Schlagfertig kontern

Schlagfertig kontern

Format:
E-Book (EPUB)
EAN:
9783869109237
Untertitel:
Ein Übungsbuch
Genre:
Briefe, Rhetorik
Autor:
Dieter J. Zittlau
Herausgeber:
Humboldt
Anzahl Seiten:
216
Erscheinungsdatum:
06.12.2010
ISBN:
978-3-86910-923-7

Wie sage ich das Richtige im richtigen Moment? Ärgert man sich über eine dumme, anzügliche oder gar aggressive Bemerkung, fällt es schwer, spontan und geistreich zu reagieren. Doch Schlagfertigkeit lässt sich trainieren! Der Autor zeigt, wie man Hemmungen abbaut und blitzschnell kluge Antworten gibt.

Autorentext
Der Autor Dr. Dieter J. Zittlau, Jahrgang 1953, ist seit über 25 Jahren erfolgreicher Rhetorik- und Management-Trainer sowie Hochschuldozent für Psychologie mit dem Schwerpunkt Kommunikation. Durch seine Erfahrung als Coach weiß er: Schlagfertigkeit lässt sich mit den richtigen Übungen erlernen.

Klappentext
Wie sage ich das Richtige im richtigen Moment? Ärgert man sich über eine dumme, anzügliche oder gar aggressive Bemerkung, fällt es schwer, spontan und geistreich zu reagieren. Doch Schlagfertigkeit lässt sich trainieren! Der Autor zeigt, wie man Hemmungen abbaut und blitzschnell kluge Antworten gibt.

Leseprobe
Situationen, in denen man sich zu helfen wissen muss (S. 70-72)

Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichsten Situationen – im Geschäftsleben ebenso wie im privaten Umfeld –, in denen Schlagfertigkeit gefragt ist. Hier lernen Sie nicht nur die effektivsten Techniken, sondern auch die Taktik Ihrer Gesprächspartner zu durchschauen.

Einen guten Eindruck machen, ohne viel zu sagen: das aktive Zuhören

Schon der römische Gelehrte Boethius wusste um folgende Weisheit: "Hättest du geschwiegen, wärest du ein Philosoph geblieben." Dieser Abschnitt zeigt, warum es bisweilen besser ist, seinen Rededrang zu zügeln. Sobald mehr als zwei Menschen miteinander reden, hören zwangsläufig die meisten von ihnen die meiste Zeit zu. Obwohl also das Zuhören den größten Teil unserer Kommunikationstätigkeit ausmacht, scheint es nicht zu unseren geschultesten Fähigkeiten zu gehören.

So ist das Zuhören zwar die am meisten gebrauchte Kommunikationsfähigkeit, aber sie wird weder in der Schule noch in anderen Ausbildungen systematisch vermittelt. Zahllose Klagen, zum Beispiel von geplagten Untergebenen über ihren Chef, von Ehepartnern übereinander oder von Kindern über ihre Eltern, beziehen sich darauf, dass die Betroffenen das Gefühl haben, dass der Gesprächspartner "gar nicht richtig zuhört". Wer "aktiv" zuhört, gibt dem Gesprächspartner durch Körperhaltung und Mimik zu verstehen, dass dieser im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Gelegentliche Reaktionen wie Kopfnicken und kurze gesprochene Aufmunterungen unterstützen den Redefluss des anderen. Verfallen Sie jedoch nicht der Versuchung, selbst zu sprechen, denn man kann nicht beides zur gleichen Zeit: sprechen und zuhören.

Wer aktiv zuhört, redet selbst nicht zu viel und sagt auch nichts Falsches. Dies mag all denen als Trost und Motivation dienen, die mit dem Zuhören Schwierigkeiten haben. Der gute Zuhörer wirkt zudem interessiert und gibt dem Redenden ein Gefühl von Geltung und Achtung. Man kann dieses Gefühl noch verstärken, indem man dem anderen ab und zu Fragen stellt, die beweisen, dass man tatsächlich zugehört hat, und die darüber hinaus signalisieren, dass man gern noch mehr erfahren würde. Umgekehrt kann deshalb das betonte Nichtzuhören zu er - heblicher Beeinträchtigung der Beziehung zwischen den Gesprächspartnern führen.

Das Kind, das das Gefühl hat, dass ihm seine Mutter nicht richtig zuhört, wird sich schließlich eine andere Bezugsperson suchen. Der Ehepartner, der sich stets nur die beruflichen Probleme des anderen anhören muss, mit den eigenen (beruflichen oder privaten) Sorgen jedoch kein Gehör findet, wird sich irgendwann frustriert abwenden und, sofern er sich nicht scheiden lässt, nur noch neben, aber nicht mehr mit seinem Partner leben.

