Bildung in Freiheit

Bildung in Freiheit

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783934719293
Untertitel:
Das John-Holt-Buch zum eigenständigen Lernen
Genre:
Familie
Autor:
John Holt, Patrick Farenga
Herausgeber:
Genius Verlag
Auflage:
überarb. Aufl.
Anzahl Seiten:
352
Erscheinungsdatum:
02.09.2009
ISBN:
978-3-934719-29-3

Das Buch vermittelt einen hervorragenden Überblick über die vielen Varianten häuslichen Lernens ohne Schule oder in loser Zusammenarbeit mit ihr. Sehr deutlich wird auch, dass die behördlichen und gesellschaftlichen Widerstände gegen freies Lernen ohne Schule vor fünfzehn bis zwanzig Jahren in vielen Staaten der USA ähnlich groß waren wie heute in Deutschland. Das macht Mut, denn mittlerweile ist freies Lernen in all seinen Varianten in allen Staaten der USA legal möglich, und ganz neue Formen der Zusammenarbeit mehrerer Familien untereinander und mit den Schulen vor Ort sowie im Internet entstehen. Möglich wurde dieser Wandel, weil so viele US-amerikanische Familien 'es einfach getan haben' und die Auseinandersetzungen mit den Behörden entweder geschickt umgehen konnten oder bewusst in Kauf nahmen. Das Buch eignet sich für Eltern und Lehrer, die sich einen allgemeinen Überblick über informelle Lernformen verschaffen wollen, Anregungen für die eigene Lernbegleitung suchen oder mehr über wissenschaftlichen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründen des freien Lernens wissen möchten.

Autorentext
Der berühmte, früh verstorbene Pädagoge John Holt, Autor mehrerer auch in Deutschland vielgelesener Bücher ('Aus schlauen Kindern werden Schüler', 'Wie Kinder lernen', 'Wie Kinder scheitern' u.a.) und sein Schüler Pat Farenga, beide Pioniergestalten der US-Unschooling-Bewegung, schildern fundiert und mit unzähligen bewegenden Fallbeispielen, wie und warum eigenständiges familiäres Lernen funktioniert.

Klappentext
Warum bestehen Eltern und Ausbilder darauf, dass unsere Kinder stundenlang freudlos Dinge lernen, die die meisten Erwachsenen nie anwenden? Heute höre ich dieselben pädagogischen Rechtfertigungen wie damals, als ich diese Frage als besserwisserischer Privatschüler stellte: "Damit aus dir ein vielseitig gebildeter Mensch wird"; "die Auseinandersetzung mit Mathematik (Algebra, Trigonometrie, Latein, Chemie oder mit jedem anderen beliebigen Gegenstand) wird dir helfen, deine Denkfähigkeit zu schulen." Warum sollten Aktivitäten wie Musizieren, Sport treiben, Malen, Poesie verfassen, Tanz, Bühnenspiel oder Lesen die Disziplin und das Denkvermögen weniger fördern als die erzwungene Teilnahme an Kursen und Hausarbeiten, für die Kinder wenig Neigung oder gar Freude aufbringen und auch gar keine Verwendung haben? Selbstverständlich soll Kindern geholfen werden, ihre Denkvermögen zu schulen - und nicht nur Kindern, sondern allen Menschen - aber muss der Lernprozess
so freudlos und für unser Alltagsleben oft so nutzlos sein? Fördern nicht auch nützliche und freudvolle Tätigkeiten unser Denkvermögen?
"Riskieren Homeschooling-Eltern die Zukunft ihrer Kinder - beschneiden sie ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten, gute Jobs zu finden, anständige Menschen kennenzulernen, bei Cocktailpartys literarische Anspielungen zu begreifen - indem sie ihre Kinder nicht so ausbilden lassen, wie wir in privaten oder öffentlichen Schulen ausgebildet wurden?" "Müssen wir wie Schulen agieren und unsere Kinder dazu zwingen, auf dieselbe Art zu lernen, wie wir es in der Schule getan haben, damit sie als Erwachsene erfolgreich sind?"
Welche Bedenken oder Einwände wir auch immer gegen Pflichtunterricht vorbrachten - und mitunter stimmten alle Beteiligten darin sogar überein, so lautete die Schlussfolgerung doch oft, Kinder müssten zum Lernen gezwungen werden. Das sei einfach ein notwendiges Übel. "Wir müssen die Aufmerksamkeit und das Handeln der Kinder unter Kontrolle halten", lautete dieses Argument, "ansonsten verbringen sie die gesamte Zeit damit zu spielen, fernzusehen oder in Schwierigkeiten zu geraten. Außerdem können sie als Erwachsene auch nicht immer tun, wonach ihnen der Sinn steht. Deshalb ist es für uns alle besser, dass sie so früh wie möglich lernen, sich einer Autorität zu beugen und in unserem System klarzukommen."


