Geschichte der Deutschen in Ungarn

Geschichte der Deutschen in Ungarn

Einband:
EAN:
9783879693740
Untertitel:
Band 2: 1860 bis 2006
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Gerhard Seewann
Herausgeber:
Verlag Herder-Institut
Auflage:
400. Aufl.
Anzahl Seiten:
654

Geschichte der Deutschen in Ungarn. Band 2. 1860 bis 2006. Das zweibändige Handbuch fasst die Geschichte der Deutschen in Ungarn vom Mittelalter bis heute zusammen. Zeitlich wird die von West nach Ost verlaufene Siedlungsmigration von ihren Anfängen unter König Stephan I. bis zu ihrem Höhepunkt im 18. Jahrhundert behandelt und die Geschichte der in Ungarn ansässig gewordenen einzelnen deutschen Siedlergruppen bis zur Auflösung des historischen Ungarns 1918 näher untersucht. Von 1918 bis zur Gegenwart, das heißt bis zu den Parlaments- und Kommunalwahlen 2006, steht die Geschichte der Ungarndeutschen im Mittelpunkt. Die Darstellung sucht ein Narrativ der Gruppengeschichte der Deutschen in Ungarn zu entwickeln, das sowohl die interethnischen Beziehungen zu den Magyaren als auch die Verflechtung mit anderen Minderheiten berücksichtigt und somit eine multiethnische Perspektive einnimmt. Am Beispiel der Deutschen wird die Geschichte des Zusammenlebens sprachlich, ethnisch oder religiös unterschiedlicher Gruppen im historischen Kontext, in Zeit und Raum verdeutlicht. Gruppen wie die Deutschen in Ungarn benötigen ihre eigene Geschichtsschreibung. Dieses historische Narrativ formuliert ein Identitätsangebot durch die reflektierte und selbstkritische Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. Die Darstellung auch umstrittener Geschichtsperioden wie beispielsweise der NS-Zeit oder der Vertreibung soll vor diesem Hintergrund zur Überwindung von Traumata und Tabuisierungen beitragen. Es geht hier um eine transnationale, auf die Prozesse der gesamteuropäischen Geschichte hin geöffnete Geschichtsschreibung, die eine Einordnung der Gruppengeschichte in größere historische Zusammenhänge gewährleistet und die Besonderheiten der Gruppe herausstellt.

Autorentext
Gerhard Seewann, bis Anfang 2007 Bibliotheksleiter am Südost-Institut, ist Professor für deutsche Geschichte und Kultur im südöstlichen Mitteleuropa an der Universität Pécs/Fünfkirchen, als Inhaber einer Stiftungsprofessur der deutschen Bundesregierung.

