Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Benjamin Coleman 3
Genre:
Lesen ab 12 Jahren
Autor:
Veronika Grohsebner
Der Anführer einer Gang entführt einen Polizisten und droht mit dessen Ermordung. Auf der Suche nach dem Entführten wird der Rekrut Benjamin Coleman in eine unerwartete Rolle gedrängt. Das Leben vieler Menschen hängt davon ab, ob es Ben gelingt, seinen Hass auf sämtliche Gangmitglieder zu bezwingen.
Immer noch befindet sich der Homie von der East Side Crew im Gefängnis. Immer noch ist der Polizist in der Hand des Bandenchefs. Benjamin Coleman und seine ungewöhnlichen Verbündeten versuchen, die Wahrheit über die rätselhaften Geschehnisse in den Ghettovierteln herauszufinden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, bald schon läuft das Ultimatum auf das Leben des entführten Polizisten ab Die Verbündeten ist der dritte Band der Benjamin Coleman-Reihe.
Autorentext
Veronika Grohsebner (*1966) stammt aus Oberösterreich. Ihre Leidenschaft gilt dem Lesen und Schreiben von englischsprachigen Thrillern, ihre Bücher übersetzt sie selbst ins Deutsche. Die Verfasserin des Bestsellers Johnny Designed und der Alan Jason-Trilogie lebt mit ihrem Mann und den vier Kindern in Wien.
Leseprobe
Der Djinn Der große und massig gebaute Afroamerikaner durchstreifte ziellos die Straßen des Viertels. Die Kapuze seines Sweaters hatte er so tief ins Gesicht gezogen, dass es beinahe gänzlich verborgen war. Obwohl er in Gedanken versunken schien, entging ihm nichts, was um ihn herum vorging. In der Kriegszone einer Großstadt, dort, wo die Gangs herrschten, überlebte man nicht lange, wenn man nicht sehr früh eine Art sechsten Sinn entwickelte. Allerdings würden es nicht viele Leute wagen, den Djinn hier in seinem eigenen Revier anzugreifen. Außerdem gab es zurzeit eine besondere Abmachung, einen Waffenstillstand zwischen den wichtigsten Gangs in Sedgeville untereinander und zusätzlich zwischen den Gangs und den Special Troops. Plötzlich funkelten seine Augen belustigt. Dieser Waffenstillstand musste so ziemlich das Schrägste sein, was je geschehen war, überlegte er, und noch schräger war die Art und Weise, wie er zustande gekom-men war. Es blieb nur zu hoffen, dass die Leute der Exekutivbehörde bald herausfinden würden, was zum Teufel in den Ghettovierteln von Sedgeville vor sich ging, jetzt, wo sie ungehinderten Zugang zum ge-samten Gebiet hatten. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Djinn, als er erneut über die rätselhaften Ereignisse zu grübeln begann. Warum war Dwayne Roscoe der Mord an Nolan Symes in die Schuhe geschoben worden? Warum durfte im Gefängnis niemand mit ihm sprechen, nicht einmal Vertreter der Special Troops? Was hatte es damit auf sich, dass seit einigen Jahren eine unverhältnismäßig große Anzahl von Menschen spurlos aus den Ghettovierteln verschwand? Wenn es den Special Troops nicht bis zu einem genau definierten Zeitpunkt gelang, die Vor-gänge aufzuklären, dann würden sich die Gangs gegen sämtliche Exekutivbehörden zusammentun und Krieg würde auf den Straßen der Stadt ausbrechen. Nicht mehr ganz zwei Wochen blieben der Behörde, um dieses Szenario abzuwenden. Der Djinn hatte seine Absichten öffentlich verkündet und er war auch felsenfest entschlossen, seine Drohung wahrzumachen. Abrupt blieb er stehen, als er bemerkte, welchen Weg er unbewusst eingeschlagen hatte. Mit gemischten Gefühlen betrachtete er das Apartmenthaus, wo seine Mutter zusammen mit seinem kleinen Bruder lebte. Er kam nicht gern hierher, aber wo er schon da war, sollte er die Gelegenheit nutzen und seine Familie besuchen. Obwohl das Haus von außen nicht besonders aussah ein nüchterner grauer Block, die Wände bis zum ersten Stock mit Graffiti beschmiert war es innen gut gepflegt und die Leute, die hier lebten, hatten zumeist Arbeit; der Djinn hatte das Haus ausgesucht und bezahlte auch die Miete. Als er die Wohnung im zweiten Stock betrat, drang ihm gedämpft das Gelächter aus der Konserve einer Sitcom entgegen. Im Wohnzim-mer lag seine Mutter auf dem Diwan, die Augen auf den Bildschirm geheftet. Eine beinahe