Leseprobe
(Einleitung von Pat Farenga)"... Schließlich waren es keine Homeschooling-Versammlung, kein Buch und auch keine Studie, die meine Frau und mich überzeugten, Homeschooling zu versuchen, sondern das immer häufigere Zusammentreffen mit Homeschooling-Eltern, deren Kinder sich ganz offensichtlich körperlich, geistig und spirituell gut entwickelten. Einige Eltern vertraten Ausbildungsmethoden - etwa strikte schulähnliche Stundenpläne - die sich von unseren Ansichten klar unterschieden. Andere Familien wiederum verwarfen jeden Gedanken an Schule vollständig. Sie alle wiesen jedoch eine Gemeinsamkeit auf: Ihre Kinder fühlten sich in Gegenwart ihrer Eltern und anderer Erwachsener sichtlich wohl. Der Umgang mit vielen Homeschooling-Kindern machte sogar großen Spaß. Sie waren gute Gesprächspartner und zeigten Interesse für eine breite Palette an Themen und Fähigkeiten. Das vom konservativen Schulsystem gestützte Klischee, dass Homeschooling-Kinder Eigenbrötler und Außenseiter seien, stimmte keineswegs mit unseren Erfahrungen überein. Als lernende Homeschooler erinnerten wir uns auch an unsere eigenen Erfahrungen und erkannten, dass Johns Ansichten stimmten: Vieles von dem, was wir in unserem Erwachsenenleben anwendeten, hatte nichts mit unserer eigentlichen Schulausbildung zu tun. Freunde - einschließlich Lehrer - und außerschulische Aktivitäten hatten bei uns einen wesentlich dauerhafteren Eindruck hinterlassen, als in langen Nächten verfasste Aufsätze und in letzter Minute angehäuftes Mathematikwissen. Durch die Arbeit bei Holt Associates stellte ich meine Ausbildung und den Wert meines schulischen Wissens in einer Art und Weise in Frage, wie ich es nie zuvor für möglich gehalten hätte. Nur ein Beispiel: Warum bestehen Eltern und Ausbilder darauf, dass unsere Kinder stundenlang freudlos Dinge lernen, die die meisten Erwachsenen nie anwenden? Heute höre ich dieselben pädagogischen Rechtfertigungen wie damals, als ich diese Frage als besserwisserischer Privatschüler stellte: "Damit aus dir ein vielseitig gebildeter Mensch wird"; "die Auseinandersetzung mit Mathematik (Algebra, Trigonometrie, Latein, Chemie oder mit jedem anderen beliebigen Gegenstand) wird dir helfen, deine Denkfähigkeit zu schulen." Warum sollten Aktivitäten wie Musizieren, Sport treiben, Malen, Poesie verfassen, Tanz, Bühnenspiel oder Lesen die Disziplin und das Denkvermögen weniger fördern als die erzwungene Teilnahme an Kursen und Hausarbeiten, für die Kinder wenig Neigung oder gar Freude aufbringen und auch gar keine Verwendung haben? Selbstverständlich bin ich dafür, dass man Kindern hilft, ihre Denkvermögen zu schulen - und nicht nur Kindern, sondern allen Menschen - aber muss der Lernprozess so freudlos und für unser Alltagsleben oft so nutzlos sein? Fördern nicht auch nützliche und freudvolle Tätigkeiten unser Denkvermögen? Wenn ich Vorträge darüber halte, dass wir unsere traditionellen Lehrpläne aufgeben sollen, werde ich üblicherweise von einem Zwischenruf folgenden Inhalts unterbrochen: "Aber man muss sich doch mit Trigonometrie auskennen! Um sich in unserer heutigen komplizierten technologischen Gesellschaft behaupten zu können, muss man das wissen." Unsere Gesellschaft ist tatsächlich kompliziert und immer stärker geprägt von technologischen Einflüssen, aber viele von uns werden sich eingestehen müssen, dass weder der Schulunterricht in Trigonometrie noch Mathematik eine Voraussetzung dafür waren, dass sie als Erwachsene lernten, mit einem Computer umzugehen. Die überwiegende Mehrzahl jener Erwachsenen, die in den 80er Jahren lernten, mit einem Computer zu arbeiten , hat dafür keinen wie auch immer gearteten Kurs besucht. Wenn wir etwas wissen müssen, gibt es unzählige Arten, uns dieses Wissen anzueignen; ein Kurs mit sorgfältig aufgebauten Lektionen ist nur eine davon. Heute arbeite ich mit Tabellenkalkulation, entwerfe Seitenlayouts, retouchiere Fotos, schreibe E-Mails, verwende das Internet usw. ... Und alle diese Fähigkeiten habe ich i…


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