Doping und Anti-Doping in der Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 2007

Doping und Anti-Doping in der Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 2007

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783942468176
Untertitel:
Genese - Strukturen - Politik
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Michael Krüger, Christian Becker, Stefan Nielsen, Marcel Reinold
Herausgeber:
arete Verlag
Auflage:
1. Auflage 2014
Anzahl Seiten:
240
Erscheinungsdatum:
30.04.2014
ISBN:
978-3-942468-17-6

Während zum Staatsdoping in der DDR bereits mehrere Veröffentlichungen vorliegen, war bislang über Doping in Westdeutschland mit Ausnahmen von einzelnen Skandalen wenig bekannt. Über drei Jahre lang haben die Autoren dieses Buches in Archiven recherchiert und neue Quellen ausgewertet. Sie zeigen, dass bis Ende der 1960er-Jahre Doping in der Bundesrepublik nicht als ein Problem wahrgenommen wurde. Erst danach lassen sich erste Ansätze einer Anti-Doping-Politik, die wesentlich von internationalen Einflüssen geprägt war, erkennen. Sportmediziner spielten hierbei eine Doppelrolle: Zum einen waren ihre Kenntnisse grundlegend für die Ausbreitung von Doping, zum anderen forcierten sie aber auch das Anti-Doping. Erst mit dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung wurde der Blick frei für das wahre Ausmaß und die Strukturen von Doping in Ost- wie Westdeutschland. Ein dichtes Kontrollnetz, verschärfte Sanktionen bis hin zur rechtlichen Verfolgung, eine global abgestimmte Anti-Doping-Politik und Präventionsmaßnahmen sollen seitdem die verbotenen Formen der Leistungssteigerung im bundesdeutschen Sport eindämmen. Ein wichtiges Ergebnis der Autoren lautet, dass Doping nicht nur den Sport, sondern auch die Beziehungen von Sport und Staat in der Bundesrepublik verändert hat. Konnte der Sport lange Zeit erfolgreich seine Autonomie verteidigen, muss er sich nun angesichts seines Unvermögens, Doping zu verhindern, gefallen lassen, dass Parlament und Parteien über weitergehende gesetzliche Maßnahmen beraten, die die Souveränität der Sportverbände noch stärker beschneiden werden.

Autorentext
Michael Krüger, geboren 1955 in Heidenheim/Brenz. Studium der Fächer Germanistik, Geschich-te, Pädagogik und Sport in Würzburg, Tübingen und Leicester/GB. Seit 1999 Professor für Sportpädagogik und Sportgeschichte an der Westfälischen Wil-helms-Universität Münster. Forschungsschwerpunkte: Turn- und Sportgeschichte, olympische Geschichte und Pädagogik; ethische, politische und kulturelle Aspekte der Sportentwicklung. Leiter des Forschungsprojekts zur Geschichte des Dopings in Deutschland von 2009 bis 2012. Christian Becker, geboren 1967 in Berlin. Studium der Geschichtswissenschaft und Sportwissen-schaft in Berlin und Göttingen. Veröffentlichungen zur Sportgeschichte im Nationalsozialismus und der DDR, zur Fußballgeschichte und zu Fragen der Traditionspflege. Mitarbeiter des Forschungsprojekts zur Geschichte des Dopings in Deutschland. Stefan Nielsen, geboren 1962 in Stuttgart. Studium der Neueren Geschichte, Politikwissenschaft und Publizistik. Veröffentlichungen zur Sportgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zur kommunalen Verwaltungspolitik. Mitarbeiter des Forschungsprojekts zur Geschichte des Dopings in Deutschland. Marcel Reinold, geboren 1980 in Schwäbisch Gmünd. Studium der Fächer Geschichte, Sportwis-senschaft, Philosophie/Ethik an den Universitäten Tübingen und Granada (Spa-nien). Seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Sportpädago-gik/Sportgeschichte am Lehrstuhl von Prof. Dr. Michael Krüger. Forschungsschwerpunkte: Historische, soziologische und philosophische Fragen des Sports

