Herwarth Waldens "Sturm" und die Architektur

Herwarth Waldens "Sturm" und die Architektur

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783895287794
Untertitel:
Eine Analyse zur Konvergenz der Künste in der Berliner Moderne
Genre:
Deutsche Sprach- & Literaturwissenschaft
Autor:
Robert Hodonyi
Herausgeber:
Aisthesis Verlag
Auflage:
1., Auflage
Anzahl Seiten:
490
Erscheinungsdatum:
31.07.2010
ISBN:
978-3-89528-779-4

Der Name war Programm: Um 1910 erprobten Schriftsteller, bildende Künstler und Architekten gemeinsam in Herwarth Waldens Zeitschrift 'Der Sturm' den Aufstand gegen den spießbürgerlichen Mief des Wilhelminismus, der wie von einer Naturgewalt hinweggefegt werden sollte. Im 'Sturm' erschienen unter anderem die verstörende Prosa Alfred Döblins, die Unruhe verbreitenden Zeichnungen von Oskar Kokoschka oder das begeistert begrüßte Architekturmanifest 'Glasarchitektur' von Paul Scheerbart. Aber auch den Brücke-Künstlern, dem Blauen Reiter, den Futuristen, Kubisten, Konstruktivisten und den späteren Bauhaus-Protagonisten boten die Zeitschrift und ab 1912 die Kunstgalerie 'Der Sturm' ein Podium. Die Arbeit untersucht erstmalig systematisch den Stellenwert der Architektur im Kulturnetzwerk dieser wirkungsmächtigen Zeitschrift. Sie zeigt auf, wie multilateral die neuen Kunstbewegungen um 1910 insgesamt von Architektur und architektonischen Ideen geprägt waren.

Autorentext
Robert Hodonyi, geb. 1977, Dr. phil., lebt als Literaturwissenschaftler und Journalist in Bremen und Dresden.

Klappentext
Der Name war Programm: Um 1910 erprobten Schriftsteller, bildende Künstler und Architekten gemeinsam in Herwarth Waldens Zeitschrift »Der Sturm« den Aufstand gegen den spießbürgerlichen Mief des Wilhelminismus, der wie von einer Naturgewalt hinweggefegt werden sollte. Im »Sturm« erschienen unter anderem die verstörende Prosa Alfred Döblins, die Unruhe verbreitenden Zeichnungen von Oskar Kokoschka oder das begeistert begrüßte Architekturmanifest »Glasarchitektur« von Paul Scheerbart. Aber auch den Brücke-Künstlern, dem Blauen Reiter, den Futuristen, Kubisten, Konstruktivisten und den späteren Bauhaus-Protagonisten boten die Zeitschrift und ab 1912 die Kunstgalerie »Der Sturm« ein Podium. Die Arbeit untersucht erstmalig systematisch den Stellenwert der Architektur im Kulturnetzwerk dieser wirkungsmächtigen Zeitschrift. Sie zeigt auf, wie multilateral die neuen Kunstbewegungen um 1910 insgesamt von Architektur und architektonischen Ideen geprägt waren.

