Jung-Stilling : Ein Heimweh muß doch eine Heimat haben

Bauernsohn, Schneidergeselle und Handlungsgehilfe, Arzt und erfolgreicher Operateur des grauen Stars, Professor der Staatswirtschaftslehre und Kameralwissenschaft, Autor eines umfangreichen literarischen Werkes, "Seelsorger und Theologe, Wohltäter der Armen und Bedrückten, Schöpfer einer neuen Volkssittlichkeit" (Ernst Benz) - das sind die Stationen eines schon zu seiner Zeit ungewöhnlichen, fest in pietistischer Tradition und Frömmigkeit gegründeten Lebens. Die vorliegende Biographie geht dem Lebensgang und Lebenswerk nach, von den autodidaktischen Anfängen bis zum Spätwerk. Bis heute gelesene, überaus erfolgreiche Werke wie "Henrich Stillings Jugend" und das "Heimweh" gehören dazu, wie die an der Grenze menschlicher Erfahrungen angesiedelten "Scenen aus dem Geisterreiche" und die "Theorie der Geisterkunde". Einen Weg zu finden zwischen "Unglaube" und "Aberglaube" blieb Jung-Stillings lebenslanges Bemühen vor dem Hintergrund einer Zeit, die einerseits das "helle Licht derVernunft", die subjektive und vernünftige Wahrheitserkenntnis zum Gott gemacht hatte, andererseits aber stets dem Okkulten, Dunklen und Mysteriösen mehr als zugänglich blieb.

Inhalt
VORWORT 1. KINDHEIT (1740-1755) HENRICH STILLINGS JUGEND (1777) 2. LEHRER IM SIEGERLAND (1755-1762) 2.1 LEBENSWEG UND VORSEHUNG 3. IM BERGISCHEN LAND (1762-1770) 3.1 DETERMINISMUSZWEIFEL 56 4. STUDIUM IN STRAßBURG (1770-1772) 4.1 GOETHE UND HERDER 5. ARZT IN ELBERFELD (1772-1778) 5.1 PIETISMUSKRITIK 5.2 DIE SCHLEUDER EINES HIRTENKNABEN (1775) 5.3 DIE GROßE PANACEE (1776) 5.4 DIE THEODICEE (1776) 6. PROFESSOR IN KAISERSLAUTERN UND HEIDELBERG (1778-1787) 6.1 MORGENTHAU (1779) FLORENTIN (1781) THEODORE (1783) 6.2 DER VOLKSLEHRER (1781-1784) 6.3 THEOBALD ODER DIE SCHWÄRMER (1784/85) 7. PROFESSOR IN MARBURG (1787-1803) 7.1 ÜBER DEN REVOLUTIONSGEIST UNSERER ZEIT (1793) 7.2 DAS HEIMWEH (1794/96) 7.3 SCENEN AUS DEM GEISTERREICHE (1795/1801) 7.4 DER GRAUE MANN (1795-1816) 7.4.1 Einführung 7.4.2 Apokalyptik 7.4.3 Geschichts- und Gerichtshandeln Gottes 7.4.4 Napoleon Bonaparte 7.4.5 Überkonfessionalität 7.4.6 Praktisches Christentum 7.4.7 Der Pfarrerstand 7.5 JOHANN CASPAR LAVATER 7.6 ERSTES GESPRÄCH MIT KARL FRIEDRICH VON BADEN 8. RELIGIÖSER SCHRIFTSTELLER IN BADEN (1803-1817) 8.1 DER CHRISTLICHE MENSCHENFREUND IN ERZÄHLUNGEN FÜR BÜRGER UND BAUERN (1803-1807) 8.2 TASCHENBUCH FÜR FREUNDE DES CHRISTENTHUMS CHRYSÄON (1805-1816) 8.3 DIE THEORIE DER GEISTERKUNDE (1808) 8.4 DES CHRISTLICHEN MENSCHENFREUNDS BIBLISCHE ERZÄHLUNGEN (1808-1816) 8.4.1 Nachtrag zum Alten Testament theologische Standortbestimmung 8.4.2 Die Lebensgeschichte Jesu 8.5 ANTWORT DURCH WAHRHEIT IN LIEBE (1811) 9. LEBENSABEND 9.1 JULIANE VON KRÜDENER 9.2 ZAR ALEXANDER I DIE MERKWÜRDIGSTEN TAGE MEINES LEBENS 9.3 STILLINGS LETZTE JAHRE EIN TIEFER, ABER LEIDENDER FRIEDE 10. EIN HEIMWEH MUß DOCH EINE HEIMAT HABEN BIBLIOGRAPHIE WERKE JUNG-STILLINGS IN MODERNEN AUSGABEN EINZELWERKE NACH DEM ZEITPUNKT IHRES ERSCHEINENS LITERATUR IN AUSWAHL REGISTER

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