Anekdotenalmanach auf das Jahr 1822.

Anekdotenalmanach auf das Jahr 1822.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428178605
Untertitel:
Duncker & Humblot reprints
Genre:
Kulturgeschichte
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
404
Erscheinungsdatum:
31.01.2022
ISBN:
978-3-428-17860-5

Das Jahr 1822 ist eingerahmt von den Geburten zweier großer Forscher: Am 6. Januar erblickt der Archäologe und mutmaßliche Entdecker Trojas Heinrich Schliemann das Licht der Welt. Ein findiger Geist auf ganz anderem Gebiet wird wiederum in den letzten Tagen des Jahres, am 27. Dezember geboren: Louis Pasteur, Pionier der Mikrobiologie. Neben den Geburts- und Sterbedaten bedeutender Persönlichkeiten hält das Jahr aber auch wieder einige kuriose Geschichten bereit: In Michigan behandelt der Chirurg William Beaumont den Bauchschuss des Trappers Alexis St. Martin. Da sich die Wunde nicht vollständig schließen lässt und nie ganz verheilen wird, beschließt Beaumont, das sich unverhofft auftuende Fenster in den menschlichen Körper für wissenschaftliche Beobachtungen zu nutzen. Durch jahrelange Experimente an seinem Versuchskaninchen St. Martin gewinnt er neue Erkenntnisse zur Funktionsweise der Magensäfte, die ihm in Fachkreisen einige Berühmtheit bescheren. Weitere, hoffentlich leichter verdauliche Geschichten hat Karl Müchler in seinem »Anekdotenalmanach auf das Jahr 1822« versammelt.

Autorentext
»Unterhaltungsschriftsteller, * 2.9.1763 Stargard (Pommern), + 12.1.1857 Berlin. Seine Kindheit verbrachte M. zunächst in Stargard, seit 1773 in Berlin, wo er auch Jura studierte. Seit 1783 hatte er verschiedene Verwaltungsposten inne, wurde 1794 zum Kriegsrat ernannt, verlor aber 1806 nach der Niederlage Preußens seine Stellung. 1814 kehrte er noch einmal als Polizeidirektor beim Generalgouvernement in Dresden (1815 in Merseburg) in den preuß. Staatsdienst zurück. Sein Pamphlet >Rechtfertigung des aus königl. Sächs, in Preuss. Dienste übergetretenen Rathes N.< (1815, Abdr. b. Czygan) führte Ende 1815 zu seiner Entlassung, denn hier hatte ein preuß. Beamter anonym eine offensichtlich prosächsische Schrift verfaßt, um die in den preuß. Staatsdienst (Hzgt. Sachsen) übergetretenen sächs. Beamten als politisch unzuverlässig erscheinen zu lassen. Diese publizistische Intrige, welche Hardenbergs Bemühungen unterlief, die neugewonnenen Untertanen zu integrieren, blieb als Akt der politischen Meinungsmanipulation unverstanden. Man stellte sie als Folge einer >früheren Geisteszerrüttung< hin (>Das gesamte Ministerium an den KönigDas gelehrte Berlin< von 1825 bzw. 1845 nennt ihn als Autor oder Herausgeber von über 100 Titeln. Vom Zaren erhielt er seit November 1814 bis zu seinem Tod eine jährliche Pension von 100 Dukaten. M. gehört zum Typus des freien Schriftstellers, der den sich etablierenden Verwaltungsstaat wie den literarischen Markt zum eigenen Vorteil zu nutzen suchte. Mit sicherem Gespür für den sich abzeichnenden Strukturwandel - in der >Rechtfertigung< bezeichnete er selbstbewußt die Staatsbeamten und nicht den Adel als die gesellschaftlich führende Macht - stellte er sich vor seiner Entlassung freiwillig als politischer Publizist in den Dienst Preußens, lange bevor dieses selbst die Möglichkeit öffentlicher Meinungsbildung nutzte. Seine Schrift >Ueber Volks-Despotismus< (1793), seine patriotische Lyrik (>Gedichte, niedergelegt auf dem Altar des VaterlandesDer Eroberer< (>Mag die Welt in thörigtem ErstaunenDas erwachte Europa< (1814) belegen seinen preuß. Patriotismus, aber auch sein Festhalten an der absolutistischen Staatsordnung. Als Literat orientierte sich M. ganz an den wachsenden Anforderungen des literarischen Marktes. Dem Bemühen der Spätaufklärer um das weibliche Publikum schloß er sich noch während seines Studiums an (>Taschenbuch für FrauenzimmerSittenbilder in Fabeln und Erzählungen für die JugendAnekdotenalmanachCriminal-GeschichtenKriminalgeschichten, Ein Beitrag zur ErfahrungslehreErfahrungsseelenkundeVergißmeinnichtSchatzkästlein für deutsche JünglingeScherzhafte Denksprüche, Zum Gebrauch für StammbücherZu FamilienfestenGedichteIm kühlen Keller sitz ich hier< in Kommersbüchern überdauert.« Weber, Ernst, in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 261 f.

Klappentext
Im Rahmen des Projekts »Duncker & Humblot reprints« heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.


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