Che. Der Traum des Guerillero

Che. Der Traum des Guerillero

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783862824885
Untertitel:
Roman
Genre:
Literatur vor 1945
Autor:
Heinz-Joachim Simon
Herausgeber:
Acabus Verlag
Auflage:
Erstausgabe
Anzahl Seiten:
524
Erscheinungsdatum:
31.03.2017
ISBN:
978-3-86282-488-5

Der neue Mensch. Wer war Ernesto Guevara de la Serna, den alle Welt als Che kennt? Zweifellos der Held einer ganzen Generation. Aber auch heute noch steht er für den Kampf gegen Kapitalismus und Ausbeutung. Er hatte den Traum von der Befreiung der Völker aus Armut und Not. Er glaubte an den neuen Menschen, der sich in den Dienst der Gemeinschaft stellt. Er war der Comandante, eroberte Santa Clara der entscheidende Sieg über das verbrecherische Batista-Regime. Er kommandierte die Festung La Cabaña, wo hunderte von Mördern, Folterern und Vergewaltigern unter seinem Kommando erschossen wurden. Wegen der USA-Blockade versagte er als Finanz- und Industrieminister und lebte doch den neuen Menschen vor, legte all seine Ämter nieder, ging nach Afrika und scheiterte durch die Korruption der dortigen Politiker. Ahnte er, dass er einen unmöglichen Traum verfolgte? So unternahm er einen letzten verzweifelten Versuch, den Völkern Südamerikas die Freiheit von Not und Armut zu bringen. In einer elenden Schlucht in Bolivien besiegten ihn die CIA-Schergen. In einer Zeit, in der der Kapitalismus in seiner Gier jedes jemals vorstellbare Maß übersteigt, sind sein Leben und seine Botschaft bedeutsamer denn je. Er lieferte ein Beispiel, war ein Träumer und unerbittlicher Kämpfer. Auch er blieb nicht ohne Schuld. Der neue Mensch wird immer der alte Adam bleiben, aber der Versuch, Che nahe zu kommen, kann uns den Weg weisen. Die CIA ließ ihn ermorden und schuf damit einen christusähnlichen Mythos. Salute, Comandante! Seien wir realistisch, wagen wir das Unmögliche.

Autorentext
Heinz-Joachim Simon lebt in der Nähe von Stuttgart. In spannenden Romanen ging er der Frage nach, warum die deutsche Geschichte immer wieder auf Abwege geriet. Wie konnte ein Kulturvolk Auschwitz verursachen? Sein sechsbändiger Zyklus umspannt 150 Jahre deutscher Geschichte und gipfelt in den Romanen Die Blumen der Wilhelmstraße und Letztes Requiem in Berlin sowie Der Kommissar und der Reichstagsbrand. Nach seinen viel beachteten Romanen über den berühmten Kriegsfotografen Robert Capa legt Simon nun einen Roman über Che Guevara vor. Ein Buch, das auch den Versuch unternimmt, am Leben Ches zu erklären, wie wir die Welt ein wenig gerechter machen können. Ein Zeitgemälde der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. In Europa, auf den Straßen der Metropolen skandierte man Ches Forderung nach "vielen Vietnam". Die Rolling Stones sangen Street Fighting Men und es herrschte der Optimismus vor, dass man die Welt verbessern könne. Che zeigte, dass man diese Unmöglichkeit angehen muss. Ein Buch, das Mut machen soll, das an den Optimismus jener Zeit erinnert. Eine Aufforderung, sich nicht dem Schicksal zu ergeben. Wenn man sein Beispiel mutig aufnimmt, ist Che nicht gestorben.

Klappentext
"Finde Che Guevara!" Diesen Auftrag bekommt Marc Mahon, Journalist, Kriegsreporter und ein Jugendfreund Ernesto Che Guevaras. Die ganze Welt rätselt, wo er geblieben ist. Marc Mahon macht sich auf die Suche und erinnert sich dabei an ihre gemeinsame Jugendzeit in Córdoba, an ihre ersten Lieben, an Ches Aufenthalt bei den Aussätzigen, an seine Zeit in Mexiko, wo Che Fidel Castro begegnete. Wie in einem Film tauchen die Bilder der Vergangenheit auf: Seine Zeit mit Che in der Sierra Maestra, Ches Triumph über die Batista-Übermacht in Santa Clara. Bis die Toten in der Festung La Cabaña die Freunde entzweien. Aber nun erfährt Marc von Fidel Castro, dass Che in Bolivien ist, in einem Land, wo die Bedingungen für eine Revolution nicht gegeben sind. Vor Ort gelingt es Marc Mahon nicht, Che zur Aufgabe zu zwingen. Sie werden gefangen genommen und Ernesto wird ermordet - und doch bewirkt sein Tod eine Macht, einen Mythos, der in Südamerika eine christusähnliche Verehrung auslöst. Che lebt - seine Idee. Sein Leben weist den Weg zu einer neuen humanen Gesellschaft, wenn wir uns vielleicht auch mit dem "alten Adam" zufrieden geben müssen. "Hasta la victoria siempre!" (Che Guevara) Erleben Sie an der Seite Ches den Kampf gegen die Mächte des Imperialismus und Kapitalismus im Dschungel Boliviens mit.

