Provokation der Wirklichkeit

Provokation der Wirklichkeit

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783869161822
Untertitel:
Das Oberhausener Manifest und die Folgen
Genre:
Musik, Film & Theater
Herausgeber:
Edition Text + Kritik
Auflage:
1. Aufl. 2012
Anzahl Seiten:
356
Erscheinungsdatum:
30.04.2012
ISBN:
978-3-86916-182-2

Am 28. Februar 1962 wurde in Oberhausen das fraglos wichtigste Gruppendokument des deutschen Films verkündet. Die Gruppe der Unterzeichner bestand aus 26 Personen - darunter die Filmemacher Alexander Kluge, Edgar Reitz, Peter Schamoni und Herbert Vesely sowie Produzenten, Kameramänner und der Schauspieler Christian Doermer. Sie reklamierten in einer bewusst konfrontativen Mischung aus niederschmetternder Diagnose der deutschen Filmwirtschaft und ungestümem Pathos die Lizenz zur Schaffung eines neuen deutschen Films. Ein wesentlicher Bestandteil der Oberhausener Erklärung war die Forderung nach Bereitstellung von Produktionsbedingungen, die es erlauben sollten, der Lethargie, in der sich der deutsche Film zu Beginn der 1960er Jahre befand, ein Ende zu Setzen. Die innovative Kraft des Manifests wird hier vor allem anhand seiner Folgen deutlich, zu denen nicht nur die Gründung des Kuratoriums junger deutscher Film und die kulturelle Filmförderung in Deutschland überhaupt zählen, sondern auch seine kulturgeschichtlichen Wirkungen. Die Unterzeichner des Manifests agierten in einer Zeit weltweiter Medienumbrüche und Mentalitätswechsel, wie wir sie auch heute mit anderen Vorzeichen erleben. Die kulturelle Filmförderung, deren Vordenker sie waren, gerät heute mehr und mehr ins Abseits. Welche innovative Kraft hatte das Oberhausener Manifest wirklich? "Provokation der Wirklichkeit" macht einen Teil der deutschen Filmgeschichte sichtbar und stellt gleichermaßen die Frage nach seiner heutigen Relevanz. Der Band versammelt weitgehend unbekannte Dokumente, u. a. von Michael Althen, Francis Courtade, Joe Hembus, Alexander Kluge, Uwe Nettelbeck und Laurens Straub, darunter auch ein erst kürzlich entdecktes Gespräch zwischen Theodor W. Adorno, Alexander Kluge, Edgar Reitz, Joseph Rovan, Haro Senft und Hans Rolf Strobel aus dem Jahr 1962, sowie eine Reihe von Essays und Gesprächen, u. a. von und mit Hans-Christoph Blumenberg, Christoph Hochhäusler, Hilmar Hoffmann, Klaus Kreimeier, Klaus Lemke und Claudia Lenssen.

Autorentext
Ralph Eue, Publizist, Filmhistoriker und Übersetzer. Programmberatung für internationale Museen und Festivals. Lehrender an der Universität der Künste Berlin, dem Institut für Filmwissenschaft der Universität Wien und der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Kurator des Filmprogramms zur Ausstellung »Die Tropen - Ansichten von der Mitte der Weltkugel« (2009). Erarbeitung einer deutschen Ausgabe der ¬ lmtheoretischen Schriften von Jean Epstein (2008). Herausgeber einer Monogra¬fie über Aki Kaurismäki (2006). Lars Henrik Gass, seit 1997 Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Von 1996 bis 1997 war er Geschäftsführer des Europäischen Dokumentar¬film Instituts in Mülheim an der Ruhr und Redakteur der Buchreihe »Texte zum Dokumentar¬film«. Er verfasste zahlreiche Artikel und Aufsätze zu Fotogra¬fie und Film (u. a. in taz, FAZ, FR, SZ, NZZ, Die Welt, Tra¬fic, epd Film) und lehrte an verschiedenen Hochschulen. Er ist Autor des Buches »Das ortlose Kino. Über Marguerite Duras« (2001).


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