Landes- und Volkskunde des Fürstentums Reuß jüngere Linie 1870

Landes- und Volkskunde des Fürstentums Reuß jüngere Linie 1870

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783867771504
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Geschichts-Lexika
Autor:
Johann Georg Martin Brückner
Herausgeber:
Rockstuhl Verlag
Auflage:
1., Reprintauflage 1870/2011
Anzahl Seiten:
848
Erscheinungsdatum:
27.02.2011
ISBN:
978-3-86777-150-4

848 Seiten, Festeinband, Altdeutsche Schrift - zwei Teile in einem Buch. Reprint 2 Teile in einem Buch. Inhalts-Uebersicht. I. Theil: Allgemeine Landes- und Volkskunde des Fürstenthums Reuß j. L. I. Die Natur des Landes. 1. Ueberblick und Bild des Ganzen 2. Mathematische Lage 3. Größe oder Umfang der Bodenfläche 4. Plastik 5. Geognostische Uebersicht 6. Bewässerung 7. Klima 8. Vegetationsverhältnisse 9. FaunaII. Das Volk. 1. Statistik 2. Wohnliche Einrichtung 3. Mundart 4. Kleid und Kost 5. Gestalt und Character 6. Volkskrankheit und Volksmedicin 7. Sitte und Brauch 8. Sage und Glaube III. Die Volksbetriebsamkeit. 1. Die Berufsklassen im Allgemeinen 2. Landwirthschaft 3. Viehzucht 4. Forstwirthschaft 5. Bergbau 6. Industrie 7. Handel und Verkehr IV. Der Staat. 1. Verfassung: a. Frühere Hauptverträge und Ordnungen b. Gegenwärtige Staatsverfassung c. Gemeindeverfassung 2. Militair 3. Staatsverwaltung 4. Rechtspflege 5. Kirche 6. Schule 7. Kunst- und wissenschaftliche Sammlungen 8. Armenwesen V. Geschichte des Landes und seines Fürstenhauses II. Theil: Ortskunde des Fürstenthums Reuß j. L. I. Der Landestheil oder Landrathsamtsbezirk Gera II. Der Landestheil Schleiz oder das Wisentaland III. Der Landestheil Lobenstein-Ebersdorf VorwortDie hier vorliegende Landes- und Volkskunde des Fürstenthums Reuß j. L. hat Se. Durchlaucht den regierenden Fürsten Heinrich XIV. zur ihrem Urheber, Plangeber und Förderer. Von diesem hohen Kenner des Landes war der Unterzeichnete beauftragt, das Fürstenthum nach allen seinen natürlichen, staatlichen und bürgerlichen Verhältnissen und Entwicklungen zu erforschen und die gewonnenen Anschauungen und Forschungsresultate zu einem Gesammtbilde zu verarbeiten, dies Alles nicht allein im Interesse der Wissenschaft, sondern auch und namentlich zum Besten des Landes, damit hier einerseits erkannt werde, wie das Heute beschaffen sei und wie sich dasselbe aus dem Gestern gestaltet habe, und andererseits damit die alte Liebe zur Heimath sich frisch erhalte.Indem nun der Unterzeichnete die ihm angetragene Arbeit übernahm und ausführte, suchte er die Schwierigkeiten, welche zunächst in dem Wesen der Arbeit selbst, dann aber auch in dem Umstande lagen, dass für ihn das Fürstenthum Reuß j. L. kein heimathlich bekannter Boden war, dadurch soviel als möglich zu heben, dass er sich, abgesehen von den amtlichen Hilfsquellen, auf den Beistand der in das Verständniß des Landes am gründichsten eingeweihten Männer und auf eigene, fünf Sommer hindurch fortgesetzte, Land und Leute des Fürstenthums betreffende Studien und Beobachtugnen stütze. Was ihn übrigens bei dieser Arbeit belebend leitete, war nicht allein seine Liebe zu derartigen Forschungen und nicht allein der hohe, auf das Wohl des Landes gerichtete Wille eines edlen Fürsten, sondern auch der Gedanke, dass jetzt, wo das deutsche Volkswesen nach einem einheitlichen, sich genügenden bundesstaatlichen Organismus hinstrebt, mehr als jemals Beitrag willkommen sein müsste, welcher den Werth zur Anschauung und Anerkennung bringt, den die einzelnen Glieder des großstaatlichen Organismus in sich tragen. Unleugbar haben auf die glückliche Entwicklung der Gliederzustände, wie die Geschichte der mittleren und kleinen Staaten und so auch die des Fürstenthums Reuß j. L. bezeugt, die Stammesherrschaften am meisten anregend, fördernd und verschönernd eingewirkt. Vermißt man auch hier selbstverständlich große Staatsactionen und die nur durch den Bundesstaat mögliche Garantie der nationalen Einheit und Stärke, so doch keineswegs, zum Segen des Einzelnen und des Ganzen, das stille Weben der Zeit, den Fortschritt des Gedankens in Schule und Haus, die Pflege der Künste, die Freiheit des Glaubens und des Gewissens, die gesetzgebende Thätigkeit, den Trieb nach freier bürgerlicher Verwaltung und die