Umkämpfte Vergangenheiten

Umkämpfte Vergangenheiten

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783940426253
Untertitel:
Die Kultur der Erinnerung im postjugoslawischen Raum
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Todor Kulji
Herausgeber:
Verbrecher Verlag
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
220
Erscheinungsdatum:
08.04.2010
ISBN:
978-3-940426-25-3

Als 2003 die Bundesrepublik Jugoslawien vom Staatenverbund Serbien und Montenegro abgelöst wurde, verschwand nicht nur ein Name. Auch die jugoslawische Vergangenheit wurde abgelöst durch separate Erinnerungskulturen der Nachfolgestaaten. Insbesondere im postjugoslawischen Raum dient Erinnerungspolitik als wichtiges Instrument der Identitätsstiftung. An die Stelle gemeinsamer Erfahrungen tritt ein vehementer Antijugoslawismus mit totalitaristischen Zügen. Während beispielsweise der Krieg der Neunziger Jahre in Kroatien als Gründungsmythos gilt, brauchte Serbien einige Jahre mehr um die antifaschistische Staatstradition in eine serbisch-nationale umzumünzen. Tausende Denkmale wurden auf dem Weg dorthin niedergerissen, Straßen umbenannt und neue Feiertage eingeführt. Die neuen Erinnerungsorte beziehen sich auf ein kollektives Gedächtnis, dass weit in die Vergangenheit zurückverlegt wurde: etwa in ein mittelalterliches Großreich oder in die Habsburger Monarchie. Todor Kuljic liefert einen längst überfälligen komplexen Einblick in die postjugoslawische Erinnerungspolitik und zeigt auf, wie gewalttätig und alltäglich zugleich der Kampf um konkurrierende Erinnerungen ist.

Übersetzt von Margit Jugo und Sonja Vogel, herausgegeben von Sonja Vogel, mit einem Vorwort von Ulf Brunnbauer Als 2003 die Bundesrepublik Jugoslawien vom Staatenverbund Serbien und Montenegro abgelöst wurde, verschwand nicht nur ein Name. Separate Erinnerungskulturen der Nachfolgestaaten traten an die Stelle gemeinsamer Erfahrungen und mit diesen ein vehementer Antijugoslawismus. Während etwa die Kriege der neunziger Jahre in Kroatien als Gründungsmythos gelten, brauchte Serbien einige Jahre, um die antifaschistische Staatstradition in eine serbisch-nationale umzumünzen. Auf dem Weg dorthin wurden tausende Denkmale niedergerissen und Straßen umbenannt. Die neuen Erinnerungsorte verweisen auf ein nationales Gedächtnis, das weit in die Vergangenheit zurückreicht und in seiner Vehemenz unversöhnlich erscheint. Todor Kuljic liefert nicht nur einen längst überfälligen komplexen Einblick in die postjugoslawische Erinnerungspolitik, sondern eröffnet mit seinem Entwurf einer kritischen Erinnerungskultur einen Weg zu einem ausgewogenen Gedenken an die Verbrechen der neunziger Jahre abseits nationalistischer Schuldabwehr.

Autorentext
TODOR KULJIC, 1949 in Zrenjanin (Jugoslawien) geboren, ist Soziologe und Professor der Philosophischen Fakultät Belgrad. Er schrieb diverse Bücher, u.a. zur Theorie des Faschismus (Fa?izam, 1978, 1987) und Totalitarismus (Teorije o tatalitarizmu, 1983), zur Erinnerungskultur (Prevladavanja pro?losti, 2002), zu Tito als symbolischer Herrschaftsfigur (Tito, 1998, 2002). Umkämpfte Vergangenheiten ist eine stark überarbeitete und aktualisierte Version des 2006 erschienenen Titels Kultura Secanja.

Klappentext
Als 2003 die ?Bundesrepublik Jugoslawien? vom Staatenverbund ?Serbien und Montenegro? abgelöst wurde, verschwand nicht nur ein Name. Auch die jugoslawische Vergangenheit wurde abgelöst durch ?separate Erinnerungskulturen? der Nachfolgestaaten. Insbesondere im postjugoslawischen Raum dient Erinnerungspolitik als wichtiges Instrument der Identitätsstiftung. An die Stelle gemeinsamer Erfahrungen tritt ein vehementer Antijugoslawismus mit totalitaristischen Zügen. Während beispielsweise der Krieg der Neunziger Jahre in Kroatien als Gründungsmythos gilt, brauchte Serbien einige Jahre mehr um die antifaschistische Staatstradition in eine serbisch-nationale umzumünzen. Tausende Denkmale wurden auf dem Weg dorthin niedergerissen, Straßen umbenannt und neue Feiertage eingeführt. Die neuen Erinnerungsorte beziehen sich auf ein kollektives Gedächtnis, dass weit in die Vergangenheit zurückverlegt wurde: etwa in ein mittelalterliches Großreich oder in die Habsburger Monarchie. Todor Kuljic liefert einen längst überfälligen komplexen Einblick in die postjugoslawische Erinnerungspolitik und zeigt auf, wie gewalttätig und alltäglich zugleich der Kampf um konkurrierende Erinnerungen ist.


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