»Deutsche, kauft nicht bei Juden!«

»Deutsche, kauft nicht bei Juden!«

Format:
E-Book (pdf)
EAN:
9783835321120
Untertitel:
Antisemitismus und politischer Boykott in Deutschland 1924 bis 1935
Genre:
20. Jahrhundert (bis 1945)
Autor:
Hannah Ahlheim
Herausgeber:
Wallstein
Anzahl Seiten:
452
Erscheinungsdatum:
01.02.2012
ISBN:
978-3-8353-2112-0

Über das Zusammenspiel von ökonomischem Handeln und Denken mit antisemitischen Stereotypen. Im Gegensatz zu der noch immer vertretenen Auffassung, Antisemitismus habe in der Selbstdarstellung und Wahrnehmung der NSDAP vor 1933 nur am Rande eine Rolle gespielt, zeigt Hannah Ahlheims Studie, wie die Nationalsozialisten auf regionaler Ebene bereits während der Weimarer Republik antisemitische Boykotte offen und selbstbewusst als »Werbemaßnahme« betrieben haben. Der staatlich verordnete Boykott vom 1. April 1933 nahm diese Bewegung »von unten« auf und intensivierte sie. Auch wenn die Maßnahmen nicht immer den von den Nationalsozialisten erwünschten unmittelbaren wirtschaftlichen Schaden verursachten, waren sie aus der Sicht der betroffenen Juden nur allzu »erfolgreich«: Sie führten zu kleinen, aber folgenreichen Verschiebungen in der Behandlung jüdischer Geschäftspartner und halfen, radikal antisemitische Propaganda mit verbreiteten Ressentiments zu verbinden, trieben die Ausgrenzung der Juden vor Ort entscheidend voran und waren so Teil eines Prozesses, der im »sozialen Tod« und schließlich in der physischen Vernichtung der Juden gipfelte. Die Arbeit wurde mit dem Ernst Fraenkel Prize in Contemporary History der Wiener Library 2009 ausgezeichnet.

"Hannah Ahlheim hat über die Boykottpolitik des NS-Regimes eine in ihrer stilistischen Leichtfüßigkeit bestechende Studie vorgelegt. Indem sie das bislang unbeachtete und verloren geglaubte Quellenmaterial des "Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" heranzog, das jahrzehntelang unzugänglich im Moskauer Sonderarchiv verstaubte, hat sie einen neuen Akzent in der deutsch-jüdischen Historiografie gesetzt - ein Perspektivwechsel, der die Sicht auf die jüdischen Opfer freigibt."(Ludger Heid, Jüdische Allgemeine, 12.05.2011)"Immer wieder weist die Verfasserin zu Recht darauf hin, dass der "Erfolg" der Boykottbewegung nicht allein an der konkreten Verdrängung aus dem Wirtschaftsleben zu messen ist. Zu den größten Vorzügen ihres lesenswerten Buches gehört es, dass sie die Perspektive der betroffenen Juden intensiv einbezieht und dadurch die psychologischen Folgen der Boykottaktivitäten nachzeichnen kann, die im alltäglichen Raum eine Trennung von "Deutschen" und "Juden" herbeiführten und damit die schnelle gesellschaftliche Ausgrenzung der Juden nach 1933 maßgeblich beförderten."(Frank Bajohr, damals.de, August 2011)"Ein wichtiger Meilenstein in der Aufarbeitung unserer deutschen Geschichte. Solche Bücher müssen heute gelesen werden um der gegenwärtigen Geschichtsverklärung entgegenzutreten!"(buecherveraendernleben.npage.eu, August 2011)"Über wissenschaftliche Meriten hinaus nimmt ihre Dissertation mit stilistischen Vorzügen ein: Ahlheims Ausdrucksweise ist exakt und konzise, aber einfach und für Laien durchschaubar. Der Ernst Fraenkel Prize in Contemporary History ist hochverdient."(Daniel Krause, literaturkritik.de, Nr. 9, 09/2011)"Herangezogen hat die 1978 geborene Autorin vor allem die verschollen geglaubten und jetzt im Moskauer Sonderarchiv wieder aufgetauchten Akten des "Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens". Daraus entwickelt sie souverän eine so bisher noch nicht erhellte Innenansicht des zunehmend bedrängter werdenden Alltags von Juden in Deutschland auch schon vor Hitlers Machtergreifung."(Christian Muggenthaler, Landshuter Zeitung, Magazin, 08.10.2011)"Die Vielfalt antisemitischer Aktionsformen und Medien wie Klebezettel, Stürmerkästen, Prangertafeln oder Fotoaktionen profund analysierend, macht Ahlheim in ihrer fundierten und sorgsam aus den Quellen herausgearbeiteten Studie deutlich, "wie s

Autorentext
Hannah Ahlheim, geb. 1978, studierte Neuere/Neueste Geschichte, Alte Geschichte und Theaterwissenschaften/Kulturelle Kommunikation an der HU Berlin und promovierte an der Universität Bochum. Sie ist ist Privatdozentin an der Universität Göttingen. Veröffentlichungen u.a. zum Zusammenspiel von Antisemitismus und Wirtschaft.

Klappentext
Im Gegensatz zu der noch immer vertretenen Auffassung, Antisemitismus habe in der Selbstdarstellung und Wahrnehmung der NSDAP vor 1933 nur am Rande eine Rolle gespielt, zeigt Hannah Ahlheims Studie, wie die Nationalsozialisten auf regionaler Ebene bereits während der Weimarer Republik antisemitische Boykotte offen und selbstbewusst als "Werbemaßnahme" betrieben haben. Der staatlich verordnete Boykott vom 1. April 1933 nahm diese Bewegung "von unten" auf und intensivierte sie. Auch wenn die Maßnahmen nicht immer den von den Nationalsozialisten erwünschten unmittelbaren wirtschaftlichen Schaden verursachten, waren sie aus der Sicht der betroffenen Juden nur allzu "erfolgreich": Sie führten zu kleinen, aber folgenreichen Verschiebungen in der Behandlung jüdischer Geschäftspartner und halfen, radikal antisemitische Propaganda mit verbreiteten Ressentiments zu verbinden, trieben die Ausgrenzung der Juden vor Ort entscheidend voran und waren so Teil eines Prozesses, der im "sozialen Tod" und schließlich in der physischen Vernichtung der Juden gipfelte. Die Arbeit wurde mit dem Ernst Fraenkel Prize in Contemporary History der Wiener Library 2009 ausgezeichnet.


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