Grenzrisiken?

Grenzrisiken?

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783945363331
Untertitel:
Europäische "Grenzräume" als dynamische Semiosphären
Genre:
Kulturgeschichte
Herausgeber:
Thelem / w.e.b Universitätsverlag und Buchhandel
Anzahl Seiten:
321
Erscheinungsdatum:
12.06.2017
ISBN:
978-3-945363-33-1

Europa ist ein »Grenzland« (Karl Schlögel). Dessen Grenzen wurden zwar durch Überschreitungs- und Inklusionskonzepte in Frage gestellt, blieben aber doch präsent und erlebten überdies eine Renaissance, etwa in der zerfallenden Sowjetunion, im vormaligen Jugoslawien oder bei den aktuellen Autonomiebewegungen. Indes definieren nicht nur Nationalkulturen solche Grenzen, die lange nur als Konfliktlinien begriffen wurden; auch in einzelnen Staaten erscheinen verschiedenste Grenzgebiete, oft als riskante Zonen des Übergangs, der Überwachung und des Streits. Verhandelt werden Grenze aber nicht nur politisch, sondern auch im Feld der Kultur. Hier erweisen sich Grenzregionen aller Art, konkret wie metaphorisch, stets als Auslöser und Gegenstand von Deutungsprozessen, die eine große Dynamik gewinnen können. Die Tagung untersucht vor diesem Hintergrund Verhandlungen von Grenzgebieten unterschiedlichster Art in der Literatur als einem der komplexesten Systeme menschlicher Selbstbeobachtung und -deutung. Mit der Frage nach Grenzrisiken soll eine ambivalente neue Metapher eingeführt werden: Als noch akzeptables Risiko verweist der Begriff auf eine Zone des Übergangszwischen Sicherheit und Gefahr - bezogen auf semantische Territorialisierungen öffnet sich hier ein weites Spektrum bis zum Störfall der Grenzüberschreitung, in dem sich literarische Grenzerfahrung konstituiert: Wie entwickeln sich solche kulturellen Selbstbeschreibungsformeln um die Grenzen, wie treiben aus Grenzgebieten spezifische Erzählmuster hervor?

Autorentext
Ulrich Fröschle ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der TU Dresden. Er veröffentlichte die Gesamtbibliographie zu Friedrich Georg Jünger, erschienen im Deutschen Literaturarchiv, Marbach

Klappentext
Europa ist ein Grenzland (Karl Schlögel). Dessen Grenzen wurden zwar durch Überschreitungs- und Inklusionskonzepte in Frage gestellt, blieben aber doch präsent und erlebten überdies eine Renaissance, etwa in der zerfallenden Sowjetunion, im vormaligen Jugoslawien oder bei den aktuellen Autonomiebewegungen. Indes definieren nicht nur Nationalkulturen solche Grenzen, die lange nur als Konfliktlinien begriffen wurden; auch in einzelnen Staaten erscheinen verschiedenste Grenzgebiete, oft als riskante Zonen des Übergangs, der Überwachung und des Streits. Verhandelt werden Grenzen aber nicht nur politisch, sondern auch im Feld der Kultur. Hier erweisen sich Grenzregionen aller Art, konkret wie metaphorisch, stets als Auslöser und Gegenstand von Deutungs­prozessen, die eine große Dynamik gewinnen können. Die Tagung untersucht vor diesem Hintergrund Verhandlungen von Grenzgebieten unterschiedlichster Art in der Literatur als einem der komplexesten Systeme menschlicher Selbstbeobachtung und -deutung. Mit der Frage nach Grenzrisiken soll eine ambivalente neue Metapher eingeführt werden: Als noch akzeptables Risiko verweist der Begriff auf eine Zone des Übergangs zwischen Sicherheit und Gefahr - bezogen auf semantische Territorialisierungen öffnet sich hier ein weites Spektrum bis zum Störfall der Grenzüberschreitung, in dem sich literarische Grenzerfahrung konstituiert: Wie entwickeln sich solche kulturellen Selbstbeschreibungsformeln um die Grenzen, wie treiben aus Grenzgebieten spezifische Erzählmuster hervor?

Inhalt
Ulrich Fröschle: Grenzrisiken? Europäische Grenzregionen als dynamische Semiosphären I. Kulturelle Konzepte Grenzen und Räume Johannes Kleine: Teleologie und Paradoxon. Zur Betrachtung von Grenzen in der Gegenwartsliteratur Steffen Höhne: Claudio Magris, Fernand Braudel und David Abulafia. Kulturelle Konstruktionen von Räumen II. Grenzüberschreitungen Mittel- und osteuropäische Szenarien Anne Hultsch: Die nordböhmisch-sächsische Grenzregion. Ein Ort des permanenten Dialogs? Giusi Zanasi: Erzählräume und Bilder osteuropäischer Peripherien Annette Teufel: Aufbrüche Abgründe Brüche. Vladimir Vertlibs literarische Grenzgänge Antje Graf: Über Grenzen spazieren. Überlegungen zum Umgang mit der Grenze in Michael Köhlmeiers Die Abenteuer des Joel Spazierer Juliane Horn: Ein »ganz besonderes Reisegepäck: die innere Haltung eines Doppelemigranten«. Migration als (meta)physische Grenzsituation im Werk Dieter Schlesaks Gabriella Sgambati: »Innere Kompassnadel immer nach Osten«. Die porösen Grenzen von Ilma Rakusa III. Grenzziehung, Rauminszenierung und -wahrnehmung Von der Mitte in den Süd(ost)en Walter Schmitz: Bergblut (2010), Runkelstein (1833) und die häßliche Herzogin Margarete Maultasch (1363/1923). Vom Gebrauch der Geschichte und der Medialisierung des Tiroler Herrschaftskonflikts Bernhard Arnold Kruse: Grenzidentitäten in Südtirol. Zum literarischen Werk von Josef Zoderer Daniela Allocca: Vorläufige Kartographien. Grenzüberschreitungen bei Marica Bodroi Torsten König: Die Mittelmeermigration in der italienischen Gegenwartsliteratur. Biopolitik und Erzählung in gesellschaftlichen, medialen und poetologischen Kontexten IV. Alte und neue Grenzräume Periphere Entgrenzungen und urbane Grenzzonen Valentina Di Rosa: Archäologie des Verschwindens. Wenden und Wunden der wiedervereinigten Landschaft Ostdeutschlands Enza Dammiano: »Zwischen dem Nicht-mehr und dem Noch-nicht-dort«. Ingo Schulzes Orte Lorenzo Licciardi: Urbane Grenzziehungen. Digitale Überwachung und Ausschlußmechanismen in Ulrich Peltzers Sony Center V. Regimes der Aus- und Eingrenzung Fiktionale Extrapolationen in die Zukunft Anett Pollack: »Und möge das Glück « nicht der entscheidende Faktor sein. Wahrnehmung und Beeinflußung von Grenzrisiken in Die Tribute von Panem Autorenverzeichnis


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