'Und darf nur heimlich lösen mein Haar...'

'Und darf nur heimlich lösen mein Haar...'

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783940970084
Untertitel:
Über die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)
Genre:
Deutsche Sprach- & Literaturwissenschaft
Autor:
Heiko Postma
Herausgeber:
JMB Verlag
Auflage:
2., veränderte Auflage
Anzahl Seiten:
74
Erscheinungsdatum:
2009
ISBN:
978-3-940970-08-4

Sie war schon jenseits der vierzig und seit kurzem auch eine 'gedruckte' Dichterin, als sie von einem wahren poetischen Schaffensrausch erfaßt wurde als ihr die 'Gedanken und Bilder', wie sie schrieb, förmlich 'gegen den Hirnschädel' pochten und 'mit Gewalt ans Licht' drängten. Und 'gleich einer Mänade' mit sturmdurchwühlten Locken kam sie sich vor, als sie im Herbst des Jahres 1841, zu Gast bei ihrer Schwester in Meersburg, auf dem Turm des alten Schlosses stand und in ihrer Phantasie zu wahrhaft tollkühnen Flügen aufbrach: Annette von Droste-Hülshoff, die in jenen Tagen ihre ausdrucksstärksten Gedichte schuf. Allein, selbst in dieser euphorischen Stimmung (und mit einem jungen Literaten an ihrer Seite, in dem sie ihren seelenverwandten 'Dioskuren' sah), ließ sie sich doch von ihrer Lebenswirklichkeit einholen, weshalb dann auch ihr großes Poem 'Am Turme' mit den resignativen Versen endete: 'Nun muß ich sitzen so fein und klar,/ Gleich einem artigen Kinde,/ Und darf nur heimlich lösen mein Haar/ Und lassen es flattern im Winde.' Und so hat diese Anna Elisabeth Reichsfreiin von Droste zu Hülshoff zeitlebens, pflichtbewußt, die ihr zugefallenen 'Rollen' gespielt: als Frau; als Tochter; als Schwester und ledige Tante; nicht zuletzt als Aristokratin und als Katholikin. Doch wenn sie sich an ihren Schreibplatz zurückziehen (und gleichsam 'heimlich ihr Haar lösen' konnte), dann verwandelte sie sich in eine Dichterin dann entstanden ihre spukhaften Balladen und ihre schaurig düsteren Moor- und Heidebilder, ihre inbrünstigen, gleichwohl von tiefen Glaubenszweifeln durchzogenen geistlichen Lieder und ihre bezwingenden Prosastücke wie die 'Judenbuche' oder der leider Fragment gebliebene Roman 'Bei uns zu Lande auf dem Lande', die herrlich humorvolle Schilderung ihrer westfälischen Heimat (und ihrer Familie). In diesem Buch entwirft Heiko Postma ein Porträt der Autorin und hat dabei, versteht sich, auch allerlei aus ihren Werken zitiert.

Autorentext
Annette von Droste-Hülshoff wurde am 10., 12. oder 14. Januar 1797 auf Schloss Hülshoff bei Münster geboren. Ab 1804 verfasste sie lyrische Texte, sie stand in Kontakt zu Friedrich Leopold zu Stolberg und Wilhelm Grimm und beteiligte sich an der Sammlung von Märchen und Volksliedern. Sie unterhielt engen Kontakt zu dem blinden katholischen Theologen Christoph Bernhard Schlüter, der 1838 ihre erste Gedichtsammlung herausgab. 1841 erschien die Novelle Die Judenbuche. Annette von Droste Hülshoff, die als eine der bedeutendsten deutschen Autorinnen des 19. Jahrhunderts gilt, starb am 24. Mai 1848 in Meersburg am Bodensee.
Abseits des literarischen Lebens und so auch der literarischen Modeströmungen ihrer Zeit schuf sie ein schmales Werk zwischen Biedermeier und poetischem Realismus.

Klappentext
Sie war schon jenseits der vierzig und seit kurzem auch eine 'gedruckte' Dichterin, als sie von einem wahren poetischen Schaffensrausch erfaßt wurde - als ihr die 'Gedanken und Bilder', wie sie schrieb, förmlich 'gegen den Hirnschädel' pochten und 'mit Gewalt ans Licht' drängten. Und 'gleich einer Mänade' mit sturmdurchwühlten Locken kam sie sich vor, als sie im Herbst des Jahres 1841, zu Gast bei ihrer Schwester in Meersburg, auf dem Turm des alten Schlosses stand und in ihrer Phantasie zu wahrhaft tollkühnen Flügen aufbrach: Annette von Droste-Hülshoff, die in jenen Tagen ihre ausdrucksstärksten Gedichte schuf. Allein, selbst in dieser euphorischen Stimmung (und mit einem jungen Literaten an ihrer Seite, in dem sie ihren seelenverwandten 'Dioskuren' sah), ließ sie sich doch von ihrer Lebenswirklichkeit einholen, weshalb dann auch ihr großes Poem 'Am Turme' mit den resignativen Versen endete: 'Nun muß ich sitzen so fein und klar,/ Gleich einem artigen Kinde,/ Und darf nur heimlich lösen mein Haar/ Und lassen es flattern im Winde.' Und so hat diese Anna Elisabeth Reichsfreiin von Droste zu Hülshoff zeitlebens, pflichtbewußt, die ihr zugefallenen 'Rollen' gespielt: als Frau; als Tochter; als Schwester und ledige Tante; nicht zuletzt als Aristokratin und als Katholikin. Doch wenn sie sich an ihren Schreibplatz zurückziehen (und gleichsam 'heimlich ihr Haar lösen' konnte), dann verwandelte sie sich in eine Dichterin - dann entstanden ihre spukhaften Balladen und ihre schaurig düsteren Moor- und Heidebilder, ihre inbrünstigen, gleichwohl von tiefen Glaubenszweifeln durchzogenen geistlichen Lieder und ihre bezwingenden Prosastücke wie die 'Judenbuche' oder der - leider Fragment gebliebene - Roman 'Bei uns zu Lande auf dem Lande', die herrlich humorvolle Schilderung ihrer westfälischen Heimat (und ihrer Familie). In diesem Buch entwirft Heiko Postma ein Porträt der Autorin und hat dabei, versteht sich, auch allerlei aus ihren Werken zitiert.


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