Leseprobe
3 Doch jung zu sein, das war der Himmel selbst Es begann an einem heißen Sommertag. Auf dem Rugbyfeld des Lyzeums Funes in Córdoba lernte ich Ernesto Guevara de la Serna kennen. Er war ein schmächtiger junger Mann und durch seinen Körperbau eigentlich nicht für Rugby geeignet. Doch er warf sich mit dem Mut eines Löwen in das Kampfgetümmel und steckte dabei einiges ein, was ihn aber nicht davon abhielt, sich den Ball zu erkämpfen und auf das gegnerische Tor zuzulaufen. Plötzlich knickte er ein, verlor dabei den Ball und rannte an den Spielfeldrand, ließ sich ein Atemgerät geben und inhalierte zitternd mit tiefen Zügen. Die Spieler seiner Mannschaft machten deswegen kein großes Aufheben. Sie schienen dies von ihm gewohnt zu sein. »Was hat er nur?«, fragte ich Tomaso, mit dem ich befreundet war und der mich dazu eingeladen hatte, mir das Rugbyspiel gegen das vornehme Gymnasium Moserrate anzusehen. »Er hat einen Asthmaanfall.« »Dann sucht er sich ausgerechnet Rugby als Sport aus?« »So ist Ernesto nun einmal! Er will stets das Unmögliche und meistens schafft er es sogar. Er sagt immer, dass alles eine Willenssache sei.« Ich war von dem jungen Mann sofort fasziniert. Er lief wieder aufs Spielfeld und warf sich ins Getümmel, als ginge es um sein Leben. So jemanden wollte ich zum Freund haben, nahm ich mir vor. »Erzähl mir von ihm«, bat ich Tomaso. »Die Familie ist ziemlich vornehm. Einst war sie bedeutend. Generäle und Vizekönige gehören zu ihren Vorfahren. Ernestos Vater ist jedoch ein Lebemann und Frauenheld. Seine Mutter hält die Familie zusammen. Sie sind deswegen arm, weil sein Vater mit seinen Unternehmungen ständig pleitegeht. Aber die Mutter hat etwas von einer Fürstin und Kinder lieben sie, weil sie wundervolle Geschichten zu erzählen weiß. Doch im Haus sieht es stets aus, als wäre der Krieg ausgebrochen. Ein unvorstellbares Chaos. Ernestito ist ihr Liebling, vielleicht weil er asth­makrank ist. Da er ziemlich verhätschelt wurde, ist er auch sehr faul. Doch irgendwie schaffte er es bisher immer, versetzt zu werden. Er ist meistens viel zu beschäftigt zum Lernen.« »Was hat er denn so viel zu tun?« »Ich kenne niemanden, der so viel liest wie er. Außerdem bessert er mit seinen Nebentätigkeiten die Kasse der Familie auf. Er ist ein sehr beliebter Caddy im Golfclub. Wegen seiner Liebenswürdigkeit bekommt er das meiste Trinkgeld aller Caddys, die darüber natürlich nicht sehr erfreut sind.« Nach dem Spiel kam Ernesto zu uns. Tomaso und Ernesto begrüßten sich, indem sie die Fäuste gegeneinander schlugen. »Was läuft?«, fragte Ernesto keuchend. Er schien immer noch unter dem Anfall zu leiden. Tomaso stellte mich vor und Ernesto musterte mich mit einem durchdringenden Blick. »Von deiner Figur her wärst du ein guter Quarterback.« »Mich interessiert Rugby nicht.« »Treibst du keinen Sport?« An seinem Ton war zu erkennen, dass mich das in seinen Augen zu keiner lohnenswerten Bekanntschaft machte. »Oh doch. Ich bin ein passabler Tausendmeterläufer. Außerdem bin ich im Jiu Jitsu Club. Ich trainiere für den Schwarzen Gürtel.« Ich merkte, dass ihm das mit dem Jiu Jitsu gefiel. »Welche Schule besuchst du?« Ich sagte es ihm. Er war in derselben Schule, aber in einer Parallelklasse. Wir waren erst vor Kurzem aus Frankreich nach Argentinien emigriert. »Mein Vater will sich hier eine Existenz aufbauen. Er plant nebst Studio ein Geschäft für Fotoapparate und Zubehör zu eröffnen.« »Ihr seid Juden?« »Das sind wir, obwohl ich das erst weiß, seit wir aus Deutschland nach Frankreich fliehen mussten. Und als die Deutschen nach Frankreich kamen, ging es weiter nach Portugal. Wir sind ganz schön herumgekommen. Jetzt wollen wir Argentinier werden.« »Kann mich dein Vater unterrichten, wie man gute Fotos macht?« »Könnte er, aber er hat viel um die Ohren. Ich werde dir das zeigen. Wir hatten…


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