Juni ohne Ernte

Juni ohne Ernte

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783990210147
Untertitel:
Distomo 1944
Genre:
Historische Romane & Erzählungen
Autor:
Kaiti Manolopoulou
Herausgeber:
Hellas Products GmbH
Anzahl Seiten:
256
Erscheinungsdatum:
21.06.2016
ISBN:
978-3-99021-014-7

Kaiti Manolopoulou schildert in diesem Buch auf eindringliche Weise das Massaker im mittelgriechischen Distomo, das 1944 durch Soldaten der SS an den Einwohnern des Dorfes begangen wurde. Die Autorin ließ ein halbes Jahrhundert vorbeiziehen, ehe sie sich an die literarische Verarbeitung des historischen Stoffes wagte, von dem sie selbst persönlich betroffen ist. Sie verlor in Distomo zahlreiche Verwandte. Manolopoulou verwebt Erinnerungen und Augenzeugenberichte und zeichnet gleichzeitig auch das Bild des Dorfes Distomo in Friedenszeiten vor den tragischen Ereignissen.

Autorentext
Die Autorin wurde in Athen geboren. Als Herkunftsort betrachtet sie jedoch Distomo in Böotien, den Geburtsort ihrer Mutter Angeliki, geb. Kaïli. Nach dem Abschluss des Gymnasiums an der griechisch-französischen Schule Saint Joseph war sie als Angestellte bei der Nationalbank Griechenlands tätig. Dort lernte sie auch ihren künftigen Ehemann Takis Manolopoulos kennen. Mit dem tragischen Schicksal Distomos beschöftigte sie sich erst nach 50 Jahren. Aus dieser Beschäftigung heraus entstanden schließlich drei Bücher, gekennzeichnet von Liebe, Nostalgie und anhaltendem Schmerz über das Massaker, das im Juni 1944 von deutschen Soldaten verübt worden war. Kaiti Manolopoulou hat insgesamt sieben Bücher veröffentlicht, drei davon befassen sich mit Distomo. Sie ist Mitglied der Panhellenischen Vereinigung der Schriftsteller, die sie mehrfach für ihre Lyrikwerke auszeichnete. Viele ihrer Prosastücke und Gedichte wurden in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht.

Leseprobe
Als sie ihr Leid nicht länger unterdrücken konnte, ging sie zum Grab ihrer Mutter und weinte bitterlich. In diesem Augenblick kam Dmitri Kessel vorbei, ein amerikanischer Reporter, der für das LIFE-Magazin über die Vorfälle in Distomo berichten sollte. Er sah, wie Maria die Tränen herunterliefen. Es waren Tränen, die ihren individuellen Schmerz, aber auch die kollektive Tragödie bezeugten.&Als wir die Straße entlanggingen, sagte er plötzlich mit gedämpfter Stimme zu mir: Kaiti, wir werden deine Tanten nicht wiedersehen. Es ist aus und vorbei mit ihnen. Ich widersprach. Wieso sollten sie in dem großen Kellergewölbe mit seinen unzähligen Truhen, Fässern und Heubündeln kein Versteck gefunden haben? Das war doch nicht möglich! Meine Fantasie ging mit mir durch, ich war ja erst zehn Jahre alt.& Morgens fegten sie die Höfe mit distelartigen, dornigen Sträuchern, da der Kehrbesen nur fürs Haus bestimmt war, fütterten die Hühner und danach die Kinder. Die Kost war karg, ein wenig Milch oder Bergtee, Oliven, und dann gings hinaus auf die Straße. Dort wuchsen die Kinder zwischen Hühnerküken und Haustieren auf. Manchmal liefen sie mit einem mit Zucker bestreuten Stück Sauerteigbrot in der Hand herum, in besonderen Fällen war es sogar noch mit Öl beträufelt.& Die Angst ließ sie verstummen. Papa-Sotiris stand an der Haustür, daneben sein Vater. Alle drängelten sich in ein und demselben Raum. Draußen hörte man den Lärm und das Hin- und Herlaufen der feindlichen Soldaten. Die Stiefel hallten auf dem Pflaster wider. Man hörte das Brummen der Fahrzeuge, die gerade von der Schlacht bei Steiri zurückgekehrt waren....


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