James Simon

James Simon

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783887770358
Untertitel:
Der Mann, der Nofretete zur Berlinerin machte
Genre:
Kulturgeschichte
Autor:
Dietmar Strauch
Herausgeber:
edition progris
Auflage:
2., erweiterte Ausgabe
Anzahl Seiten:
104
Erscheinungsdatum:
16.09.2019
ISBN:
978-3-88777-035-8

James Simon (1851-1932) hat wie kein zweiter Mäzen die einmalige Museumsinsel im Zentrum Berlins mit Kunstwerken beschenkt. Im Jahre 1912 entdeckte eine von ihm finanzierte Grabungsexpedition in Ägypten die Büste der Nofretete, die auch heute noch Menschen aus aller Welt begeistert. Das Buch skizziert den Lebensweg Simons, der neben seiner Sammelleidenschaft für Kunst auch in seinem Engagement für Kinder und sozial Benachteiligte vorbildlich war. Zugleich gibt die Biographie Einblicke in die wechselvolle Museumsgeschichte Berlins.

Autorentext
Strauch studierte Geschichts- und Informationswissenschaft sowie Chemie und Mathematik an der Freien Universität Berlin. Er lebte lange in Caputh bei Potsdam und heute in Berlin, war Dozent an der Universität Potsdam und ist Geschäftsführer eines Unternehmens der Informationswirtschaft (Progris). Er hat zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen und Bücher geschrieben.

Leseprobe
Bei der Erwähnung des Namens James Simon fällt unweigerlich der Name Nofretete, jener ägyptischen Schönheit, deren bemalter Porträtkopf 1912 in Armana am Ostufer des Nils gefunden wurde und seitdem aus Berlin nicht mehr wegzudenken ist. Bis heute wird die Königin von vielen Millionen Museumsbesuchern bewundert und ist ein fester Bestandteil der kulturellen Identität Berlins. Über den Entdecker der Nofretete und Mäzen James Simon ist dagegen nur wenig bekannt. Er selbst wollte nie im Mittelpunkt stehen, sondern blieb bescheiden im Hintergrund. Aus Freude und Begeisterung für die Kunst, die Wissenschaft und das menschliche Miteinander leistete er schier Unglaubliches. Seine Verdienste sind einmalig, obwohl es neben ihm weitere engagierte Bürger gab, die den Ruf der Berliner Museen mit Schenkungen aufpolierten. James Simon ist auch deswegen zwischenzeitlich weitgehend vergessen worden, weil nach 1933 die nationalsozialistischen Machthaber alle Erinnerungen und Hinweise auf diesen Preußen jüdischer Herkunft systematisch tilgten und er damit aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwand. Das hat sich erst in jüngster Zeit geändert. Mit der »James-Simon-Galerie« auf der Museumsinsel Berlin wird wieder der Mann geehrt, der nicht nur Mäzen und Wohltäter war. Die Ehrentafel zu seinem Gedenken am Tiergarten formuliert es so: »Er stand für einen Gemeinsinn, der 1933 gewaltsam zerstört wurde.« Die Liste der Schenkungen Simons an die Berliner Museen ist kaum zu fassen: 350 Kunstwerke der deutschen und niederländischen Holzplastik des Spätmittelalters, mehr als 30 Gemälde der Renaissance und mehrere Flügelaltäre, 24 Hausmodelle und rund 900 Sammelstücke für die Volkskundliche Sammlung von Schmuck bis Herbergsschildern, 1500 japanische Farbholzschnitte, chinesisches Porzellan, 493 Skulpturen, Bronzen und Majoliken, mehr als 1000 neu- und altbabylonische Tontafeln, die riesige Sammlung aus Ägypten mitsamt der Nofretete und immer wieder viel, viel Geld für Stiftungen, Ausgrabungen und Ankäufe weiterer Kunstwerke. Die einzigartigen Sammlungen der Museumslandschaft im Zentrum Berlins auf der Museumsinsel bleiben damit für immer mit dem Namen James Simon verknüpft. Diese Verdienste um die Kunst und Kultur würden allemal für eine Lebensbilanz reichen, doch nicht bei ihm. Neben seinen zahlreichen Schenkungen für die Berliner Museen war sein soziales Engagement beispiellos. Hier ist sein Einsatz für arme Kinder besonders hervorzuhaben. Weitere Stichworte sind: Verein zum Schutze der Kinder vor Ausnutzung und Misshandlung, Haus Kinderschutz in Zehlendorf, Verein für Volksbäder und Gründung des Stadtbads Berlin-Mitte, Berliner Verein für Ferienkolonien, Spenden für Waisenhäuser und Kurhospitäler und vieles mehr. Auch in der Wissenschaft findet sich sein Name an prominenter Stelle: Bei der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Institute (heute: Max-Planck-Gesellschaft) war er der erste Spender. Die Leser dieses Buches sind bei einem Rundgang durch die Berliner Museen herzlich eingeladen, den Spuren dieses außergewöhnlichen Berliners zu folgen.

Inhalt
Aus Hinterpommern nach Berlin 8 Vom schlechtesten Schüler zum Überflieger 12 Volontär und Juniorpartner 14 Heirat mit Agnes Reichenheim und Geburt der Kinder Helene, Heinrich und Marie-Luise 17 Der erste Rembrandt 20 Aufstieg zum »Baumwollkönig« 22 Die Berliner Museen im Kaiserreich 25 Wilhelm von Bode und James Simon 28 Kaiser-Friedrich-Museum 30 Simons Schenkungen an das Kaiser-Friedrich-Museum 33 Rudolf Virchow Demokrat und »Anti-Bode« 36 Museum für Deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes 38 Gemäldegalerie 40 Nationalgalerie 42 Orient-Begeisterung 45 Die Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG) 47 Der »Kaiserjude« 50 Vorderasiatisches Museum 52 Faszination Ägypten 55 Der Fund in Tell el-Amarna 58 Nofretete in Berlin ... 62 ... oder zurück nach Ägypten? 64 Ägyptisches Museum 67 Museum für Ostasiatische Kunst 70 Münzkabinett 72 Kupferstichkabinett 74 James Simon als Förderer sozialer Einrichtungen 76 Verein Mädchenhort 78 Haus Kinderschutz 81 Verein für Ferienkolonien 82 Kaiser-Wilhelm-Kinderheim in Ahlbeck 85 Verein für Volksunterhaltungen 87 Hilfsverein der deutschen Juden 89 Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 91 Schicksalsschläge nach dem Ersten Weltkrieg 93 Ein erfülltes Leben geht zu Ende 96 Zeittafel 98 Personenregister 101


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