Rechenschaften

Rechenschaften

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783892447566
Untertitel:
Juristischer und literarischer Diskurs in der Auseinandersetzung mit den NS-Massenverbrechen
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Auflage:
04.2004
Anzahl Seiten:
200
Erscheinungsdatum:
30.04.2004
ISBN:
978-3-89244-756-6

Als in den Nürnberger Prozessen und im Frankfurter Auschwitz-Prozeß das Ausmaß der nationalsozialistischen Massenverbrechen zutage trat, wurde offenkundig, daß der juristische Diskurs nur eingeschränkt in der Lage war, dem, was Deutsche in Europa angerichtet hatten, einen auch nur annähernd angemessenen Ausdruck zu verleihen. 1965 bekannte der Hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer: "Wir Juristen in Frankfurt haben erschreckt gerufen nach dem Dichter, der das ausspricht, was der Prozeß auszusprechen nicht imstande ist." Tatsächlich hatten einige deutschsprachige Schriftsteller die Prozesse im Gerichtssaal mitverfolgt. Doch konnten sie der Erwartung, die Bauer formulierte, überhaupt entsprechen?

Vermochten deutschsprachige Schriftsteller auf die Erfahrung der NS-Prozesse literarisch zu antworten? Als in den Nürnberger Prozessen und im Frankfurter Auschwitz-Prozeß das Ausmaß der nationalsozialistischen Massenverbrechen zutage trat, wurde offenkundig, daß der juristische Diskurs nur eingeschränkt in der Lage war, dem, was Deutsche in Europa angerichtet hatten, einen auch nur annähernd angemessenen Ausdruck zu verleihen. 1965 bekannte der Hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer: »Wir Juristen in Frankfurt haben erschreckt gerufen nach dem Dichter, der das ausspricht, was der Prozeß auszusprechen nicht imstande ist.« Tatsächlich hatten einige deutschsprachige Schriftsteller die Prozesse im Gerichtssaal mitverfolgt. Doch konnten sie der Erwartung, die Bauer formulierte, überhaupt entsprechen? Inhalt: Stephan Braese: Juris-Diktionen. Eine Einführung Robert André: Im Stillen. W. E. Süskind, der Nürnberger Prozess und die Sprache des »Unmenschen« Cornelia Vismann: Sprachbrüche im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess Henry A. Lea: Verfolger und Verfolgte: Wolfgang Hildesheimers Erfahrung der Nürnberger Prozesse Hanno Loewy: Are we going to do this again? Nürnberg, Jerusalem, Frankfurt: Auschwitz im Courtroom Drama Vivian Liska: Das Aktenkundige und die Dichtung. Zu Marie Luise Kaschnitz' »Zoon Politikon« Marcel Atze: »Ich will nur dasitzen und zuhören, zusehen und beobachten.« Horst Krüger im Auschwitz-Prozess Burkhardt Lindner: Protokoll, Memoria, Schattensprache. »Die Ermittlung« von Peter Weiss ist kein Dokumentartheater Rainer Stollmann: Wovon man nicht reden kann, das ist gemeinsame Sache aller Teilsprachen. KZ, Krieg, politisches Verbrechen im Werk Alexander Kluges Klaus Lüdersen: Die Wahrheit des »Vorlesers« William Collins Donahue: Der Holocaust als Anlass zur Selbstbemitleidung. Geschichtsschüchternheit in Bernhard Schlinks »Der Vorleser«

Autorentext
Stephan Braese, geb. 1961, lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bremen. 2002 Gastprofessor für interdisziplinäre Holocaustforschung an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, derzeit Vertretungsprofessur für deutschsprachige Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts an der Universität Bremen. Veröffentlichungen: »Die andere Erinnerung Jüdische Autoren in der westdeutschen Nachkriegsliteratur«; »Bestandsaufnahme Studien zur Gruppe 47« (Hg.); »Das teure Experiment Satire und NS-Faschismus«.

Klappentext
Als in den Nürnberger Prozessen und im Frankfurter Auschwitz-Proze das Ausma der nationalsozialistischen Massenverbrechen zutage trat, wurde offenkundig, da der juristische Diskurs nur eingeschr"nkt in der Lage war, dem, was Deutsche in Europa angerichtet hatten, einen auch nur ann"hernd angemessenen Ausdruck zu verleihen. 1965 bekannte der Hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer: "Wir Juristen in Frankfurt haben erschreckt gerufen nach dem Dichter, der das ausspricht, was der Proze auszusprechen nicht imstande ist." Tats"chlich hatten einige deutschsprachige Schriftsteller die Prozesse im Gerichtssaal mitverfolgt. Doch konnten sie der Erwartung, die Bauer formulierte, überhaupt entsprechen? Inhalt: Cornelia Vismann: Sprachbrüche im Kriegsverbrechertribunal von Nürnberg - Henry A. Lea: Wolfgang Hildesheimers Erfahrung der Nürnberger Prozesse - Robert Andr

Inhalt
Aus dem Inhalt:
Cornelia Vismann: Sprachbrüche im Kriegsverbrechertribunal von Nürnberg
Henry A. Lea: Wolfgang Hildesheimers Erfahrung der Nürnberger Prozesse
Robert Andre: W. E. Süskind, der Nürnberger Prozeß und die Sprache des "Unmenschen"
Hanno Loewy: Der Holocaust im 'Courtroom drama'
Vivian Liska: Zu Marie Luise Kaschnitz "Zoon politikon"
Marcel Atze: Horst Krüger im Auschwitz-Prozeß
Burkhardt Lindner: "Die Ermittlung" von Peter Weiss ist kein Dokumentartheater
Rainer Stollmann: KZ, Krieg, politisches Verbrechen im Werk Alexander Kluges
Klaus Lüderssen: Die Wahrheit des "Vorlesers"
William Collins Donahue: Bernhard Schlinks "Der Vorleser" und die moralischen Grenzen der Holocaust fiction


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