Inhalt
* Vorwort * Einleitung * 1. Quellen- und Forschungsüberblick * 2. Methodische und theoretische Vorüberlegungen * 3. Materialität und Medialität der Architektur um 1900. Kontext und Gliederung der Arbeit * I Die Suche nach dem Stil des 20. Jahrhunderts. Architektur im Verein für Kunst (1904-1911) * 1. Individualität und Sozialität * 2. Historische Synopse: Kurze Mediengeschichte des Sturm und seiner Vorläufer * 2.1 Teloplasma (1901) * 2.2 Verein für Kunst. Nietzsche-Kult * 3. Architektur im Verein für Kunst * 3.1 Henry van de Velde: Die Linie * 3.2 Hermann Muthesius: Die Einheit der Architektur * 3.3 Architekturpublizistik in Morgen und Das Theater * 3.4 'Baumeister Solness': Ludwig Hoffmann * 3.5 Einfachheit und Sachlichkeit. Der Wertheim-Bau * 3.6 Moderne Theaterarchitektur. Richard Wagner als Vorbild * II Im Zeichen von 'Ornament und Verbrechen'. Adolf Loos und Der Sturm * 1. 'Potemkin'sche Stadt': Wiener Ringstraße * 1.1 Adolf Loos und Gottfried Semper * 1.2 Wien um 1900 * 2. Brückenschläge. Wiener und Berliner Moderne * 2.1 Publizistische und logistische Kooperationen * 2.2 Interdisziplinäre Sprachkritik um 1900 * 2.3 Loos-Referenzen vor 1910: Alfred Döblin * 2.4 Tradition und kultureller Aufbruch * 2.5 'Ornament und Verbrechen' im Kontext der Gründung des Sturm * 3. Irritation und Aneignung. Die Ökonomie der Ornamentik * 4. Das Haus am Michaelerplatz * 5. Ins Leere gesprochen? Die 1920er Jahre * III Dialog der Künste. Die Glasarchitektur im Sturm * 1. Phase I: Scheerbart im Verein für Kunst * 2. Kritik am Städtebau * 3. Dramatische und lyrische Kunst-Welten: Glas-Theater * 4. Erkenntnistheoretische Grundlagen * 4.1 Der Autor in der ästhetischen Moderne um 1900 * 4.2 Sprachskepzis und das 'Kalt-Konstruirende' * 4.3 Konstruktive Poetik: Lesabéndio. Ein Asteroidenroman (1913) * 5. Phase II: Scheerbart und Der Sturm * 5.1 Phantastik, Exotismus und Glaskultur * 5.2 Kapitän Junker auf der Insel Tamuso (1911): Beschreibung einer phantastischen Lichtstadt * 5.3 Das Ozeansanatorium für Heukranke. Telegramm-Novelette (1912): Die Utopie der schwimmenden Glasarchitektur * 5.4 Hymnische Evokationen * 5.5 Ethik und Ästhetik * 5.6 Umwandlung von Literatur in Architektur: Bruno Tauts Glashaus * 5.7 Vermittlung und Rezeption: Die Glasarchitektur und die Künste * IV Architektur als Metapher * 1. Joseph August Lux: Ingenieur-Ästhetik * 2. Exkurs: Vorüberlegungen zur Funktion von Metaphern * 3. 'Der Wille des neuen Weltalters ist architektonisch, nicht malerisch': Architektonisches Denken und Avantgarde * 4. Ikonoklastische Kunstrevolution und Konstruktion * 4.1 Kraus und Loos * 4.2 Der italienische Futurismus * 4.2.1 Phasen der Futurismus-Rezeption * 4.2.2 Futuristische (Bild-) Architektur * 5. Kairologisches Zeitbewusstsein * 6. Architektur und Abstraktion: Wassily Kandinsky * 7. Das Musikalische in der Architektur * 8. Der tschechische Kubismus * V Architektur und Sturm-Kunsttheorie(n) I * 1. Allgemeine Vorüberlegungen zum Theoriebegriff * 2. Adolf Behne und Herwarth Walden: Erste Konturen der Sturm-Kunsttheorien 1912-1914/15 * 3. Zur neuen Kunst (1915) 'Kunstwende' und 'neue Renaissance' * 4. Konzentrierte und dezentrierte 'Wortgebäude': Architektur und Literatur in der Wortkunsttheorie * 4.1 Einleitung und Forschungsstand * 4.2 'Dichtung ist Verdichtung': Die Entstehung der Wortkunsttheorie und die Bedeutung August Stramms. * 4.3 'Wir schmücken nicht aus': Konstruktive Wortreihen und Architekturanalogien * 5 'Einwortprosaplan': Franz Richard Behrens' konstruktivistische Lyrik * 5.1 Lied in Lazienki (1917) * 5.2 Expressionist Artillerist (1915) * VI Architektur und Sturm-Kunsttheorie(n) II: Lothar Schreyer * 1. Dimensionen des Architektonischen * 2. Mitarbeiter des Sturm 1916-1928, Multifunktionär und Theoretiker * 3. Das 'Menschenhaus' als ekstatischer Kultbau * 3.1 Schreyer im Kontext der Theaterreform * 3.2 Keine Stätte bürgerlicher Öffentlichkeit * 3.3 Das Theater als 'Einheitskunstwerk' * 3.4 Neuer Mensch und 'Haus der Ekstase' * 3.5 Vitalisierung der Architektur * 3.6 'Menschenhaus' und Bau-Rhetorik im Erneuerungsdiskurs der Künste um 1918 * 3.7 Max Bergs Breslauer Jahrhunderthalle (1911-1913): Modell des 'Menschenhauses' * 4. Die Totenhäuser * 4.1 'Kultwert' und/oder 'Ausstellungswert' * 4.2 Die Architektur der Totenhäuser * 4.3 Das Totenhaus in Briefen an Walden (1920) * 4.4 Die Verdrängung des 'Ausstellungswertes' * VII Die Architektur im Sturm zwischen 1919/20 und 1932. Ein Überblick * 1. Analysekategorien * 2. Formen absoluter Architektur: Kurt Schwitters 'Haus Merz' (1920) im Sturm * 3. 'Zwingburgen des Kapitalismus': Konstruktive Profanarchitektur und Wirkungsästhetik * Zusammenfassung und Ausblick * Abkürzungsverzeichnis * Literaturverzeichnis * 1. Quellen * 1.1 Archivalien * 1.2 Primärquellen * 1.3 Kataloge der Galerie Der Sturm (chronologisch, im Original größtenteils ohne Nennung d. Verlags) * 1.4 Weitere verwendete Ausstellungskataloge * 1.5 Briefe und Briefwechsel * 1.6 Quellensammlungen, Anthologien und Autobiographisches * 2. Sekundärliteratur zum Sturm * 3. Sonstige verwendete Literatur * Abbildungsverzeichnis * Personenregister


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