Briefe und Dokumente 1958-1995

Briefe und Dokumente 1958-1995

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783890865171
Untertitel:
Bukowiner Literaturlandschaft 48, Texte aus der Bukowina - Rimbaud-Taschenbuch 7
Genre:
Briefromane & Tagebücher
Autor:
Rose Ausländer, Hans Bender
Herausgeber:
Rimbaud Verlagsges mbH
Anzahl Seiten:
168
Erscheinungsdatum:
30.06.2009
ISBN:
978-3-89086-517-1

Die Korrespondenz von Rose Ausländer und Hans Bender spiegelt die Beziehung zwischen einer Lyrikerin und einem Herausgeber und Kritiker, die sich beide schätzen, deren Briefe aber fast durchgängig den Charakter einer "geschäftlichen" Verbindung aufzeigen. Da ist die Dichterin, die zunächst in Deutschland vollkommen unbekannt ist (1959) und dem Herausgeber ihre allererste gedruckte Publikation hier verdankt. Die später, vor allem in der Zeit von 1971 bis 1976, trotz mehrerer Buchpublikationen ein literarischer Geheimtipp bleibt und um zumindest in Leserkreisen, die sehr an neuer Literatur interessiert sind, in Erinnerung zu bleiben, auf Drucke ihrer Gedichte in Literaturzeitschriften, Jahrbüchern und Anthologien angewiesen ist. Ihr Briefpartner ist der angesehene Herausgeber eben solcher Publikationen, den sie mit ihren Texten "versorgt", gelegentlich gar überschüttet, immer wieder auf Veröffentlichungen drängend, mit wenig Verständnis für die Situation, in der er sich befindet, der möglichst vielen Autoren gerecht werden will und muss.

Autorentext
Rose Ausländer (geb. Rosalie Scherzer), 11.5.1901 Czernowitz (Bukowina) - 3.1.1988 Düsseldorf. Die aus einer dt.-jüdischen Beamtenfamilie stammende A. musste nach dem Tod ihres Vaters das Philosophiestudium abbrechen und emigrierte 1921 in die USA. Sie arbeitete als Bankangestellte in New York und heiratete 1923 ihren Studienfreund Ignaz Ausländer; die Ehe hielt nur drei Jahre. 1931 kehrte sie nach Czernowitz zurück, um ihre Mutter zu pflegen; von 1941-44 lebte sie im Ghetto von Czernowitz, das letzte Jahr in einem Kellerversteck. Nach dem Krieg ging sie erneut in die USA (1946-64), kehrte aber 1964 wieder nach Europa zurück und ließ sich nach einem Aufenthalt in Wien 1965 in Düsseldorf nieder. Ihr erster, 1939 erschienener Gedichtband 'Der Regenbogen' gilt als verschollen. Nach den Schrecken des Krieges und der Verfolgung verstummte sie. Dann schrieb sie zunächst nur in engl. Sprache; erst 1956 kehrte sie zur dt. Sprache zurück. 1957 traf sie Celan wieder, den sie bereits im Czernowitzer Ghetto kennen gelernt hatte. Er machte sie mit den neuesten Strömungen der dt. Lyrik vertraut. Seit 1961 widmete sich A. ganz dem Schreiben. Ausgangspunkt waren zunächst Alltagserfahrungen, Gedanken und Gefühle, dann erhielt das Thema der Sprache eine immer größere Bedeutung. Sprache wurde zum Ersatz für die erlittenen Verluste und das dichterische Wort selbst zum Gegenstand des lyrischen Sprechens. Daneben kennt ihre Dichtung eine Vielzahl weiterer Themen: die Erfahrung der Verfolgung und die Vernichtung des Judentums, Landschaften und Städte, Liebe, Freundschaft. Ihre Texte zeigen seit den 70er-Jahren zunehmend eine Tendenz zu Reduktion und Konzentration Hans Bender, 1919 in Mühlhausen, Kraichgau geboren, lebte seit 1959 in Köln. Nach der Kriegsgefangenschaft Fortsetzung des Studiums der Literatur- und Kunstgeschichte in Heidelberg. Herausgeber der Literaturzeitschriften "Konturen und Akzente" sowie zahlreicher Anthologien. Veröffentlichte Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, zwei Romane und Aufzeichnungen. Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Kulturpreis Köln 2000 sowie Ehrengabe 2006 der Deutschen Schillerstiftung von 1859, Weimar. Hans Bender verstarb 2015.


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