rege Bewegung auf den Gebieten und Bahnen des Handels, der Industrie und der Landwirthschaft, insgesammt Arbeiten der inneren Cultur, denen sich oft weniger die größeren als die kleineren Staaten bahnbrechend hingeben können. Was früher hier im Lande, in dem fast kein einziges Kirchspiel ohne ein Denkmal der wohlthätigen Einwirkungen des Regentenhauses getroffen wird, geschehen und was heute in Bezug auf Verfassung, Finanzen, Administration, Gemeindethätigkeit, geistige Bildung des Volkes und Brauchbarkeit der Beamten erreicht ist, das konnte in diesem Maße nicht geschehen, wenn das Land das Glied eines großen Staatskörpers mit weit abgelegener Metropole gewesen wäre. Zudem hätte den uniformirenden Einflüssen des größeren Staatslebens der volksthümliche Character des Landes zum guten Theile weichen müssen.Was die Grundsätze anlangt, welche den Unterzeichneten bei der Ausführung der Arbeit leitet haben, so gehen dieselben aus dem Zwecke der Landes- und Volkskunde hervor. Hat nämlich jedes derartige Werk zu seiner Hauptaufgabe, das gegenständliche Land in seinen naturwissenschaftlichen, ethnographischen, staatlichen und topographischen Beziehungen und Gliederungen durch klare Erfassung und Durchbildung des Stoffes durchsichtig und auf Grund sicherer Forschungen und Resultate brauchbar zu machen, so ergeben sich als maßgebende Leitfäden: einfache und verständliche, doch nicht trockene, unbelebte Darstellung; möglichst gedrängte Zusammenstellung des verwandtschaftlich Bedeutsamen und Wissenswerthen; strenge Thatsächlichkeit und endlich gleichmäßig durchgreifende Berücksichtigung des Allgemeinen und des Besonderen. Von diesen angedeuteten Grundsätzen erfordert nur der letztgenannte eine rechtfertigende Erklärung.Neben der Darstellung derjenigen Verhältnisse, welche das gesammte Land betreffen, darf die Detailbeschreibung keine Verkümmerung erleiden, muß vielmehr mit dem gleichen Maße und Rechte zur Darstellung kommen, als wie die dem ganzen Lande gemeinsamen Themen. Denn nicht die allgemeinen Züge des Landes fesseln zunächst und in erster Reihe das Volk, sondern die Genremalerei. Der Einzelne will zuerst den einzelnen Punkt, wo er leibt und lebt, d.h. den ihm lieben Heimathsort kennen lernen, weshalb er auch, gleichviel ob er Bürger oder Dörfler ist, nur von derjenigen Landeskunde gepackt wird, in welcher er seinen Herd ausführlich beschrieben findet. Soll daher eine Landeskunde in dem von ihr dargestellten Lande belebend wirken, so muß sie bis zum Kleinsten mit gleicher Liebe der Schilderung herabsteigen und für das Kleinere wie für das Größere ihre Gemälde zum Beschauen aufstellen. Erst von da aus erweitert der Heimische vergleichend und prüfend seinen Blick über die nahen und fernen Gebiete seines Herdes und wird dadurch zum genaueren Kenner und im Wachsen seines vaterländischen Verständnisses zum wärmeren und treueren Verehrer seiner Heimath.Nach diesem Grundgedanken ist nun die vorliegende Landeskunde ausgeführt, obschon ihr Verfasser sich bewusst war, dass auf diese Weise nicht allein die Summe der Mühen vermehrt, sondern auch das Gebiet der veränderlichen Größen erweitert wird. Es hat bekanntlich an und für sich jede geographische Arbeit mit einem flüchtigen Factor zu thun, der in der Natur der Sache liegt und nicht zu beseitigen ist. Ihr Stoff zerfällt nämlich in einem beharrenden und einem veränderlichen Theil. Alles, was die Natur betrifft, hat im Wesentlichen zu seinen Unterlagen dauernde, unwandelbare Formen und Erscheinungen, dagegen steht es anders mit allen staatlichen und bürgerlichen Einrichtungen der Culturvölker, indem hier kein langzeitiger Stillstand, vielmehr eine stetig fortschreitende Entwicklung und Umgestaltung stattfindet. Während nun ein geographisches Werk nach jener Seite Beschreibungen bietet, welche, wenn sie der Natur genau entsprechen, für alle Zeit ihre Richtigkeit behalten, so erzeugt sie nach dieser Seite Darstellungen, welche blos für den Augenblick ihr Zutreffendes in sich tragen. Trotz dieses Uebelstandes, dass die Darstellung von heute vielfach nicht mehr mit der von morgen zusammenstimmt, fordert die Nothwendigkeit ihrer Beleuchtung der augenblicklichen staatlichen und socialen Z…


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