Franz Rosenzweig

Franz Rosenzweig

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783933617477
Untertitel:
Religionsphilosoph aus Kassel
Genre:
Geschichte
Autor:
Myriam Bienenstock, Micha Brumlik, Regina Burkhardt-Riedmiller, Maoz Maoz, Reinhold Mayer, Ephraim Meir, Ursula Rosenzweig, Inken Rühle, Stefan Schreiner, Josiah Simon, Jules Simon
Herausgeber:
euregioverlag
Anzahl Seiten:
140
Erscheinungsdatum:
30.11.2011
ISBN:
978-3-933617-47-7

Jüdische Familien waren bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung ein selbstverständlicher Teil der Kasseler Stadtgesellschaft. Die Familie Rosenzweig leistete wie viele jüdische Familien einen bedeutenden Beitrag zum sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Leben der Stadt. Der 1886 in Kassel geborene Franz Rosenzweig war Religionsphilosoph, Historiker und Pädagoge. Er wurde 1886 in Kassel geboren, machte sein Abitur auf dem Friedrichsgymnasium und studierte Medizin, Geschichte und Philosophie. Wer sich heute mit Philosophie, insbesondere mit Religionsphilosophie beschäftigt, stößt unweigerlich auf die Werke von Franz Rosenzweig. Neben seiner Dissertation mit dem Titel Hegel und der Staat ist sein wichtigstes Buch Der Stern der Erlösung, das weltweit als ein herausragendes religionsphilosophisches Hauptwerk anerkannt ist.

Der vorliegende Sammelband widmet sich Leben und Wirken des großen Kasseler Philosophen Franz Rosenzweig (18861929). In zwölf reich bebilderten Beiträgen von Myriam Bienenstock, Micha Brumlik, Regina Burkhardt-Riedmiller, Benyamin Maoz, Reinhold Mayer, Ephraim Meir, Ursula Rosenzweig, Inken Rühle, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, Stefan Schreiner, Eva Schulz-Jander sowie Josiah und Jules Simon wird sein Schaffen facettenreich aufgefächert. Die Autorinnen und Autoren aus drei Kontinenten gehen auf die Geschichte der Familie Rosenzweig in Kassel ein, beleuchten Rosenzweigs Liebesbeziehung zu Margrit Rosenstock-Huessy, der Ehefrau seines Freundes Eugen Rosenstock, und schildern die letzten sieben Jahre seiner Totallähmung, die ihn nicht nur ans Krankenlager fesselte, sondern ihm auch die Sprechfähigkeit raubte. Im Zentrum der Artikel stehen seine bedeutenden, impulsgebenden Werke: Zum einem Der Stern der Erlösung, der weltweit als ein herausragendes religionsphilosophisches Hauptwerk anerkannt ist. Rosenzweig entwarf dessen Grundzüge auf Feldpostkarten als deutscher Soldat an der Balkanfront in den letzten Tagen des Ersten Weltkrieges. Zum anderen seine gemeinsam mit Martin Buber begonnene Verdeutschung der Schrift, mit der sie versuchten, dem assimilierten Judentum die sprachliche Besonderheit und Schönheit des hebräischen Bibeltextes zugänglich zu machen. Weitere Themen sind Rosenzweigs Neubestimmung des Judeseins in der Moderne, seine Bildungstheorie und ihre praktische Umsetzung im Freien Jüdischen Lehrhaus in Frankfurt am Main sowie schließlich seine Vision einer gegenseitigen Anerkennung von Juden und Christen in ihren bleibenden Glaubensdifferenzen.

Autorentext
Dr. Eva M. Schulz-Jander wurde in Breslau geboren und immigrierte mit ihren Eltern in die USA. In Houston, Montpellier und Berkeley studierte sie Romanistik, Germanistik und Philosophie und promovierte 1965 über Paul Valéry. Seit 1967 lebt sie in Deutschland. Sie ist Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Kassel und Mitglied im Präsidium des Deutschen Koordinierungsrats (DKR) sowie Dozentin an der Volkshochschule Region Kassel. Prof. Dr. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, geboren 1939, lehrte in Münster und Bonn, bevor er den Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie in Kassel übernahm. Der Herausgeber der Schriftenreihe Studien zur Philosophie der Praxis und Präsident der Internationalen Rosenzweig Gesellschaft hat sich auf zahlreichen Gastvorlesungen rund um den Globus und mit seine Schriften einen internationalen Namen auch als Marx-Forscher gemacht.

Klappentext
Der vorliegende Sammelband widmet sich Leben und Wirken des großen Kasseler Philosophen Franz Rosenzweig (1886-1929). In zwölf reich bebilderten Beiträgen von Myriam Bienenstock, Micha Brumlik, Regina Burkhardt-Riedmiller, Benyamin Maoz, Reinhold Mayer, Ephraim Meir, Ursula Rosenzweig, Inken Rühle, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, Stefan Schreiner, Eva Schulz-Jander sowie Josiah und Jules Simon wird sein Schaffen facettenreich aufgefächert. Die Autorinnen und Autoren aus drei Kontinenten gehen auf die Geschichte der Familie Rosenzweig in Kassel ein, beleuchten Rosenzweigs Liebesbeziehung zu Margrit Rosenstock-Huessy, der Ehefrau seines Freundes Eugen Rosenstock, und schildern die letzten sieben Jahre seiner Totallähmung, die ihn nicht nur ans Krankenlager fesselte, sondern ihm auch die Sprechfähigkeit raubte. Im Zentrum der Artikel stehen seine bedeutenden, impulsgebenden Werke: Zum einem Der Stern der Erlösung, der weltweit als ein herausragendes religionsphilosophisches Hauptwerk anerkannt ist. Rosenzweig entwarf dessen Grundzüge auf Feldpostkarten als deutscher Soldat an der Balkanfront in den letzten Tagen des Ersten Weltkrieges. Zum anderen seine gemeinsam mit Martin Buber begonnene Verdeutschung der Schrift, mit der sie versuchten, dem assimilierten Judentum die sprachliche Besonderheit und Schönheit des hebräischen Bibeltextes zugänglich zu machen. Weitere Themen sind Rosenzweigs Neubestimmung des Judeseins in der Moderne, seine Bildungstheorie und ihre praktische Umsetzung im Freien Jüdischen Lehrhaus in Frankfurt am Main sowie schließlich seine Vision einer gegenseitigen Anerkennung von Juden und Christen in ihren bleibenden Glaubensdifferenzen.

Leseprobe
Einleitung In vielen deutschen Städten wie Hamburg und Berlin, München und Frankfurt am Main lebten einst auch in Kassel wohlhabende jüdische Bürger. Namen wie Aschrott, Blumenfeld, Gotthelft, Nußbaum und Rosenzweig zeugen davon. Sie alle haben bis in die dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein wesentlich mitgewirkt am wirtschaftlichen, kulturellen, politischen und sozialen Reichtum Kassels. Sie waren hier zu Hause. Aber was bedeutet das? Kann man deutsch-jüdische Geschichte bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten unter einem positiven Blickwinkel betrachten, wirft doch die Shoah ihren dunklen Schatten nicht nur bis in unsere Zeit hinein, sondern auch auf die ihr vorausgehende und stellt die eindrucksvollen Leistungen, die selbst der aufkommende Antisemitismus noch nicht ernsthaft behindern konnte, noch nachträglich in Frage. Dennoch sollten wir die beachtlichen Beiträge jüdischer Industrieller, Politiker, Wissenschaftler, Kulturschaffender und Intellektueller nicht nur im Lichte des Scheiterns betrachten, sondern ihre Mitwirkung bei der Entwicklung der deutschen Gesellschaft entsprechend würdigen. Galt doch die deutsch-jüdische Geschichte im europäischen Kontext bis zum Aufkommen des Nationalsozialismus durchaus als eine Erfolgsgeschichte. Zwei Namen, wie es Schalom Ben-Chorin 1986 in seiner öffentlichen Ansprache aus Anlass des ersten Internationalen Franz-Rosenzweig Kongresses ausdrückte, markieren Anfang und Ende dieser Erfolgsgeschichte: Moses Mendelssohn und Franz Rosenzweig. Steht Moses Mendelssohn (17291786) im aufklärerischen 18. Jahrhundert für den Eintritt der Juden in die deutsche Gesellschaft, so steht Franz Rosenzweig (18861929), am Vorabend des Nationalsozialismus, für ihr furchtbares Ende. Gewissermaßen können wir Leben und Wirken eines der letzten Vertreter des deutschen Judentums als Spiegelbild deutsch-jüdischer Geschichte ansehen. Durchschritt er doch in der kurzen Spanne seines nur 43 Jahre währenden Lebens die Stufen dieses fragilen Gebildes. Wie viele seiner Zeitgenossen verspürte auch er die Anziehungskraft der deutschen Kultur, die Versuchung des Christentums, die Unzufriedenheit mit dem oberflächlichen religiösen jüdischen Leben, wie er es kennen gelernt hatte. Der vorliegende Band versucht, diesen Weg aufzufächern. Er wird eröffnet durch Ursula Rosenzweigs Nachzeichnung der Geschichte der Familie Rosenzweig. Isaak Rosenzweig, Stammvater der Kasseler Rosenzweigs, kam etwa 1815 als Lehrer nach Kassel. Wie so viele jüdische Familien in Deutschland waren auch sie den Weg von Ost nach West gegangen, von einem jüdisch gelebten Leben hinein in ein assimiliertes Leben in De…


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