Klappentext
Während zum "Staatsdoping" in der DDR bereits mehrere Veröffentlichungen vorliegen, war bislang über Doping in Westdeutschland mit Ausnahmen von einzelnen Skandalen wenig bekannt. Über drei Jahre lang haben die Autoren dieses Buches in Archiven recherchiert und neue Quellen ausgewertet. Sie zeigen, dass bis Ende der 1960er-Jahre Doping in der Bundesrepublik nicht als ein Problem wahrgenommen wurde. Erst danach lassen sich erste Ansätze einer Anti-Doping-Politik, die wesentlich von internationalen Einflüssen geprägt war, erkennen. Sportmediziner spielten hierbei eine Doppelrolle: Zum einen waren ihre Kenntnisse grundlegend für die Ausbreitung von Doping, zum anderen forcierten sie aber auch das Anti-Doping. Erst mit dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung wurde der Blick frei für das wahre Ausmaß und die Strukturen von Doping in Ost- wie Westdeutschland. Ein dichtes Kontrollnetz, verschärfte Sanktionen bis hin zur rechtlichen Verfolgung, eine global abgestimmte Anti-Doping-Politik und Präventionsmaßnahmen sollen seitdem die verbotenen Formen der Leistungssteigerung im bundesdeutschen Sport eindämmen. Ein wichtiges Ergebnis der Autoren lautet, dass Doping nicht nur den Sport, sondern auch die Beziehungen von Sport und Staat in der Bundesrepublik verändert hat. Konnte der Sport lange Zeit erfolgreich seine Autonomie verteidigen, muss er sich nun angesichts seines Unvermögens, Doping zu verhindern, gefallen lassen, dass Parlament und Parteien über weitergehende gesetzliche Maßnahmen beraten, die die Souveränität der Sportverbände noch stärker beschneiden werden.

Inhalt
I Einleitung und Vorüberlegungen 9 I.1 Genese des Buches 9 I.2 Fragestellungen, Ausgangsthesen und Aufbau 11 I.3 Methodik und Quellen 17 I.4 Forschungsstand 22 II Die 1950er- und 1960er-Jahre: Von der Doping-Praxis zum Verbot 28 II.1 Einleitung 28 II.2 Staat und Sport in der Bundesrepublik der 1950er- und 1960er-Jahre 30 II.2.1 Partnerschaft, Autonomie und Subsidiarität 31 II.2.2 Gesundheitspostulat und Lobbyismus 35 II.2.3 Leistungssport und nationale Repräsentation 37 II.3 Kennzeichen und Verbreitung von Doping in den 1950er- und 1960er-Jahren 40 II.4 Kennzeichen von Anti-Doping in den 1950er- und 1960er-Jahren 45 II.5 Selbstverständnis und Funktion der deutschen Sportmedizin in Doping und Anti-Doping 49 II.6 Anti-Doping-Politik in den 1950er- und 1960er-Jahren 53 II.6.1 Anti-Dopingansätze des organisierten Sports 53 II.6.2 Die Rolle des Staates in der Anti-Doping-Politik 62 II.7 Zwischenergebnisse für die 1950er- und 1960er-Jahre 64 III Die 1970er- und 1980er-Jahre: Von den Olympischen Spielen 1972 bis zur Einführung von Trainingskontrollen 68 III.1 Einleitung 68 III.2 Doping und Anti-Doping zwischen 1970 und 1977 71 III.2.1 Die Olympischen Spiele 1972 und der Aufbau eines Dopingkontrolllabors in Köln 71 III.2.2 Doping und Anti-Doping bis zu den Spielen von Montreal 1976 77 III.2.3 Montreal 1976: Kolbe-Spritze, Aktion Luftklistier und die (sport)politischen Konsequenzen 86 III.3 Doping begünstigende Strukturen im bundesdeutschen Sport bis 1989 107 III.3.1 Nominierungskriterium Endkampfchance 108 III.3.2 Bundestrainervergütung 109 III.3.3 Die Förderungspraxis der Verbände 110 III.4 Doping und Anti-Doping zwischen 1977 und 1989 115 III.4.1 Diversifikation der Doping-Praxis 115 III.4.2 Anti-Doping im Kontext von Macht- und Verteilungskämpfen 119 Entwicklung der Dopingkontrollzahlen 119 Die Regenerationsstudie 125 Einführung von Trainingskontrollen 134 III.5 Zwischenergebnisse für die 1970er- und 1980er-Jahre 140 IV Die 1990er- und 2000er-Jahre:Vom gesamtdeutschen Dopingerbe zur globalen Anti-Doping-Politik 145 IV.1 Einleitung 145 IV.2 Das gesamtdeutsche Doping-Erbe und seine Auswirkungen auf Anti-Doping 19901994 151 IV.2.1 Die Medien-Enthüllungen 1990/91 153 IV.2.2 Reiter- und Richthofen-Kommission 158 IV.2.3 Die Haushaltssperre im Sportetat 163 IV.2.4 1994: Die Doping-Wendejahre werden für beendet erklärt 168 IV.3 Internationale Anti-Doping-Politik und ihre Umsetzung in Deutschland 171 IV.3.1 Die Gründung der WADA 173 IV.3.2 Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) 175 IV.3.3 Die Debatte um die Strafbarkeit von Doping und ein Anti-Dopinggesetz 181 IV.3.4 2007: Die öffentliche Krise des Anti-Doping-Systems 187 IV.4 Zwischenergebnisse für die 1990er- und 2000er-Jahre 190 V Zusammenfassung und Konsequenzen 197 VI Archive, Quellen und Literatur 208 VII Chronik 231 VIII Personenregister 236 IX Abkürzungsverzeichnis 237


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