Als sei es dein

Als sei es dein

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783884235836
Untertitel:
Gedichte
Genre:
Literarische Gattungen
Autor:
Jan Koneffke
Herausgeber:
Wunderhorn
Anzahl Seiten:
96
Erscheinungsdatum:
31.03.2018
ISBN:
978-3-88423-583-6

Die Gedichte von Jan Koneffke bemuhen sich um ein Erinnern dessen, was dem Vergessen gleichzeitig entgegengeht und auch widersteht, was vielleicht verdrängt oder geleugnet werden kann, dann aber umso mächtiger wird. Hier jedoch wird es geformt, die Klage erneut gefuhrt, die Scham erneut gestanden, der Dichter lässt den Zorn aufs Neue sprechen, sammelt das Leben noch einmal ein und trägt seine Schwere. Die Kindheit in der BRD der 1960er und 70er Jahre ist geprägt von Schuldfragen, die das dem Jungen mögliche Denken und Fuhlen auf eine Weise strapazieren, dass zwischen Normalität und Abgrund kaum zu unterscheiden ist. Die Oberfläche der »Bienenstichsonntage «, die »Puddinghaut« auf dem »Mutterland, an dem ich hilflos hing / verhaßtes Kindheitsland das ich vermisse« »ausschwitzen halb ins Bett halb auf Papier« muss der Dichter seinen Lebensweg durch dieses »Doppelland« der Teilung, der Doppelzungigkeit, des doppelten Bodens und dem »Doppelschwindel « eines Heimatversprechens: Als sei es dein. Er entflieht dieser Heimat, um im Konjunktiv Irrealis einer osteuropäischen Wahl-Heimat, Rumänien, anzukommen und auch hier zu erkennen: »Es frißt das Land den Heuchlern aus der Hand«. Noch im Abseits der Karpaten wartet kein Idyll, sondern man droht im Matsch wahrer und fantastischer Geschichten sich festzufahren. In seinen Gedichten erleben wir Jan Koneffke als Dichter des »Zipfel Massel: Déjà-Vu« in Sprachklang und Reim; als politischen Dichter, dem im serbischen Novi Sad Europa vor Augen steht: »Balkonaussichten: Balkan«; als persönlichen Dichter, der sich im toten Kind schmerzhaft an das erinnert, was nicht sein durfte und nicht ist; und als sarkastischen Dichter, der aus der Zukunft in die Gegenwart zuruckblickt: »Unsere Flaschenpost kann keiner lesen // die wird zur Stillen Post in Dechiffriermaschinen / ein Kauderwelsch aus Theorien und Terzinen / und wir: vergangen als seien wir nie gewesen«.

Autorentext
Jan Koneffke, geboren 1960 in Darmstadt, wuchs in Neu-Isenburg und Braunschweig auf und schloss sein Studium an der FU Berlin 1987 mit einer Magisterarbeit uber Eduard Mörike ab. 1995 ging er mit einem Villa-Massimo-Stipendium nach Rom, wo er anschließend sieben weitere Jahre verbrachte. Seit Mai 2003 lebt er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Publizist abwechselnd in Wien, Bukarest und dem Ort Maneciu in den Karpaten. Er veröffentlichte neben Romanen, Kinderbuchern, Hörspielen, Essays und Übersetzungen aus dem Italienischen und Rumänischen, zwei Gedichtbände und einen Gedichtband fur Kinder, Gelbes Dienstrad wie es hoch durch die Luft schoß (Frankfurt 1989), Was rauchte ich Schwaden zum Mond (Köln 2001), Trippeltrappeltreppe. Gedichte fur neugierige Kinder (Köln 2009). Jan Koneffke wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er fur seinen Roman Ein Sonntagskind (Berlin 2015) den Uwe-Johnson-Preis 2016.

Klappentext
Die Gedichte von Jan Koneffke bemu hen sich um ein
Erinnern dessen, was dem Vergessen gleichzeitig
entgegengeht und auch widersteht, was vielleicht
verdrängt oder geleugnet werden kann, dann aber
umso mächtiger wird. Hier jedoch wird es geformt, die
Klage erneut gefu hrt, die Scham erneut gestanden, der
Dichter lässt den Zorn aufs Neue sprechen, sammelt
das Leben noch einmal ein und trägt seine Schwere.
Die Kindheit in der BRD der 1960er und 70er Jahre ist
geprägt von Schuldfragen, die das dem Jungen mögliche
Denken und Fu hlen auf eine Weise strapazieren,
dass zwischen Normalität und Abgrund kaum zu
unterscheiden ist. Die Oberfläche der »Bienenstichsonntage
«, die »Puddinghaut« auf dem »Mutterland,
an dem ich hilflos hing / verhaßtes Kindheitsland das
ich vermisse« - »ausschwitzen halb ins Bett halb auf
Papier« muss der Dichter seinen Lebensweg durch
dieses »Doppelland« der Teilung, der Doppelzu ngigkeit,
des doppelten Bodens und dem »Doppelschwindel
« eines Heimatversprechens: Als sei es dein. Er
entflieht dieser Heimat, um im Konjunktiv Irrealis
einer osteuropäischen Wahl-Heimat, Rumänien,
anzukommen und auch hier zu erkennen: »Es frißt das
Land den Heuchlern aus der Hand«. Noch im Abseits
der Karpaten wartet kein Idyll, sondern man droht im
Matsch wahrer und fantastischer Geschichten sich
festzufahren.
In seinen Gedichten erleben wir Jan Koneffke als
Dichter des »Zipfel Massel: Déjà-Vu« in Sprachklang
und Reim; als politischen Dichter, dem im serbischen
Novi Sad Europa vor Augen steht: »Balkonaussichten:
Balkan«; als persönlichen Dichter, der sich im toten
Kind schmerzhaft an das erinnert, was nicht sein
durfte und nicht ist; und als sarkastischen Dichter, der
aus der Zukunft in die Gegenwart zuru ckblickt:
»Unsere Flaschenpost kann keiner lesen // die wird zur
Stillen Post in Dechiffriermaschinen / ein Kauderwelsch
aus Theorien und Terzinen / und wir: vergangen
als seien wir nie gewesen«.

Zusammenfassung
Zu hoffen wäre, dass diese Flaschenpost auch in der Zukunft noch gelesen (...) wird. Werner Jung, Junge Welt Ein Zeitdiagnostiker, den den Vergleich mit Erich Kästner nicht zu scheuen braucht. Jan Volker Röhnert, FAZ


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