Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Flaubert, Gustave französische Literatur in deutscher Übersetzung
Genre:
Literatur vor 1945
Herausgeber:
Reclam Philipp Jun.
Erscheinungsdatum:
01.01.1994
Autorentext
Gustave Flaubert, geb. 1821 in Rouen als Sohn eines Chirurgen, besuchte zuerst die Schulen in seiner (durch 'Madame Bovary' berühmt gewordenen) Vaterstadt, studierte eher lust- und erfolglos die Rechte in Paris und musste sich dann aufgrund eines rätselhaften Nervenleidens aus jeder Berufstätigkeit zurückziehen. Er lebte in strenger schriftstellerischer Askese in Rouen, unternahm immer wieder Reisen in Europa, nach Nordafrika und dem Nahen Osten und starb 1880 im Alter von 59 Jahren. Flaubert war unerbittliche Präzision in der Kunst wichtiger als überhitzte Inspiration und das Suchen nach bisher unbeschriebenen Aspekten der Wirklichkeit wesentlicher als romantische Gefühlsdarstellung. Diese strenge Forderung setzte er in 'Madame Bovary' in revolutionärer Weise um, doch vorher hatte es in seinem Leben eine Epoche gegeben, die in ihrer anarchischen Heftigkeit ihresgleichen sucht.
Flaubert verspottete seine Zeitgenossen und setzte ihnen mit unübertroffener sprachlicher Schärfe zu. Bereits sein erstes gedrucktes Werk, Madame Bovary, rief ebensoviel Hass wie Bewunderung hervor und sicherte ihm einen Ehrenplatz in der ewigen Bibliothek der Weltliteratur. Flaubert forderte zeitlebens die Lesegewohnheiten seines Publikums heraus und lehrte es, sich von der Vorliebe für das Gewöhnliche frei zu machen. Diese Art der literarischen Umerziehung begeistert auch heutige Leser durch ihre kompromisslose Originalität.
Klappentext
Die hier in neuer Übersetzung vorgelegten drei Erzählungen Ein schlichtes Herz, Herodias und Die Legende von Sankt Julian dem Gastfreien sind schon von Flaubert als Trois Contes zusammen veröffentlicht worden. Sie sind sein letztes Werk und vereinigen in konzentrierter Form sowohl in der dargestellten Welt (biblische Antike, Mittelalter, Moderne), wie in der Darstellungsform (historisches Gemälde, Legende, Novelle) noch einmal alle wesentlichen Aspekte der Flaubertschen Kunst.
Leseprobe
Ein schlichtes Herz Ein halbes Jahrhundert lang beneideten die Bürgersfrauen von Pont-l´Éveque Madame Aubain um ihre Dienstmagd Félicité.
Für hundert Francs im Jahr besorgte sie Küche und Haushalt, nähte, wusch, bügelte, konnte ein Pferd zäumen, Geflügel mästen, Butter stampfen und blieb ihrer Herrin treu ergeben - die indes keine angenehme Person war. Sie hatte einen schönen jungen Mann ohne Vermögen geheiratet, der Anfang 1809 starb und ihr zwei kleine Kinder und eine Menge Schulden hinterließ. Damals verkaufte sie ihren Grundbesitz bis auf die Gehöfte Toucques und Geffosses, deren Pachterlös sich auf jährlich höchstens 5000 Francs belief, und zog, aus ihrem Haus in Saint-Melaine aus, um ein anderes, weniger aufwendiges zu beziehen, das ihren Vorfähren gehört hatte und hinter den Markthallen lag. Dieses mit Schiefer verkleidete Haus befand sich zwischen einem Durchgang und einem Gäßchen, das zum Fluß hinunterführte. Die Fußböden im Innern waren uneben, so daß man leicht stolperte. Ein schmaler Flur trennte die Küche vom »Saal«, wo sich Madame Aubain, in einem Strohsessel am Fenster sitzend, den ganzen Tag über aufhielt. Acht Mahagonistühle standen aufgereiht an der weißgestrichenen Wandtäfelung. Unter einem Barometer trug ein altes Klavier einen pyramidenförmigen Stapel von Dosen und Pappschachteln. Zwei Lehnsessel mit bestickten Bezügen standen zu beiden Seiten des Rokoko-Kamins aus gelbem Marmor.
Inhalt
Ein schlichtes Herz - Herodias - Die Legende von Sankt Julian dem Gastfreien
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