Buchstabe und Geist

Buchstabe und Geist

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783899717907
Untertitel:
Pascal und die Grenzen der Philosophie
Genre:
Philosophie
Autor:
Robert Hugo Ziegler
Herausgeber:
V & R Unipress GmbH
Auflage:
1. Aufl. 28.04.2010
Anzahl Seiten:
396
Erscheinungsdatum:
31.05.2010
ISBN:
978-3-89971-790-7

Theorie und Praxis der Sprache bei Pascal: Dialektik von Innen und Außen, von Geist und Buchstabe.

Dieser Band behandelt das häufig unterschätzte Werk Pascals. Dessen Denken über den Menschen erweist sich in einer zusammenfassenden Interpretation als eine regelrechte Antianthropologie: Die Analyse von Mechanismen wie der Imagination, der Gewohnheit und der Begierde verweist auf die radikale Kontingenz der menschlichen Existenz. Theorie und Praxis der Sprache bei Pascal zeugen von einem sprachkritischen Bewusstsein, das sich in einer doppelten Mahnung ausdrückt: Wir verfügen nicht mit unseren Worten über die Wirklichkeit; daher müssen diese sich in den Dienst von etwas noch nicht Ausgedrücktem, vielleicht auch eines Unausdrückbaren stellen. Davon ausgehend lassen sich mit Pascal und über ihn hinausgehend die Fragen nach der Wahrheit und der spezifischen Aufgabe und Charakterisierung der Philosophie neu beantworten. Was diese Analysen zusammenhält, ist eine Denkfigur, die sich bei Pascal in allen Bereichen findet. Sie lässt sich als Dialektik von Innen und Außen, von Geist und Buchstabe bezeichnen: Es ist der Geist, der das Recht des Buchstabens begründet. Der Buchstabe aber lässt durch seine unaufhebbare Faktizität und Materialität dem Geist erst Wirklichkeit im strengen Sinn zukommen.

Autorentext
Robert Hugo Ziegler absolvierte sein Studium der Philosophie, klassischen Philologie und Geschichte in Würzburg und Paris. Seit 2008 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg tätig.

Leseprobe
In this book, Pascal's philosophy, often dismissed as mere moralistic literature, is subjected to a systematic interpretation. His thoughts on human existence lead to the destruction of the very concept of human nature; anthropology becomes antianthropology. Furthermore, it is shown how the theory as well as the use of language in Pascal is profoundly animated by a critical account of language that follows the idea that every expression depends on something that has not yet been expressed or that cannot be properly expressed. Language, therefore, cannot claim to freely dispose of reality but must submit itself to the charge of expressing a truth not yet articulated. On this basis, the questions of truth and the essence of philosophy itself are approached with the instruments developed in the course of the interpretation, especially with the concept that is shown to be crucial to Pascal's thought: the concept of a dialectic of interior and exterior, of a conflict between letter and spirit. It is the spirit that establishes the rights of the letter; but, despite its contingency and irreducible materiality, it is the letter that lends effective reality to the spirit. Thus, thoughts or intentions are nothing but vacuous virtualities, if they are not realized in words or actions; but this realization affects in return the thought or the intention that motivated the whole process, thus creating a dialectical and dynamic relationship.


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