Die russische Seele der "Weißen Rose"

Die russische Seele der "Weißen Rose"

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783869330990
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Igor Chramow
Herausgeber:
Helios Verlagsges.
Anzahl Seiten:
172
Erscheinungsdatum:
31.07.2013
ISBN:
978-3-86933-099-0

GELEITWORT Über die "Weiße Rose" und die Männer und Frauen, die sich unter diesem Namen während des Krieges gegen das NS-Gewaltregime empörten und dafür ihr Leben opferten oder bis zum Kriegsende ihre Freiheit verloren, sind schon viele Bücher veröffentlicht worden. Dabei standen aus verständlichen Gründen meist Hans und Sophie Scholl im Mittelpunkt der Darstellungen. Und es ging vor allem um ihre persönliche Entwicklung, um das, was diese beiden getan haben, und um die Motive, aus denen sie handelten. Das vorliegende Buch weist demgegenüber einige Besonderheiten auf. Denn es beschreibt das Leben eines Mitglieds der "Weißen Rose", das lange Zeit mehr am Rande stand, nämlich das Leben Alexander Schmorells. Welch' wichtige Rolle er etwa bei dem Zustandekommen und der Verteilung der Flugblätter spielte, wird hier sehr anschaulich. So wird beispielsweise dargetan, dass der Teil des zweiten Flugblattes, in dem der Massenmord an Juden und Polen als das fürchterlichste Verbrechen bezeichnet wird, "dem sich kein ähnliches in der ganzen Menschengeschichte an die Seite stellen kann", von ihm verfasst worden ist. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit. Fast bemerkenswerter noch erscheint, dass sich Alexander Schmorell ungeachtet seiner väterlicherseits deutschen Abstammung und seiner frühen Übersiedlung nach Deutschland als Russe verstand, sich während seines Frontaufenthaltes in Russland dort geradezu zu Hause fühlte und sich zeitlebens zu seinem orthodoxen Glauben bekannte. Erst kürzlich ist er ja von seiner Kirche sogar heilig gesprochen worden. Dass ein Mann mit einem solchen Hintergrund ganz selbstverständlich seinen Platz im Kreis der "Weißen Rose" fand, verstärkt eine Perspektive, die dieser Gruppe und ihren Handlungsmotiven eine übernationale Bedeutung zukommen lässt. Und das gerade mit Blick auf die deutsch-russische Geschichte des letzten Jahrhunderts. Dazu gehört, dass der Autor dieses Buches ein Russe ist, dass Ausstellungen in Russland weit über Orenburg dem Geburtsort Alexander Schmorells hinaus Interesse und Sympathie für ihn und für die Weiße Rose" insgesamt geweckt haben. Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte man sich das in dem Land, das wie kaum ein anderes unter dem deutschen Angriffskrieg gelitten hat, nicht vorstellen können. Von dem Buch, das zunächst in Russland erschien und jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt, geht deshalb nicht nur eine Mahnung im Sinne des "Nicht noch einmal! Nie wieder!" sondern auch eine Ermutigung im Sinne eines alte Feindschaften überwindenden friedlichen Miteinanders aus. Dafür danke ich dem Autor, dem Verlag, der Weißen Rose"-Stiftung und insbesondere Winfrid Vogel, der zusammen mit seiner Ehefrau diesen Text lektoriert und schon vorher als unermüdlicher Helfer Brücken von München nach Orenburg und nach ganz Russland geschlagen und dafür gesorgt hat, dass sie in beiden Richtungen lebhaft begangen werden. Dr. Hans-Jochen Vogel, Bundesminister a.D., Oberbürgermeister von München (1960-1972), Regierender Bürgermeister von Berlin (1981)

Autorentext
Dr. Igor Chramow, geb. 1968, lebt in Orenburg (Russland). Nach dem Universitätsabschluss 1992 als Germanist an der staatlichen pädagogischen Universität Orenburg folgt er der Einladung des fränkischen Unternehmens BGU-Maschinen (Ansbach), wo er einige Jahre tätig ist und den erfolgreichen Abschluss als Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei der IHK Nürnberg macht. Nach der Rückkehr nach Russland leitet er seit 1996 das Amt für Internationale Beziehungen im Bürgermeisteramt Orenburg. Nach dem Oberbürgermeisterwechsel im Dezember 2000 verlässt er die Stadtverwaltung und gründet die Kulturstiftung 'Eurasia', die er bis jetzt leitet. 2005 promoviert Chramow als Historiker über Alexander Schmorell und die 'Weiße Rose'. Seit 2010 ist er Inhaber und Geschäftsführer des Orenburger Verlages und der Touristik-Informationszentrale der Stadt Orenburg.Seit 1996 Mitglied des Journalistenverbandes Russlands, im Rahmen des Fortbildungsprogramms 'Journalisten aus Russland'" machte er 2001 sein Praktikum in der Berliner Redaktion der 'F.A.Z.'. Seit 2004 im Vorstand der Dolmetscher- und Übersetzerunion Russlands. Übersetzte ins Russisch die Werke von Klaus Mann, Stefan Heym, Siegfried Lenz. Mitglied der Weiße Rose Stiftung e.V. und der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft e.V., Preisträger des Internationalen Nicolaus-Roerich-Preises 'für Aufbewahrung der Kulturerbe' und des 1. Preises der Robert-Bosch-Stiftung 'für beispielhafte Bürgerinitiativen'.


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