Sühnewerk und Opferleben

Sühnewerk und Opferleben

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783835310896
Untertitel:
Kunstreligion bei Walter Kempowski
Genre:
Deutsche Sprach- & Literaturwissenschaft
Autor:
Kai Sina
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Auflage:
07.2012
Anzahl Seiten:
282
Erscheinungsdatum:
31.07.2012
ISBN:
978-3-8353-1089-6

Kempowskis kunstreligiöses Konzept in seiner fast vierzigjährigen Entwicklung. Auf ihm laste ein »verordnetes Lebenswerk«, diesen Satz notiert Walter Kempowski in sein Tagebuch. Er bezieht sich mit diesen bekenntnishaften Worten auf den ungeheuerlichen Anspruch, der sein schriftstellerisches Selbstverständnis seit jeher und grundlegend bestimmt - der Anspruch nämlich, mit dem aus Romanen, Tagebüchern und monumentalen historischen Textcollagen zusammengesetzten Werk die historische Schuld der Deutschen im Nationalsozialismus zu tragen. Diese vom Debütroman »Im Block« (1969) bis in den posthum erschienenen Gedichtband »Langmut« (2009) beharrlich aufrechterhaltene Überzeugung Kempowskis geht einher mit der umfassenden und anhaltenden Überformung seiner Autorschaft, seiner Poetik und nicht zuletzt seines literarischen Werks im Modus moderner Kunstreligion: Durch sein »Opferleben« vollbringt der Autor ein »Sühnewerk«, verbunden mit der Selbsterhöhung zum christusartigen »Vertreter«. Die literaturwissenschaftliche Studie von Kai Sina zeichnet dieses kunstreligiöse Konzept - einschließlich seiner ironischen Brechungen - in seiner fast vierzigjährigen Entwicklung nach.

Autorentext
Kai Sina, geb. 1981, studierte Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft, Sprachwissenschaft und Mediävistik sowie Philosophie in Kiel. Er ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Komparatistik an der Universität Münster. Ausgezeichnet mit dem Preis der Fritz Behrens Stiftung 2016. Veröffentlichungen u. a.: Kollektivpoetik. Zu einer Literatur der offenen Gesellschaft in der Moderne (2019); Susan Sontag und Thomas Mann (2017).

Klappentext
Auf ihm laste ein »verordnetes Lebenswerk«, schreibt Walter Kempowski in eines seiner Tagebücher. Diese bekenntnishaften Worte beziehen sich auf den ungeheuerlichen Anspruch, der Kempowskis schriftstellerisches Selbstverständnis von Anfang an und grundlegend bestimmt: der Anspruch, mit seinem aus Romanen, Tagebüchern und monumentalen historischen Textcollagen zusammengesetzten Werk die historische Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg zu sühnen. Diese vom Debütroman »Im Block« (1969) bis in dem postum erschienenen Gedichtband »Langmut« (2009) erstaunlich beharrlich aufrechterhaltene Grundüberzeugung geht einher mit der umfassenden und anhaltenden Überformung der Autorschaft, der Poetik und nicht zuletzt des literarischen Werks im Modus moderner Kunstreligion: Durch sein »Opfer­leben« vollbringt der Autor ein »Sühnewerk«, und nimmt selbst unweigerlich die Stellung eines christusartigen »Vertreters« ein.


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