Donauwürfel

Donauwürfel

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783902113696
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Lyrik
Autor:
Zsuzsanna Gahse
Herausgeber:
Edition Korrespondenzen
Auflage:
1. Aufl. 09.2010
Anzahl Seiten:
144
Erscheinungsdatum:
01.09.2010
ISBN:
978-3-902113-69-6

Zehn Silben mal zehn Zeilen bilden ein Quadrat, zehn Quadrate einen Würfel (10 x 10 x 10 = 1 Donauwürfel). In diesem neuartigen Versmaß von Zsuzsanna Gahse strömt die Erzählung durch das Buch. Der Donau und dem Sprachfluss folgend tauchen unentwegt Geschichten auf, um in den nachdrängenden Fluten wieder zu versinken. Sie erzählen vom Leben am, im, auf, über, gegen und mit dem Wasser: von den Huchen am Flussgrund, dramatischen Hochwassern und Flussaustrocknungen, aber auch von Verzweifelten, die ihren Tod im Wasser suchten. So schwingt sich der Donaustrom in 27 Sprachwürfeln lyrisch, episch und auch szenisch durch die Tiefebene, hoch zu den Quellen und hinab zum Schwarzen Meer. In Nebenflüssen wird nach dem sagenhaften Donaugold gesucht, Fracht- und Ausflugsschiffe kreuzen auf, mitunter wird auch arg gestritten, an den Ufern, auf dem Fluss und über ihn hinweg. Und man kann sich in das unerschöpfliche Sprachbett der Donau verlieben, aber auch in das unterschiedliche Tempo der Sätze, in die Stromschnellen des Texts. Denn wenn Zsuzsanna Gahse mit schlanker, moderner Sprache die Farben und Strömungen der Donau besingt, erweist sich als eigentlicher Hauptakteur das Wasser.

Autorentext
Zsuzsanna Gahse, geb. 1946 in Budapest, aufgewachsen in Wien und Kassel, lebte längere Zeit als Schriftstellerin in Stuttgart und Luzern, zurzeit wohnt sie in Müllheim, Schweiz. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. aspekte-Literaturpreis, Adelbert-von-Chamisso-Preis, Voß-Preis. Über 20 Buchveröffentlichungen, zuletzt in der Edition Korrespondenzen "durch und durch" (2004), "Instabile Texte" (2005) und "Oh, Roman" (2007).

Leseprobe
DRITTER WÜRFEL 1. Schon mit Siebzehn war er auf dem Schiff, fing als Schiffsjunge an, war bald braun gebrannt, auf dem Kopf eine Schildmütze, und die Uniformhose trug er ohne Hemd, sobald es warm war, im Sommer immer. Am Landungssteg wobei das Schiff ständig zu halten hatte warf er die Taue, und man sah seinen Rücken, den schönen glatten Rücken, die Schulterblätter in Bewegung. Gleich darauf drehte er sich 2. um, schaute einen mit braunen Augen an und sagte, aussteigen bitte. Den Sommer lang jede Viertelstunde die dicken Taue werfen, ziehen, um die Poller wickeln, warten, weiterfahren, in die Sonne schauen oder tief ins Wasser und unabhängig bleiben. Die älteren Matrosen mochten ihn auch. Der Stefan, sagten sie, der Junge bringt es noch weit, und er kam bis zum Schwarzen 3. Meer, dann war er verschollen. []


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