Die Produktion der Katastrophe

Die Produktion der Katastrophe

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783837636574
Untertitel:
Das Tunguska-Ereignis und die Programme der Moderne
Genre:
Allgemeine & vergleichende Literaturwissenschaft
Autor:
Solvejg Nitzke
Herausgeber:
Transcript Verlag
Anzahl Seiten:
358
Erscheinungsdatum:
31.05.2017
ISBN:
978-3-8376-3657-4

Die gigantische Explosion, die am 30. Juni 1908 weite Teile der sibirischen Tunguska-Region verwüstete, ist eine der verheerendsten Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Ihre Zerstörungskraft lässt sich jedoch nicht in Zahlen ausdrücken. Das katastrophische Potenzial des Tunguska-Ereignisses liegt vielmehr in seiner beharrlichen Rätselhaftigkeit. Das Fehlen einer haltbaren Erklärung erschüttert die moderne Wissensproduktion in ihren Grundfesten. Solvejg Nitzkes Analyse des Tunguska-Diskurses, der wissenschaftliche, parawissenschaftliche und literarische Texte umfasst, zeigt nicht nur die Grenzen zentraler Programme der Moderne auf, sondern öffnet nicht zuletzt auch den Blick für die Möglichkeiten kulturwissenschaftlicher Forschung.

Autorentext
Solvejg Nitzke (Dr. phil.), geb. 1985, ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin an der Technischen Universität Dresden. Sie erforscht prekäre Naturen in der populären Literatur und Kultur des 19. Jahrhundert, Klima und Katastrophen, Science- Fiction und Verschwörungsnarrative. Seit 2021 leitet sie das von der Fritz- Thyssen-Stiftung geförderte Projekt »Fremde Verwandtschaft. Eine Kulturpoetik der Bäume«, das untersucht, wie Menschen und Bäume durch das Erzählen neu in Beziehung gebracht werden. Publikationen (Auswahl): »Arboreale Poetik, oder: Mit Bäumen erzählen«, in: Stephanie Heimgarter/Solvejg Nitzke/Simone Sauer Kretschmer (Hg.): Baum und Text, Berlin: Bachmann 2020, S. 165-196; Prekäre Heimat, Hg. mit Lars Koch, Sonderheft der Kulturwissenschaftlichen Zeitschrift (KWZ) 5,1 (2020); Cultures of Climate. On Bodies and Atmospheres in Modern Fiction, Hg. mit Eva Horn, Themed Section Ecozon@ 1 (2020).

Zusammenfassung
»Am stärksten ist die Arbeit dort, wo Nitzke wissenschaftstheoretisch argumentiert. Es gelingt ihr zu zeigen, wie eminent eindrücklich sich das Tunguska-Ereignis als Echolot moderner Verfasstheit interpretieren lässt.« Stephanie Heimgartner, Komparatistik, Jahrbuch 2017 »Die Einblicke in das Verhältnis von Natur und Kultur, zu denen uns die Autorin mit Blick auf das Tunguska-Ereignis verhilft, [sind] derart erhellend, dass sich abschließend festhalten lässt: Hätte das Ereignis nicht stattgehabt, man müsste es erfinden.« Patrick Stoffel, Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 40/4 (2017) »Ein außerordentlich dichter Text, der in seiner Lesart eines Konkurrenzkampfes von Wissens-Ordnungen mit dem Tunguska-Ereignis ein sehr anschauliches und dankbares Beispiel behandelt. Das Versprechen des einleitenden Satzes, dieses Buch solle 'nicht zur Aufklärung des Tunguska-Ereignisses beitragen', wird im besten Sinne erfüllt, wenn sich das Nicht-Wissen als das produktivste Element des Diskurses zeigt.« Silvia Boide, KULT_online, 28.07.2017 Besprochen in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 10/1 (2020), Nigel Raab www.wuk-theater.de, 21.11.2022


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback