Das Phänomen Fast Food: Eine sozialgeschichtliche Untersuchung zur Erfindung des schnellen Essens

Das Phänomen Fast Food: Eine sozialgeschichtliche Untersuchung zur Erfindung des schnellen Essens

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783956844966
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Vor- und Frühgeschichte
Autor:
Roman Büttner
Herausgeber:
Bachelor + Master Publishing
Auflage:
1. Aufl.
Anzahl Seiten:
60
Erscheinungsdatum:
2014
ISBN:
978-3-95684-496-6

Fast Food ist in aller Munde wer hat nicht schon einmal Currywurst, Döner oder den klassischen Hamburger mit Pommes gegessen? Doch wo kommt dieser Trend zum Außer-Haus-Essen eigentlich her, wann entwickelte sich das moderne Konzept von Fast Food und wie war es möglich, dass daraus global agierende Fast-Food-Imperien wie McDonald s und Co. entstehen konnten? Erklärungsversuche möchte die vorliegende Arbeit bieten, die den Weg des schnellen Essens von seinen Anfängen in der Antike bis in die heutige Zeit verfolgt. Hierbei werden die historischen Entwicklungsschritte in den Kontext der größeren sozialgeschichtlichen und ökonomischen Zusammenhänge eingebettet um aufzuzeigen, dass die Entstehung und der Erfolg der modernen Fast-Food-Kultur als logisches Produkt gesamtgeschichtlicher Beschleunigungsprozesse und eines veränderten Konsumverhaltens verstanden werden müssen. Am Beispiel des Fast-Food-Pioniers McDonald s wird im zweiten Teil der Arbeit dargestellt, nach welchen Prinzipien diese moderne Kultur aufgebaut ist und wie das Unternehmen diese in nur einem halben Jahrhundert erfolgreicher Firmengeschichte perfektionieren konnte. Den Abschluss der Arbeit bildet ein kurzer Ausblick auf gegenwärtige Tendenzen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

Autorentext
Roman Büttner wurde 1983 in Fulda geboren. Nach dem Abitur 2002 studierte er Englisch, Geschichte und Pädagogik an der Philipps-Universität in Marburg an der Lahn. Dort widmete er sich während des Studiums vor allem der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte mit Schwerpunkten im Bereich Ernährungsgeschichte sowie der Darstellung von Geschichte in modernen Medien. Hierzu hat der Autor in der Vergangenheit bereits Vorträge im Rahmen geschichtlicher Symposien an der Universität Turku (Finnland) und der Humboldt-Universität Berlin gehalten und einige Artikel und monografische Abhandlungen, etwa zur Darstellung des Holocaust im Geschichtsfilm, veröffentlicht. Seit dem erfolgreichen Abschluss des ersten und zweiten Staatsexamens 2008 bzw. 2010 unterrichtet er an einem Gymnasium im Raum Stuttgart, wo er sich auch weiterhin mit Alltags- und medial vermittelter Geschichte beschäftigt.

Klappentext
Fast Food ist in aller Munde wer hat nicht schon einmal Currywurst, Döner oder den klassischen Hamburger mit Pommes gegessen? Doch wo kommt dieser Trend zum Außer-Haus-Essen eigentlich her, wann entwickelte sich das moderne Konzept von Fast Food und wie war es möglich, dass daraus global agierende Fast-Food-Imperien wie McDonald s und Co. entstehen konnten? Erklärungsversuche möchte die vorliegende Arbeit bieten, die den Weg des schnellen Essens von seinen Anfängen in der Antike bis in die heutige Zeit verfolgt. Hierbei werden die historischen Entwicklungsschritte in den Kontext der größeren sozialgeschichtlichen und ökonomischen Zusammenhänge eingebettet um aufzuzeigen, dass die Entstehung und der Erfolg der modernen Fast-Food-Kultur als logisches Produkt gesamtgeschichtlicher Beschleunigungsprozesse und eines veränderten Konsumverhaltens verstanden werden müssen. Am Beispiel des Fast-Food-Pioniers McDonald s wird im zweiten Teil der Arbeit dargestellt, nach welchen Prinzipien diese moderne Kultur aufgebaut ist und wie das Unternehmen diese in nur einem halben Jahrhundert erfolgreicher Firmengeschichte perfektionieren konnte. Den Abschluss der Arbeit bildet ein kurzer Ausblick auf gegenwärtige Tendenzen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

Leseprobe
Textprobe:
Kapitel 2, Eine kurze Geschichte des schnellen Essens:
2.1, Vorindustrielle Formen des Imbiss
Eine ausgeprägte Imbisskultur findet sich bereits in der Antike. An vielbefahrenen Straßen und Handelswegen gab es Garküchen, das heißt kleinere Imbissstände, an denen sich vorbeiziehende Händler und Reisende verköstigen konnten. Von Broten über gefüllte Feigenblätter bis hin zu Getreidebreien boten Verkäufer eine Vielzahl warmer und kalter, meist fleischloser Speisen zu erschwinglichen Preisen an und stellten damit eine attraktive Alternative zu den oft verruchten Gasthäusern und Schankstuben dar. Solche Garküchen sind für den griechischen Raum beispielsweise an den Handelsrouten von Athen nach Eleusis und Piräus nachgewiesen, doch auch die römische Welt hat uns hier einige Eindrücke hinterlassen. So berichtet beispielsweise der Schriftsteller Sueton zu Beginn des 2. Jahrhunderts nach Christus vom fragwürdigen Essverhalten des römischen Kaisers Vitellius: Seine größten Laster waren Schlemmerei und Grausamkeit. Regelmäßig nahm er drei Mahlzeiten, bisweilen sogar vier zu sich [ ]. Sein Appetit kannte keine Grenzen [ ]. So konnte er sich nicht einmal während eines Opfers oder einer Reise zurückhalten, [ ] in den Gasthäusern an den Landstraßen noch dampfende Gerichte oder solche vom Vortag, obschon sie schon halb verzehrt waren, herunterzuschlingen.
In den römischen Städten hingegen sorgten sogenannte popinae, zu Deutsch etwa Speisegaststätten oder Schlemmerstuben , für eine preiswerte Versorgung mit Mahlzeiten. Diese Art von Imbissständen befand sich beispielsweise in den im Erdgeschoss liegenden Geschäftsräumen der Mietskasernen. Da in den oberen Stockwerken dieser Gebäude aus brandschutztechnischen Gründen in der Regel keine Herd- oder sonstigen Feuerstellen erlaubt waren, spielten die popinae eine wichtige Rolle in der täglichen Ernährung der Anwohner. Der Alt- und Wirtschaftshistoriker Marcus Prell meint hierzu unter Bezugnahme auf den römischen Dichter Martial: Für die ärmeren Schichten ist es symptomatisch, fertiges Essen auf der Straße, in Garküchen oder Schenken zu kaufen. Händler boten der müßigen Masse Erbsbrei feil, Köche trugen schreiend in warmgehaltenen Kesseln dampfende Würste rings herum.
Auch die antiken Märkte boten neben den üblichen Marktständen Stände mit einer Reihe verzehrfertiger Waren an. In Rom etwa befanden sich diese in erster Linie auf dem Forum Romanum, mit Ende der Republik und Beginn der Kaiserzeit vermehrt auch in den auf das Forum einmündenden Geschäftsstraßen wie der Via sacra . Das Speisenangebot dürfte hier wie auch in den popinae eher übersichtlich gewesen sein. Überliefert sind bei Macrobius und dem Pseudo-Vergil etwa vegetarische Angebote in Form von Gemüse (Erbsen, Bohnen, Zwiebeln, Gurken), Obst der jeweiligen Jahreszeit (Äpfel, Pflaumen, Trauben, Beeren und Kastanien) sowie tierische Produkte (Eier, Käse). Juvenal und Horaz berichten, dass mitunter auch ein paar Fleischgerichte für betuchtere Besucher auf der Speisekarte stehen konnten auch wenn Gaststätten und Schlemmerstuben primär von der Unter- und Mittelschicht aufgesucht wurden. Von verschiedenen Backwaren als süße Köstlichkeiten berichtet hingegen Plautus.
Selbstverständlich fanden sich auch Imbissstände in den antiken Freizeiteinrichtungen. Sie sorgten etwa im Theater und in den Thermen für die Verköstigung der Besucher. Im Circus Maximus, dem größten Zirkus der antiken Welt, befanden sich unter den Besucherplätzen auf der Tribüne basarartige Ladenreihen, an denen den Zuschauern Getränke und kleine Snacks serviert wurden . Der Ausdruck panem et circenses (Brot und Spiele) des römischen Dichters Juvenal verdeutlicht dabei, dass bereits in der Antike Unterhaltung und Ernährung eine Einheit bildeten. Dieses Erfolgskonzept hat sich bis in die heutige Zeit gehalten, wenn man einmal an moderne Fußballstadien oder andere Massenveranstaltungen denk


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