Dissidenten

Dissidenten

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783828827714
Untertitel:
Freidenker und Kultur in Deutschland
Genre:
Sonstige Soziologie-Bücher
Autor:
Horst Groschopp
Herausgeber:
Tectum Verlag
Auflage:
2., verbesserte Auflage
Anzahl Seiten:
536
Erscheinungsdatum:
31.10.2011
ISBN:
978-3-8288-2771-4

In Medien und Politik wird in Deutschland aktuell überreichlich unsere jüdisch-christliche Kultur betont. Der Wunsch bestimmt den Gedanken, denn über 35 Prozent der heutigen deutschen Bevölkerung ist konfessionsfrei früher wurde konfessionslos gesagt. In dieser Gruppe finden sich viele Weltanschauungen: Agnostiker, Atheisten, Evolutionisten, freie Christen, säkulare Juden und Muslime, Freidenker, Humanisten oder einfach nur Gott- oder Nichtgläubige. Diese Menschen nannte man bis 1936 standesamtlich Dissidenten. Das vorliegende Buch erzählt ihre Entstehungsgeschichte als Kulturvorgang, berichtet, warum und in welchen Variationen sie Glaubensfreiheit forderten, für die Trennung von Staat und Religion sowie von Schule und Kirche eintraten und was ihre Verbände politisch wollten und unternahmen. Die alten Überlegungen wirken bis in unsere Gegenwart. Sie gingen in die Weimarer Verfassung und von dort ins Grundgesetz ein. Auch lebensweltlich tradieren sie sich, geht es doch auch heute um Ethik-, Lebenskunde- und Religionsunterricht, Sterbehilfe, geborene Verbrecher, kulturelle Vererbung, Hooligans und um Humanismus. Auch jetzt wird gefragt, was die Interessen der Konfessionsfreien gegenüber den noch mächtigen Kirchen sind und wie sie sich organisieren sollten, um ihren Ansprüchen Gehör zu verschaffen. Da lohnt sich ein Blick in die Zeit, als die Konfessionsfreien noch Dissidenten hießen.

Autorentext
Dr. Horst Groschopp, Zwickau und Berlin, geboren 1949, habilitierter Kulturwissenschaftler; Mitherausgeber, Redakteur und Autor; an der Humboldt-Universität zu Berlin angestellt von 1971-1996, zuletzt als Hochschullehrer.

Klappentext
In Medien und Politik wird in Deutschland aktuell überreichlich "unsere jüdisch-christliche Kultur" betont. Der Wunsch bestimmt den Gedanken, denn über 35 Prozent der heutigen deutschen Bevölkerung ist konfessionsfrei - früher wurde "konfessionslos" gesagt. In dieser Gruppe finden sich viele Weltanschauungen: Agnostiker, Atheisten, Evolutionisten, freie Christen, säkulare Juden und Muslime, Freidenker, Humanisten oder einfach nur Gott- oder Nichtgläubige. Diese Menschen nannte man bis 1936 standesamtlich "Dissidenten". Das vorliegende Buch erzählt ihre Entstehungsgeschichte als Kulturvorgang, berichtet, warum und in welchen Variationen sie Glaubensfreiheit forderten, für die Trennung von Staat und Religion sowie von Schule und Kirche eintraten und was ihre Verbände politisch wollten und unternahmen. Die alten Überlegungen wirken bis in unsere Gegenwart. Sie gingen in die Weimarer Verfassung und von dort ins Grundgesetz ein. Auch lebensweltlich tradieren sie sich, geht es doch auch heute um Ethik-, Lebenskunde- und Religionsunterricht, Sterbehilfe, "geborene Verbrecher", "kulturelle Vererbung", "Hooligans" und um Humanismus. Auch jetzt wird gefragt, was die Interessen der Konfessionsfreien gegenüber den noch mächtigen Kirchen sind und wie sie sich organisieren sollten, um ihren Ansprüchen Gehör zu verschaffen. Da lohnt sich ein Blick in die Zeit, als die Konfessionsfreien noch Dissidenten hießen.

