Kerner

Kerner

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783902113658
Untertitel:
Ein Abenteuerroman
Genre:
Erzählende Literatur & Romane
Autor:
Elfriede Czurda
Herausgeber:
Edition Korrespondenzen
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
144
Erscheinungsdatum:
01.09.2009
ISBN:
978-3-902113-65-8

Das Thema ist nach wie vor verdrängt und tabuisiert: Die elfjährige Tochter Edith ist schwanger: geschwängert vom eigenen Vater, dem Masseur Kerner, der 'als Hebel und Knebel der Familienwohlfahrt' dank väterlicher Autorität die Sonntagsruhe in der Familie aufrecht erhält. Erzählt wird aus der Perspektive der Verdrängung. Kerner begibt sich auf Abenteuerurlaub in die Bergwelt, die er als ebenso rein und ideal imaginiert wie die klischeehaften Tugenden einer Kameraderie, die unterwürfig auf ihren Gruppenführer starrt. Mit Kadavergehorsam hofft er, die ungeheuerliche Tat, das verschwiegene Sexualdelikt, aus seinem Bewußtsein zu drängen. Das Verbot, mit dem das Tabu belegt ist, wird gegen ein harmloseres ausgetauscht: das Verbot des Denkens ans gebrochene Tabu. Nur die Erzählweise bricht Kausalitäten auf. Die grotesk überzeichneten Figuren stolpern immer wieder über ihre eigenen Klischees. Die durch Assonanzen und Binnenreime gebundenen, stakkatohaften Hauptsätze wenden sich zersetzend gegen die von ihnen behauptete Welt. Die Neuausgabe dieses zentralen und heftig diskutierten Werks aus Czurdas Schaffen ist um einen neuen Text erweitert. In "Eine politische Affäre"ich, weiß. 366 mikro-essays für die westentasche" tritt die Rolle der in der prekären familiären Dreieckskonstellation keineswegs so unbeteiligten Frau in den Blick eines Mädchens, das nach mütterlichem Vorbild geprägt wird.

Autorentext
Elfriede Czurda, geb. 1946 in Wels, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Ihr breit gefächertes Werk umfasst Prosa, Gedichte, Essays und Hörstücke u. a. Zuletzt erschien in der Edition Korrespondenzen ?ich, weiß. 366 mikro-essays für die westentasche? (2007).

Klappentext
Das Thema ist nach wie vor verdrängt und tabuisiert: Die elfjährige Tochter Edith ist schwanger: geschwängert vom eigenen Vater, dem Masseur Kerner, der »als Hebel und Knebel der Familienwohlfahrt« dank väterlicher Autorität die Sonntagsruhe in der Familie aufrecht erhält.
Erzählt wird aus der Perspektive der Verdrängung. Kerner begibt sich auf Abenteuerurlaub in die Bergwelt, die er als ebenso rein und ideal imaginiert wie die klischeehaften Tugenden einer Kameraderie, die unterwürfig auf ihren Gruppenführer starrt. Mit Kadavergehorsam hofft er, die ungeheuerliche Tat, das verschwiegene Sexualdelikt, aus seinem Bewusstsein zu drängen. Das Verbot, mit dem das Tabu belegt ist, wird gegen ein harmloseres ausgetauscht: das Verbot des Denkens ans gebrochene Tabu.
Nur die Erzählweise bricht Kausalitäten auf. Die grotesk überzeichneten Figuren stolpern immer wieder über ihre eigenen Klischees. Die durch Assonanzen und Binnenreime gebundenen, stakkatohaften Hauptsätze wenden sich zersetzend gegen die von ihnen behauptete Welt.
Die Neuausgabe dieses zentralen und heftig diskutierten Werks aus Czurdas Schaffen ist um einen neuen Text erweitert. In ?Eine politische Affäre? tritt die Rolle der in der prekären familiären Dreieckskonstellation keineswegs so unbeteiligten Frau in den Blick eines Mädchens, das nach mütterlichem Vorbild geprägt wird.


Leseprobe
Der Herr Masseur Kerner bleibt bescheiden. Das ehrt ihn. Habe die Ehre. In diesem Augenblick stillen Gedenkens findet der Kerner in seinem Sinn den Goldfund. Und nicht zuletzt seine gute dürre Anna. Sie ist auch da. In Glück und Unglück ist die gute dürre Anna dem Herrn Masseur gegenwärtig. Ist sie nicht sein unzertrennlicher Schatten? Sein Echo, sein Nachhall? Ehefrau Kerner, Witwe des Lebens, zu ihr sagt er du. Wär sie nur hier! Wie demütig wäre sie vor seinem Triumph. Das Knie beugen! Danke sagen! Schiefer, Quarz und Glimmer, das vergess ich nimmer. Keinen Schimmer hat sie vom Leben. Sie küsst ihm Hand und Herz. Eine Kanüle der Zuneigung trifft ihn direkt ins Zentrum der Blindheit. Das Zentrum blinzelt nur kurz. Dann verhüllt es das Antlitz. Der Anblick ist zu erschreckend. Sofort fängt sich der Herr Kerner. Das Gute ist nicht nur nah. Es ist da! Vor ihm liegt offen die Fündigkeit und der Fund. Er mag, dass seine gute dürre Anna stets zu Diensten. Wozu in die Ferne schweifen? Wozu nach den Sternen greifen? Der Herr Kerner hat den jederzeitigen Zugriff geheiratet. Finden kann er nichts an seiner mageren Sylphide. Aber suchen kann er lang. Von seinen gedanklichen Ausschweifungen kehrt der Herr Masseur Kerner ordnungsgemäß ins Hier und Jetzt zurück. Ein fröhliches Intermezzo wird er den Bergkameraden und dem Herrn Bergführer Hinner bescheren. Er wird einen ausgeben. Sie werden einen heben. Sie werden noch lang an den Abend denken!


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