Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Band 1: Beobachtung und Analyse
Genre:
Medienwissenschaft
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
Softcover reprint of the original 1st ed. 1994
Erscheinungsdatum:
10.07.2012
Sexuelle Gewalttaten an Kindern werden als "risikolose" oder "perfekte" (Bundestag DS 10/3835,1985, S. 5, Enders 1990, S. 21, Weis 1982, S. 27) Vergehen oder Verbrechen charakterisiert, weil es den Betroffenen in ver schiedenen Stadien unmöglich gemacht wird, das "bestgehütete Geheimnis" (Rush 1982) preiszugeben, ohne Stigmatisierungen in Kauf nehmen zu müssen. Bei den Übergriffen bedienen sich die Täter subtiler Mechanismen wie Ausnutzen sexueller Unwissenheit und Schüren von Schuld-und Schamge fühlen. Zudem weisen sie häufig den Kindern eine Mitverantwortung für den Erhalt der Familie zu, um sie zum Schweigen zu bringen. Hierbei sind "ausgesprochene oder unausgesprochene Drohungen des Täters (z.B. ,Wenn Du darüber sprichst, kommst Du ins Heim/wird Mutter krank/habe ich Dich nicht mehr lieb ... !')" (Enders 1990, S. 21) vielfach Mittel zum Zweck. Schuld- und Schamgefühle werden weiterhin durch auferlegte Geheimhal tungsgebote des Täters sowie durch die Wahrnehmung der gesellschaftli chen Einstellungen zu den Gewaltakten und/oder des verbotenen Charakters der Handlungen verstärkt. Dies alles trägt dazu bei, daß Kinder sich vor werfen, sich nicht ausreichend gewehrt oder mitgemacht zu haben (vgl. Armstrong 1985, Baumgardt 1989, Gardiner-Sirtl 1983, Gutjahr/Schrader 1990, Hartwig 1990, KavemannILohstöter 1991, Rush 1982, Steinhage 1987). "Jeder Versuch des Kindes, den Schänder bloßzustellen, entblößt auch seine eigenen, angeblich angeborenen sexuellen Beweggründe und beschämt es statt den Täter; ihm bleibt nur die Ver heimlichung. Das Dilemma des sexuellen Mißbrauchs von Kindern hat ein narrensicheres Sy stem emotionaler Erpressung geschaffen: Wenn das Opfer den Täter beschuldigt, beschuldigt es sich auch selbst" (Rush 1982, S. 168).
Autorentext
Dr. Sabine Kirchhoff ist Professorin für Presse- und Medienarbeit an der Fachhochschule Osnabrück am Institut für Kommunikationsmanagement (Lingen).
Klappentext
Sexuelle Gewalttaten an Kindern werden als "risikolose" oder "perfekte" (Bundestag DS 10/3835,1985, S. 5, Enders 1990, S. 21, Weis 1982, S. 27) Vergehen oder Verbrechen charakterisiert, weil es den Betroffenen in ver schiedenen Stadien unmöglich gemacht wird, das "bestgehütete Geheimnis" (Rush 1982) preiszugeben, ohne Stigmatisierungen in Kauf nehmen zu müssen. Bei den Übergriffen bedienen sich die Täter subtiler Mechanismen wie Ausnutzen sexueller Unwissenheit und Schüren von Schuld-und Schamge fühlen. Zudem weisen sie häufig den Kindern eine Mitverantwortung für den Erhalt der Familie zu, um sie zum Schweigen zu bringen. Hierbei sind "ausgesprochene oder unausgesprochene Drohungen des Täters (z.B. ,Wenn Du darüber sprichst, kommst Du ins Heim/wird Mutter krank/habe ich Dich nicht mehr lieb ... !')" (Enders 1990, S. 21) vielfach Mittel zum Zweck. Schuld- und Schamgefühle werden weiterhin durch auferlegte Geheimhal tungsgebote des Täters sowie durch die Wahrnehmung der gesellschaftli chen Einstellungen zu den Gewaltakten und/oder des verbotenen Charakters der Handlungen verstärkt. Dies alles trägt dazu bei, daß Kinder sich vor werfen, sich nicht ausreichend gewehrt oder mitgemacht zu haben (vgl. Armstrong 1985, Baumgardt 1989, Gardiner-Sirtl 1983, Gutjahr/Schrader 1990, Hartwig 1990, KavemannILohstöter 1991, Rush 1982, Steinhage 1987). "Jeder Versuch des Kindes, den Schänder bloßzustellen, entblößt auch seine eigenen, angeblich angeborenen sexuellen Beweggründe und beschämt es statt den Täter; ihm bleibt nur die Ver heimlichung. Das Dilemma des sexuellen Mißbrauchs von Kindern hat ein narrensicheres Sy stem emotionaler Erpressung geschaffen: Wenn das Opfer den Täter beschuldigt, beschuldigt es sich auch selbst" (Rush 1982, S. 168).
Inhalt
I. Forschungsstand zur Viktimisierung, zum Dunkelfeld und zu den Folgen sexueller Übergriffe auf Kinder.- 1. Quantitatives und qualitatives Ausmaß sexueller Gewalt.- 2. Zur Ätiologie sexueller Gewalt.- 3. Opferwerdung als Prozeß: Viktimisierungen.- II. Fast alles, was recht ist: Grundlagen des Strafrechts.- 1. Normative Rahmenbedingungen gerichtlicher Interaktion: Strafverfahrensrecht und materielles Strafrecht.- 2. Ablauf des Strafprozesses und Funktion der Prozeßbeteiligten.- III. Methoden der Untersuchung.- 1. Zur Entstehung der Arbeit.- 2. Methodologische Vorbemerkungen zur Objektivität der Arbeit.- 3. Durchführung der Untersuchung.- 4. Die Auswertung der Mitschriften.- IV. Auswertungsergebnisse der untersuchten fünfzehn Strafprozesse.- 1. Statistische Daten zu den Delikten, den Angeklagten, den Opfern, der Angeklagten-Opfer-Beziehung, den Tatorten, der Verbindung zwischen Bekanntschaftsgrad und Art des Delikts, zur Zeitspanne zwischen Anzeigeerstattung und Hauptverhandlung und zum Strafmaß.- 2. Zur Problematik von Opferschutzgesetzen.- 3. Kurzprotokolle der einzelnen Verfahren.- 4. Verfahrensdarstellungen mit exemplarischer Analyse.- Auszug aus dem StGB.
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