leere Whiskeyflasche einer billigen Marke und ein halbvolles Glas standen auf dem Tisch neben ihr, eine Decke lag über ihren Beinen. Sie hatte nicht bemerkt, dass er hereingekommen war. Dieser Tage gab es nicht viel, was sie bemerkte. Der Djinn biss sich auf die Lippen. Seine Mutter war knapp fünf-zig, sah aber mehr als zehn Jahre älter aus. Ihre Haare waren grau und unordentlich, das Gesicht hager, die Haut verrunzelt und glanzlos. Schon lange war sie nicht mehr dazu imstande, sich um sich selbst zu kümmern, geschweige denn um ihren jüngsten Sohn. Eine Nachbarin half aus, wo immer sie konnte, und der Djinn gab ihr dafür auch Geld. Nun ging er zu ihr hinüber und küsste sie auf die Wange. Sie blinzelte und sah vage zu ihm hoch. Da legte sich sogar ein leises Lächeln auf ihr Gesicht, aber sie sprach nicht. Der Gestank von Alkohol umhüllte sie, es war beinahe unerträglich. Der Djinn richtete sich rasch wieder auf und betrat das Zimmer seines kleinen Bruders. Jay lag bäuchlings am Boden, ein Notebook vor sich, und schaute eine Zeichentrickepisode auf YouTube an. Als sein großer Bruder he-reinkam, sprang er überrascht auf. He, Djinn, was geht, Mann, rief er aus. Die Brüder grüßten einander mit einer coolen Umarmung und einem komplizierten Faustcheckritual. Wie lief's?, fragte der Bub eifrig. Konntest du Reggie Freeman und die anderen dazu überreden, mit Benjamin zu sprechen? Der Djinn lächelte. Ja. Wir hatten das Treffen gestern Nachmit-tag. Jay sah erwartungsvoll zu ihm hoch und als sein Bruder nicht wei-tersprach, knuffte er den Djinn am Oberarm. Komm schon, wie ist es gelaufen? Haben sie auf Benjamin gehört? Sie haben ihm doch nichts getan? Hatte er Angst?, fragte er misstrauisch und ein wenig ängstlich, als fürchtete er, dass das Bild, das er sich von dem Mann gemacht hatte, angeschlagen werden könnte. Ich denke schon, grinste der Djinn, und die Unruhe in den Augen des Buben vertiefte sich. Der Djinn lachte laut und fuhr seinem Bruder durch die Haare. Keine Sorge, Jay. Wenn er in dieser Situation keine Angst gehabt hätte, wäre er weder menschlich noch sonderlich intelli-gent. Aber er ließ sich von seiner Angst nicht lähmen und er konnte seine Sache überzeugend vorbringen. Schließlich und endlich haben alle Anführer zugestimmt. Jay machte eine Siegerfaust und stieß einen lauten Triumphschrei aus. Ich wusste, dass er es schaffen würde! Ich wusste es ganz sicher! Im nächsten Moment zog er den Djinn eifrig am Arm. Komm, schau dir an, was ich gemacht habe. Der Junge kicherte. Ich habe mir ein paar kitschige Filme reingezogen, wo Schüler in ihren Klassen über die Berufe ihrer Väter erzählen sollen. Du bist mein großer Bruder, schon klar, aber egal. Kannst du dir die Reaktion von Lehrern an einer norma-len Schule vorstellen, wenn ich ihnen das hier zeigen würde, so als ein typisches Beispiel für deinen Arbeitsalltag? Während sich der Djinn neben seinen Bruder auf den Boden setzte, öffnete der Junge eine Videodatei. Es war der Auszug einer CNN Nachrichtenreportage. Die perfekt gestylte Sprecherin war offenbar eben mit einem Bericht fertig geworden. Nun stutzte sie und fuhr sich mit einer Hand zum Ohr. Ihre Augen wurden vor geübtem Erstaunen groß und dann sprach sie mit sorgfältig beherrschter angespannter Stimme: Wie es scheint, gibt es eine unerwartete Entwicklung im Mordfall Nolan Symes in Sedgeville, Colorado. Der mutmaßliche Mörder, ein Mitglied der East Side Crew, wurde noch vor Ort festgenommen, aber eben jetzt hat uns eine Botschaft des Anführers seiner Gang erreicht, eine Videonachricht des sogenannten Djinn. Das Bild wechselte zu dem Video, es zeigte einen jungen Mann in Polizeiuniform, der gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl saß. Vom Hintergrund her erklang eine tiefe und ruhige männliche Stimme. Hier spricht der Djinn. Dwayne Roscoe ist einer meiner Männer, und er ist nicht schuldig an dem Verbrechen, für das er verhaftet worden ist. Das einzige, wessen er sich schuldig gemacht hat, ist, ein Afroamerikaner aus der Kriegszone zu sein, …
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