Inhalt
Inhalt I Einleitung. 1 1 Ungarn im Zeitalter des Nationalstaats. 1 2 Der klassische Nationalstaat und sein Umgang mit Minderheiten. 2 II Der Nationalstaat Ungarn 1867-1914 . 5 1 Der schwierige Weg zum österreichisch-ungarischen Ausgleich 1860- 1867. 6 2 József Eötvös und seine Lösungsvorschläge zur Nationalitätenfrage 11 3 Das ungarische Nationalitätengesetz von 1868 . 14 3.1 Vorgeschichte . 14 3.2 Das Gesetz und seine Bestimmungen. 16 3.3 Auswirkungen . 19 4 Ungarische Nationalitätenpolitik 1868-1914. 20 5 Politisches System, Parlament und Wahlrecht. 24 6 Schule, Schulgesetze und die Regelung der Unterrichtssprache. 26 6.1 Die gesetzlichen Regelungen der Unterrichtssprache 1879-1908 31 6.2 Fachliche und ethnopolitische Problematik der Gesetze von 1879- 1908. 33 6.3 Ergebnisse ungarischer Schulpolitik 1879-1914. 37 6.4 Die Mittelschulen. 40 6.5 Schulbildung und Chancengleichheit. 42 7 Maßnahmen und Ergebnisse der Nationalisierung außerhalb des Schulbereichs. 45 7.1 Verwaltung. 45 7.2 Freie Berufe. 46 7.3 Wirtschaft. 46 7.4 Presse. 47 7.5 Die Magyarisierung von Orts- und Personennamen. 50 7.6 Die Tätigkeit nationaler Schutzvereine. 52 7.7 Assimilation und Mehrsprachigkeit. 55 8 Zeitgenössische Beurteilung der ungarischen Nationalitätenpolitik. 63 III Die Deutschen in der Dualismus-Periode . 71 1 Siedlungsstruktur . 71 2 Bevölkerungsbewegung . 74 3 Migration. 78 4 Assimilation oder statistischer Bevölkerungsverlust?. 79 5 Die Konfessionsstruktur der Deutschen in Ungarn. 85 5.1 Die katholische Kirche und ihre Schwaben. 86 6 Strukturmerkmale der Deutschen in Ungarn eine Zwischenbilanz. 91 7 Sozialstruktur und Wirtschaft deutscher Bürger und Bauern. 95 8 Die bäuerliche Gesellschaft der Schwaben: Integration, Mobilität, Mentalität im langen 19. Jahrhundert . 102 8.1 Vertikale Mobilität und sozialer Aufstieg. 103 8.2 Die Dorfgemeinschaft: Angleichungsprozesse nach innen und außen. 106 8.3 Mentalität und Wertordnung . 110 9 Vereine, Öffentlichkeit, Presse in der Stadt und auf dem Land. 113 9.1 Der Bauernbund von Bonyhád. 117 9.2 Presse. 120 10 Deutschungarn und Ethnopolitik 1875-1914. 122 10.1 Edmund Steinacker . 122 10.2 Die Ungarländische Deutsche Volkspartei. 125 10.3 Schutzvereine rund um die UDVP. 135 10.4 Der Deutschungarische Katechismus. 136 10.5 Die karpatendeutsche Initiative Raimund Friedrich Kaindls . 139 11 Bilanz der deutschen Bewegung. 140 12 Die Siebenbürger Sachsen. 146 12.1 Die Nationalität der Siebenbürger Sachsen im ungarischen Nationalstaat . 156 12.2 Gesellschaft und Wirtschaft der Sachsen 1850-1914. 159 IV Die Periode der politischen Mobilisierung 1914-1945. 167 1 Weltkrieg, Revolutionen und ihre Folgen 1914-1919. 173 1.1 Die Autonomieangebote der Revolutionsepoche 1918/19. 177 1.2 Jakob Bleyer, der Sprecher der Deutsch-Ungarn. 181 1.3 Das Intermezzo der Räterepublik . 185 1.4 Bleyer als Nationalitätenminister 1919/20. 186 2 Der Minderheitenschutz des Pariser Friedenskongresses 1919. 188 2.1 Die Entstehungsgeschichte der Minderheitenschutzverträge 1919. 191 2.2 Grundzüge grenzüberschreitender Minderheitenpolitik 1919-1939. 195 2.3 Minderheitenpolitik als Problem der Titularnationen. 201 2.4 Versuche der Konfliktlösung . 204 2.5 Der Völkerbund und seine Aufgaben. 206 3 Trianon und seine Folgen: Das Horthy-Regime 1920-1944. 208 3.1 Ungarn auf der Pariser Friedenskonferenz 1919/20. 208 3.2 Die Auswirkungen des Friedensvertrags auf Ungarn. 209 3.3 Ungarische Außenpolitik nach Trianon. 212 3.4 Deutsch-ungarische Beziehungen 1920-1944: Verbündete in Niederlage und Revision . 214 3.5 Die Patronagerolle Deutschlands in den deutsch-ungarischen Beziehungen. 222 4 Die Minderheitenpolitik des Horthy-Regimes bis zum Sturz Bethlens 1931. 232 4.1 Der Ungarländische Deutsche Volksbildungsverein. 232 4.2 Die Schulfrage als Angelpunkt deutschungarischer Ethnopolitik . 237 4.3 Krisenstimmung in der ethnopolitischen Sackgasse Faktoren der Krise. 242 4.3.1 Die Namensmagyarisierung. 251 4.3.2 Deutsche Schutzvereine 1918-1938. 253 4.4 Ethnopolitischer Kurswechsel und offene Konfrontation 1932/33 . 256 4.5 Der Kampf um Bleyers Erbe 1934-1938. 260 5 Der Volksbund der Deutschen in Ungarn (VDU). 274 5.1 Der Volksbund als nationalsozialistische Volksgruppenorganisation. 281 5.2 Nationalsozialistische Umsiedlungspläne und ihre Folgen. 284 5.3 Der ungarndeutsche Beitrag zur deutschen Kriegswirtschaft. 286 5.4 Die SS-Rekrutierung 1941-1944. 288 5.5 Unruhen, Auflösungserscheinungen und Widerstand. 290 5.6 Franz Anton Basch . 296 6 Die Loyalität der Deutschen in Ungarn: Horthy oder Hitler Eine Zusammenfassung . 312 V Die Vertreibung der Deutschen aus dem östlichen Europa. 331 1 Konzepte der Vertreibung: Berlin London Prag Budapest. 331 1.1 Berlin. 331 1.2 London. 333 1.3 Prag. 336 1.4 Prag und Budapest: Gemeinsamkeiten und Unterschiede. 337 2 Die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn. 342 2.1 Die Verantwortung für die Vertreibung. 349 2.2 Die Folgen der Vertreibung . 350 2.3 Die Wahrnehmung der Verantwortung für die Vertreibung. 353 2.4 Die Verschleppung von Ungarndeutschen in die Sowjetunion. 354 2.5 Die nach Ungarn zurückgeflüchteten Vertriebenen Vertriebene und Heimkehrer. Diskurs und Erinnerung. 357 2.6 Die Rückkehr ungarndeutscher Vertriebener 1946-1950. 364 VI Die Periode des Sozialismus 1949-198. 369 1 Grundzüge der Lenin'schen Nationalitätenpolitik. 369 2 Die Anwendung der sowjetischen Nationalitätenpolitik in den Ländern Ostmitteleuropas . 373 3 Grundmerkmale sozialistischer Nationalitätenpolitik. 374 4 Rahmenbedingungen und Zäsuren des ethnischen Überlebens in Ungarn. 378 4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen. 382 5 Die Periode 1949-1968: Automatismuserwartungen anstelle von Politik. 383 5.1 Volksaufstand und Revolution 1956. 388 6 Die Periode 1968-1983: Halbherzige Maßnahmen mit ambivalenter Wirkung. 390 7 Liberalisierung und Rehabilitierung, 1983-1989. 393 8 Ungarndeutsche Identitäten am Ende einer Epoche. 398 9 Nach der Wende 1989. 40…


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