Politiker setzen das Nichtzuhören oftmals absichtlich als rhetorische Technik ein, mit der sie dem Kandidaten der Opposition signalisieren, was sie von ihm und seinen Ausführungen halten. Da unsere Fernsehanstalten sich das Bild demonstrativ zeitunglesender Abgeordneter während einer Bundestagsdebatte nicht entgehen lassen, wird damit auch dem Zuschauer mitgeteilt, dass der derzeitige Redebeitrag die Mühe des Zuhörens nicht wert ist.
Grundlagen des Argumentierens (S. 44-45)

Das erklärte Ziel der Redekunst oder Rhetorik ist es, den Gesprächspartner oder eine Zuhörerschaft zu überzeugen. Sie steht auf zwei wichtigen Säulen, der Psychologie und der Logik, die wir in diesem Kapitel ebenfalls näher betrachten.

Rhetorik

Die Rhetorik ist eines der ältesten Lehrfächer überhaupt. Als ehemaliger Bestandteil der Philosophie wurde sie schon im antiken Griechenland als "Redekunst" oder als die "Wissenschaft von den Regeln und Gesetzen des zweckmäßigen Sprechens" an eigens dafür geschaffenen Rednerschulen gelehrt. Spätestens durch die Sophisten wurde sie in ein festes System gebracht und konnte sich schließlich bis ins 19. Jahrhundert als Lehr- und Unterrichtsfach an Schulen und Hochschulen behaupten. So wie die Poetik die theoretische Betrachtung der Dichtersprache ist, so ist die Rhetorik die theoretische Betrachtung der Alltagssprache.

Wie jedoch die Endung -ik schon zeigt, ist die Rhetorik nicht eine dem Erkenntnisgewinn verpflichtete ("reine") Wissenschaft (wie die -logien, etwa Biologie, Physiologie usw.), sondern eher eine nach pragmatischen Gesichtspunkten gestaltete Anwenderwissenschaft oder Technik (wie die Logik, Informatik usw.). Die rhetorische Darstellung zielt also, wie wir schon Mitte des 19. Jahrhunderts beim Philosophen Carl Prantl nachlesen können, "... nicht auf einen innerlich wissenschaftlichen Nachweis, sondern auf die äußerlich anregende Wahrscheinlichkeit ..."

Die Rhetorik verfolgt also ein Ziel und eben dieses Ziel ist es, was sie zeitweilig in Verruf bringt. Die erklärte Absicht der Rhetorik, andere Menschen zu überzeugen, sie etwas ganz Bestimmtes glauben zu machen, erweckt in vielen Menschen den (sicher nicht ganz unbegründeten) Verdacht, es hier mit einer Ansammlung raffinierter Manipulationstechniken zu tun zu haben. Da zudem die übleren Vertreter der "berufsmäßigen Vielredner" rhetorische Tricks mit dem Ziel recht zu behalten ohne recht zu haben einsetzen, genießt die Rhetorik häufig den zweifelhaften Ruf eines Instrumentariums für unseriöse Politiker und verschlagene Verkäufer. Von der antiken Redekunst zur Verkaufsrhetorik.

Die heutige Verkaufsrhetorik setzt sich allerdings eher das Ziel, ein Instrumentarium für die Kundenberatung zu sein, in der zunächst die Bedürfnisse des Ansprechpartners ermittelt werden, um ihm dann ein diesen Bedürfnissen entsprechendes Angebot machen zu können. Das schließt leider nicht aus, dass nach wie vor Kundenfänger unterwegs sind, die mit einfachen Tricks kurzfristige Erfolge suchen. Oft werden also sogenannte rhetorische Kniffe gar nicht mit dem Ziel eingesetzt, den Gesprächspartner (objektiv oder rational) zu überzeugen, sondern lediglich mit der Absicht, ihn (subjektiv oder emotional) zu überreden, das heißt, ihn für eine Weile zu beeindrucken, gefügig oder gar mundtot zu machen, um so ungestört die eigenen Gesprächsziele verfolgen zu können.

Inhalt
1;Inhalt;6
2;Vorwort;10
3;Was ist Schlagfertigkeit?;15
3.1;Schlagfertigkeit und Kreativität;17
3.2;Ist Schlagfertigkeit angeboren?;20
4;Übungen zur Verbesserung der Schlagfertigkeit;23
4.1;Erste Stufe;24
4.2;Zweite Stufe;25
4.3;Dritte Stufe;26
4.4;Vierte Stufe;29
4.5;Bereiten Sie sich psychologisch vor!;31
5;Abbau von Redehemmungen;33
5.1;Die Angst vor den Mitmenschen;34
5.2;Das Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiung;36
5.3;Das richtige Maß zwischen Anspannung und Entspannung;38
6;Grundlagen des Argumentierens;45
6.1;Rhetorik;45
6.2;Psychologie;49
6.3;Logik;53
7;Situationen, in denen man sich zu helfen wissen muss;71
7.…


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