Inhalt
Vorwort zur Neuauflage 2011 Zu diesem Buch Biographische Anmerkung Editorische Notiz 1. Kapitel: Weimarer Kartell Kulturbund freidenkerischer Dissidenten Säkularität heute: online zu Gott Dissidenten: Abtrünnige der staatlich gestützten Konfessionalität Weimarer Kartell und deutsche Freidenkerei Pfungst und Rössler Organisatoren der Kartellbewegung Trine und Diederichs Prototypen der Produktion von Weltanschauung Henning Koran-Übersetzer, Redakteur und Geschäftsführer 2. Kapitel: Freidenkerei ein Kulturphänomen Religion und Weltanschauung Weltanschauung und Kultur Kulturverständnis und Studium der Geschichte Säkularisierung und Weltanschauungsvereine Freidenkerische Kulturbewegung der Dissidenten 3. Kapitel: Das Weimarer Kartell Vorgeschichte und Anfang Freidenker: "grobe Indifferentisten. und dergleichen Leute" Schleiermacher und Hegel: Säkularität als Faktum "Lichtfreunde" und "Deutschkatholiken": soziale Bewegungen im Vormärz Freireligiöser Verbund: Kirche für "Dissidenten" Zivilstandsgesetzgebung und Kulturkampf Freidenkerbund: von der philosophischen Idee zur sozialen Bewegung Spannungen: bürgerliche gegen sozialdemokratische Freidenkerei Moritz von Egidy: "Ernstes Wollen" zur religiösen Erneuerung Deutsche Kulturgesellschaft: Ethik als Religion Ethische Vereine: Ersatzgemeinden und akademische Klubs Innovation "weltlicher Seelsorge" und Kulturarbeit Christusmythe und Freidenkerei Deutscher Glaube ans Germanische: die andere Alternative Akademisches Reagieren auf sozialpolitische Fragen Giordano Bruno Bund: Verein der Übergänge Kulturbund der Lebensreformer und Dissidenten Lex Heinze und Zwang zur Kulturpolitik Deutschland von Weimar aus erneuern Gründung des Kartells "für freiheitliche Kultur" Komitee Konfessionslos: Kirchenaustritt als "Massenstreik" Bündnisse vor Ort: Kulturkartelle Sozialdemokraten in der Freidenkerei Religion als "Opium des Volks" Zwischen Kirche als "Polizeistube" und "christlichem Sozialismus" Proletarische Freidenker 4. Kapitel: Dissidentische Kulturansichten Weltliche Schule und Moralunterricht: Lebenskunde statt Religion Staatsbürgerkunde oder Moralunterricht Freigeistiger Jugendunterricht für "Dissidentenkinder" Verein für weltliche Ethik als Schulstoff Lebenskunde als Schulfach und Sittenlehre Forderungen und Kompromisse bis 1914 Bund für Mutterschutz: Neue Ethik und sexuelle Aufklärung Mutterschutz wegen Rassenhygiene Kontroversen um die "wahrhaft sittliche Ehe" Eine Internationale für die "Hinaufpflanzung" der Menschheit Monistenbund: Politisierung kultureller Ansichten Haeckels Monisten zwischen Religion und Wissenschaft Das Beispiel Haeckel: Entwicklungsgedanke und "Lebenswert" Naturforscher, Monist und Theologe Lösung der Welträtsel Spartanische Auslese als Sozialprogramm Die Ära Ostwald: Organisation der Geistesarbeiter Monistische Lagerbildungen Auslesephilosophie: Leistungsprinzip und organisierter Sozialdarwinismus Schallmayer und Kammerer: Sozialpolitik auf biologischer Grundlage Gerkan-Debatte über Euthanasie als aktive Sterbehilfe Eugenik und germanophile Kulturtheorie Glücksphilosophie: "Kulturbeherrschung" durch "Kulturwissenschaft" "Menschenökonomie": Förderung von "Kulturkapital" Euphorismus versus Rassenhygiene: Spaltung des Monismus Frei-Geist-Sekten und freidenkerische Individualisten Freimaurerbund Zur Aufgehenden Sonne: Bruderschaft der Freidenker Mahãbodhi-Gesellschaft: Buddhismus und Freidenkerei Steiners Anthroposophie Die Horneffers: "Persönliche Religion" und "neues Heidentum" 5. Kapitel: Kultur als Prävention Anfänge der "Soziokultur" "Soziokultur" und "Kulturarbeit" "Kulturstaat" und "Kulturpflege" Missionierung der Unterschichten: Beginn der Kulturpädagogik Settlements und Klubs: "Universitäts-Ausdehnung" als Kulturhilfe "Sittigung" des Volkes durch Erziehung zum Kunstgebrauch Entdeckung der Jugendpflege als staatsbürgerliche Erziehung Gegen "Hooligans" für Kulturarbeit in Volkshäusern Freidenkerische Künstler "Kultur" als staatliche Veranstaltung Keim der Subsidiarität: Vereine und Staat Freidenker-Hochschule: Kulturwissenschaftliche Akademie Volksbildner als Beruf: Kulturarbeit zwischen Dienst und Leistung 6. Kapitel: Ausgang und Erbe der dissidentischen Kartellbewegung Angst vor den Massen Sehnsucht nach Autorität Kulturelle Hegemonie für die Idee der Toleranz: Großblock der Linken Letzte Aktivitäten im Frieden und politisches Handeln im Krieg Lebenskunde kontra Religionsunterricht: Ausgangslage 1918 Novemberrevolution: Adolph Hoffmann als "Ausmister" Weimarer Verfassung: Ende der Staatskirche "Völkische" und "sozialistische" Politisierung: Spaltung der Freidenkerei Weltanschauung: "deutschgläubig" Glaube an die "historische Mission" Endstation Deutsche Bestattungskasse Freidenkerei heute: Teil der soziokulturellen Norma…


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