Der Westen und sein Naher Osten

Der Westen und sein Naher Osten

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783957681621
Untertitel:
Vom Kampf der Kulturen zum Kampf um die Zivilisation
Genre:
Sachbücher Gesellschaft
Autor:
Heinz Theisen
Herausgeber:
Olzog
Auflage:
Neuausg.
Anzahl Seiten:
272
Erscheinungsdatum:
31.07.2015
ISBN:
978-3-95768-162-1

Nach dem Scheitern der militärischen Interventionen des Westens im Nahen Osten dringen heute Islamisten in das entstandene Machtvakuum vor. Europa ist darüber - von der Flüchtlingsproblematik bis hin zur inneren Sicherheit - in den Sog der nahöstlichen Wirren geraten. Für den Nahen Osten war die Analyse vom Kampf der Kulturen noch zu optimistisch. Hier kämpfen zwar weiterhin Muslime und Juden sowie islamistische und säkulare Werteordnungen gegeneinander, aber es sind noch innerkulturelle Kriege zwischen Konfessionen, Ethnien und Stämmen hinzugekommen. Hinter diesen ausweglos erscheinenden Konflikten verbirgt sich nur eine Chance: Je schneller die Selbstzerstörung der alten politischen und religiösen Paradigmen voranschreitet, desto eher könnte das notwendig neue Paradigma einer Zivilisierung von Kulturen auch in der islamischen Welt vorrücken. Die vielen überzähligen jungen Menschen brauchen statt Heiligen Kriegen und kollektiven Identitäten individuelle Existenzmöglichkeiten. Ausbildung und Bildung, Wissenschaft und Technik, Arbeit und Wachstum, diese durchweg profanen Funktionssysteme sind die wichtigsten Wege zur Umwandlung des Kampfes der Kulturen in einen Kampf um die Zivilisation. Im Prozess der Zivilisierung von Kulturen kommt dem Westen weiterhin eine Schlüsselrolle zu. Aber er braucht eine neue Strategie: An die Stelle der illusionären Universalisierung seiner Werte und Strukturen muss zunächst seine Selbstbehauptung durch politische Selbstbegrenzung treten. Für die Eindämmung des Islamismus wird dann die Kooperation mit anderen säkularen Mächten wie Russland und China sowie mit gemäßigten islamischen Staaten unabdingbar. Solche Koalitionen werden keine Wertegemeinschaft, aber sie könnten die Grundlage für eine multipolare Weltordnung bilden. Für Fortschritte in den ausdifferenzierten Funktionssystemen sind die wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Kompetenzen des Westens bedeutsamer denn je. Der Paradigmenwandel vom Kampf zur Zivilisierung von Kulturen muss heute in den west-östlichen Hörsälen und Ausbildungsstätten vorbereitet werden.

Autorentext
Heinz Theisen ist Professor für Politikwissenschaft an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln. In seiner wissenschaftlichen Arbeit widmet er sich der Analyse kultureller Konflikte, Untersuchungen über die Zukunftsfähigkeit von Demokratien und die Grenzen Europas. Von 1996 bis 2002 war er Mitarbeiter im Transform-Programm der Bundesrepublik für mittel- und osteuropäische Staaten. Zahlreiche Gastprofessuren haben ihn nach Osteuropa und Palästina geführt.

Klappentext
Nach dem Scheitern der militärischen Interventionen des Westens im Nahen Osten dringen heute Islamisten in das entstandene Machtvakuum vor. Europa ist darüber - von der Flüchtlingsproblematik bis hin zur inneren Sicherheit - in den Sog der nahöstlichen Wirren geraten. Für den Nahen Osten war die Analyse vom "Kampf der Kulturen" noch zu optimistisch. Hier kämpfen zwar weiterhin Muslime und Juden sowie islamistische und säkulare Werteordnungen gegeneinander, aber es sind noch innerkulturelle Kriege zwischen Konfessionen, Ethnien und Stämmen hinzugekommen. Hinter diesen ausweglos erscheinenden Konflikten verbirgt sich nur eine Chance: Je schneller die Selbstzerstörung der alten politischen und religiösen Paradigmen voranschreitet, desto eher könnte das notwendig neue Paradigma einer "Zivilisierung von Kulturen" auch in der islamischen Welt vorrücken. Die vielen überzähligen jungen Menschen brauchen statt "Heiligen Kriegen" und kollektiven Identitäten individuelle Existenzmöglichkeiten. Ausbildung und Bildung, Wissenschaft und Technik, Arbeit und Wachstum, diese durchweg profanen Funktionssysteme sind die wichtigsten Wege zur Umwandlung des Kampfes der Kulturen in einen Kampf um die Zivilisation. Im Prozess der Zivilisierung von Kulturen kommt dem Westen weiterhin eine Schlüsselrolle zu. Aber er braucht eine neue Strategie: An die Stelle der illusionären Universalisierung seiner Werte und Strukturen muss zunächst seine Selbstbehauptung durch politische Selbstbegrenzung treten. Für die Eindämmung des Islamismus wird dann die Kooperation mit anderen säkularen Mächten wie Russland und China sowie mit gemäßigten islamischen Staaten unabdingbar. Solche Koalitionen werden keine Wertegemeinschaft, aber sie könnten die Grundlage für eine multipolare Weltordnung bilden. Für Fortschritte in den ausdifferenzierten Funktionssystemen sind die wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Kompetenzen des Westens bedeutsamer denn je. Der Paradigmenwandel vom Kampf zur Zivilisierung von Kulturen muss heute in den west-östlichen Hörsälen und Ausbildungsstätten vorbereitet werden.


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