Mörderische Heimat

Mörderische Heimat

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9788872835036
Untertitel:
Verdrängte Lebensgeschichten jüdischer Familien in Bozen und Meran
Genre:
Sachbücher Regional- & Ländergeschichte
Autor:
Joachim Innerhofer, Sabine Mayr
Herausgeber:
Edition Raetia
Auflage:
Neuausg.
Anzahl Seiten:
472
Erscheinungsdatum:
09.02.2015
ISBN:
978-88-7283-503-6

Nach akribischen Recherchen in Südtiroler, italienischen und internationalen Archiven werden Lebens- und Leidenswege, Besitz- und Wohnverhältnisse einer Vielzahl der ehemaligen jüdischen Einwohner Südtirols dokumentiert, die in der Schoah ermordet wurden. Dank der Mitarbeit von Überlebenden und Familienangehörigen von NS-Opfern in Italien, Israel, Großbritannien und den USA wird erstmals das Ausmaß des erlittenen Leides ausführlich dargestellt. Das jüdische Erbe Südtirols ist verbunden mit klingenden Namen wie Sigmund Freud, Otto Bauer und Franz Kafka, die wie die Familien von Hofmannsthal und Rothschild in Südtirol zu Gast waren. Doch es waren vor allem Menschen wie der Rabbiner Aron Tänzer, der Kurarzt Raphael Hausmann aus Breslau, die Brauereibesitzer Wilhelm und Ernst Schwarz aus Hohenems, die Bankiers Daniel und Jakob Biedermann, die Gemüse- und Geflügelhändler Moritz und Hermann Götz aus Trebitsch, der Gastwirt für Koscheres Josef Bermann, die Leiterin des jüdischen Sanatoriums Clara Salus oder der Redakteur der Bozner Zeitung Jakob Straschnow, die mit ihrem Wirken das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben Südtirols prägten. Mörderische Heimat geht ihren Lebenspuren nach, gewährt aber auch einen Einblick in den jüdischen Alltag mit seinen Bräuchen, Festen und Geboten. Auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trägt Südtirol Verantwortung für das Verschwinden dieser Kultur.

Autorentext
Joachim Innerhofer studierte an der Universität Innsbruck, war viele Jahre lang Journalist für die "Neue Südtiroler Tageszeitung" und leitet das Jüdische Museum in Meran. Er ist Mitglied der jüdischen Gemeinde in Meran. Sabine Mayr studierte an der Universität Wien, arbeitete unter anderem an der OSZE und am Institut für Höhere Studien in Wien. In Zusammenarbeit mit Albert Sternfeld veröffentlichte sie "Die Sternfelds. Biographie einer Familie" (2005), mit Evelyn Adunka und Dieter Hecht "Brücken, Beziehungen, Blockaden. Initiativen und Organisationen in Österreich und Israel seit 1945" (2007).

Klappentext
"Ist Obstgroßhändler Jakob Seif zurückgekehrt?" Diese Frage stellte sich nach 1945 in Südtirol niemand. Auch das Schicksal der Familien Tauber, Schwarz, Castelletti, Götz, Carpi oder Löw Cadonna blieb unbekannt. Mit diesem Buch wird der 938 Juden gedacht, die aufgrund des nationalsozialistischen Rassenwahns verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet wurden. Unter den NS-Opfern Südtirols finden sich Bürger der Städte Meran und Bozen, die im Besitz der italienischen Staatsbürgerschaft waren und die sich aufgrund ihrer gesellschaftlichen Anerkennung in Sicherheit wähnten, aber auch zum Katholizismus Konvertierte, die keinen Kontakt mit der jüdischen Gemeinde hatten. Es waren die Nachbarn, die jüdische Mitbürger an die Gestapo verrieten, die sich den arisierten Besitz skrupellos aneigneten, die sich keine Gedanken über das Schicksal der plötzlich Verschwundenen machten. Anhand von 80 Kurzbiografien wird nicht nur der Leidensweg einzelner Personen und Familien nachgezeichnet, sondern auch Spuren jüdischen Lebens in der Geschichte Südtirols sichtbar gemacht.


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