so schrecklich fein, wie kusselig er ausschaut. Mit den Wuschelaugen und dem treuherzigen Haar. Ich hab ihn zu zu gern.
(Segenreich geht auf die Suche) Goldig find ich ihn, goldig...


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