Max Lingner

Max Lingner

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783867321549
Untertitel:
Das Spätwerk 1949 1959. Chronik, Aufsätze, Erinnerungen, Dokumente
Genre:
Bildende Kunst
Herausgeber:
Lukas Verlag
Anzahl Seiten:
222
Erscheinungsdatum:
30.04.2013
ISBN:
978-3-86732-154-9

Als Max Lingner im März 1949 aus Frankreich nach über zwanzigjährigem Exil nach Deutschland zurückkehrte, stießen seine Erfahrungen bei der künstlerischen Gestaltung engagierter Zeitungen und Zeitschriften, die Dekorationen großer Volksfeste der Pariser Arbeiterschaft und schließlich seine Malerei in der SBZ/DDR zunächst auf große Resonanz. Doch die von der sowjetischen Besatzungsmacht und SED-Dogmatikern entfachte 'Formalismus-Kampagne' sowie der Argwohn gegenüber 'Westemigranten' gingen auch an Lingner nicht spurlos vorüber. Er machte Zugeständnisse und verlor an künstlerischer Kraft. Mit dem Porzellanfries am Haus der Ministerien schuf er in einer gewaltigen Anstrengung (195052) das Gründungsbild der DDR. Doch Auftraggeber und Künstler waren gleichermaßen enttäuscht. Während er als Buchillustrator an seine früheren Arbeiten anzuknüpfen vermochte, fand er nach dem Monumentalbild nur schwer zur Malerei zurück. Das Buch handelt von der vertanen Chance einer Begegnung von Sozialismus und Moderne, von einem politischen Künstlerleben zwischen Volksfront und Staatssozialismus, von Anpassung und Verlust an künstlerischer Kraft, von Erschöpfung und Ernüchterung und vom Versuch der Selbstbehauptung in nicht zuletzt seiner schweren Krankheit wegen nicht mehr realisierten Projekten. Mit Beiträgen von Günter Feist, Thomas Flierl, Erhard Frommhold, Eckhart Gillen, Martin Groh, Fritz Jacobi, Katharina Köpping, Harald Metzkes, Ulrike Möhlenbeck, Jens Semrau, Angelika Weißbach sowie einem umfangreichen Dokumentenanhang.

Autorentext
Thomas Flierl ist Philosoph und war von 2002-06 Berliner Kultur- und Wissenschaftssenator.

Klappentext
Als Max Lingner im März 1949 aus Frankreich nach über zwanzigjährigem (nach 1933 erzwungenem) Exil nach Deutschland zurückkehrte, war er sechzig Jahre alt und längst ein renommierter Maler und Zeichner. Seine französischen Erfahrungen bei der künstlerischen Gestaltung engagierter Zeitungen und Zeitschriften, die Dekorationen großer Volksfeste der Pariser Arbeiterschaft und schließlich seine Malerei stießen in der SBZ bzw. DDR zunächst auf große Resonanz. Seine Kunst zeige einen »neuen Menschentypus, der stolz und hell in die Zukunft schreitet«, und er verkünde ihn »in einer Formen- und Farbsprache, die auf das Wesentliche abzielt und in die die Erfahrungen der modernen Malerei organisch einbezogen sind«. (»Neues Deutschland« vom 23. Juli 1949) Die Ausstellung seiner mitgebrachten Werke 1949 und die Gestaltung der Maifeier 1950 im Berliner Lustgarten galten als Ermutigung für ein Zusammengehen von Sozialismus und Moderne, von »französischer Heiterkeit und deutscher Rustikalität des Strichs«.(Gerhard Strauss in »Deutschlands Stimme« vom 29. Juli 1949) Doch die von der sowjetischen Besatzungsmacht und SEDDogmatikern entfachte »Formalismus-Kampagne« sowie der Argwohn gegenüber »Westemigranten« gingen auch an Lingner nicht spurlos vorüber. Er machte politische und künstlerische Konzessionen, die seiner Position als Künstler abträglich waren. Mit dem Wandbild am Haus der Ministerien schuf er in einer gewaltigen Anstrengung (1950-52)das Gründungsbild der DDR. Während er als Buchillustrator an seine früheren Arbeiten anzuknüpfen vermochte, fand er nach dem Monumentalbild nur schwer zur Malerei zurück. Von den vier geplanten Bildern zur »Revolutionären Geschichte des deutschen Volkes« konnte er nur eines zum Bauernkrieg vollenden. Seine offiziellen Positionen wahrend, hielt er sich unter Hinweis auf seine Krankheit aus Debatten zunehmend heraus, trat eher gemäßigt auf. Unter Künstlerkollegen, die sein Drama erkannten, durchaus geachtet, blieb für die spätere Neuaneignung der Moderne in der Kunst der DDR vor allem Lingners Werk der französischen Jahre ein Bezugspunkt. Mit Beiträgen von Günter Feist, Thomas Flierl, Eckhart J. Gillen, Martin Groh, Fritz Jacobi, Katharina Köpping, Harald Metzkes, Ulrike Möhlenbeck, Jens Semrau und Angelika Weißbach sowie einem umfangreichen Dokumentenanhang.


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback